Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Bildungsmesse in Bad Waldsee gewinnt zukünftig an Bedeutung
Verwaltungsvorschrift für Schulen sieht Tag der beruflichen Orientierung vor – Pinzger engagiert sich weiterhin
BAD WALDSEE - Mehr als 50 Betriebe und Institutionen haben sich am Freitagnachmittag bei der Bildungsmesse in der Mensa des Döchtbühlzentrums präsentiert. Schüler und Eltern hatten dabei die Möglichkeit, sich über die Geschäftsfelder sowie Ausbildungsund Praktikumsplätze zu informieren.
Das Format könnte im nächsten Jahr noch mehr an Bedeutung gewinnen. Schließlich gibt es 2018 eine neue Verwaltungsvorschrift, wie Bernhard Schultes von der veranstaltenden Bildungsstiftung berichtete. Dabei handelt es sich um eine Vorschrift zur beruflichen Orientierung an allgemeinbildenden Schulen, erläuterte Anna Pinzger im SZ-Gespräch: „Jede dieser Schulen muss ein eigenes Berufsorientierungskonzept vorlegen. Unter anderem soll es einen Tag der beruflichen Orientierung unter Einbeziehung aller möglicher Partner aus der Praxis geben – und genau das bildet die Bildungsmesse hier ab.“Und dieses Angebot wird angenommen.
Pinzger unterstützt die Verantwortlichen der Bildungsstiftung bei der Organisation der „kleinen Gewerbeschau“, wie sie die Messe auch bezeichnet. Sie ist die Initiatorin der Veranstaltung und so führt sie ihre Idee im Ehrenamt fort. „Mein Herz schlägt für die Berufsorientierung. Und ich habe viele Erfahrungswerte, auf die ich zurückgreifen kann und die die Planungen erleichtern“, begründet sie ihre fortwährende Hilfe. Dieses Engagement hoben sowohl Bürgermeister Roland Weinschenk als auch Bernhard Schultes in ihren Reden hervor.
Die Messe selbst bot den Besuchern die Möglichkeit, sich näher über diverse Berufsfelder zu informieren. Technische und kaufmännische Betriebe sowie Dienstleister, weiterführende Schulen und die Polizei machten auf ihre Ausbildungsmöglichkeiten aufmerksam.
An den Ständen selbst gaben auch die derzeitigen Auszubildenden der Betriebe Auskunft über ihre Tätigkeit. „Auf diese Weise wird für die Schüler die Hemmschwelle abgebaut“, verdeutlicht Pinzger das Konzept. Ein Austausch auf Augenhöhe findet statt.
Die Bad Waldseer Bildungsstiftung hat den Bildungseinrichtungen in diesem Jahr 16 000 Euro zur Verfügung gestellt, hob Schultes auch die finanzielle Komponente der Initiative hervor. Und auch der Adventskalender der Bildungsstiftung ist nach einer Woche beinahe ausverkauft. „Es gibt noch 30 Stück, dann sind alle weg“, meinte Vorstand Schultes.
In seinem Grußwort machte Bürgermeister Weinschenk die Priorität der Informationsbeschaffung deutlich. So gehörten valide Informationen zum Einstieg ins Berufsleben dazu. „Und hier können sie sich umfangreich informieren“, sagte er in Richtung Schüler und Eltern gewandt. Es folgte drei Stunden Austausch zwischen Betrieben und potentiellen Azubis.