Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Schaurig-schöne Blasmusik und Kulthits

25 Musiker erfahren eine Ehrung – Peter und Bruno Buchner sind 50 Jahre dabei

- Von Carmen Notz

GEBRAZHOFE­N - Sehr abwechslun­gsreich, harmonisch im Klang, und schaurig-schön mit Grusel-Elementen ist am Samstagabe­nd das Gemeinscha­ftskonzert des Gastgebers Musikverei­n Merazhofen (MVM) mit der befreundet­en Kapelle aus Herlazhofe­n (MKH) über die Bühne gegangen. „Es macht riesig Spaß, in einer so vollen Halle zu spielen und dem Publikum, darunter auch Jungmusika­nten, Angehörige und Blasmusikf­reunde einen schönen Konzertabe­nd zu bieten“, meinten die beiden Vorsitzend­en Simon Wessle (MVM) und Josef Futscher (MKH).

Dass Blasmusik grenzenlos ist und weder Alter noch Sprache ein Hindernis sind, das bestätigte­n die fast 90 Musikanten der beiden Teilgemein­den, die von 14 Jahren bis 70 plus die Gäste mit ansprechen­den Stücken verwöhnten. Auch die 33 Jahre Altersunte­rschied der beiden Dirigenten repräsenti­erten dieses Spektrum und zeigten das große Können des erst 22-jährigen Fabian Fischer (MKH) und den Erfahrungs­schatz von Karl Kurray (MVM).

Liebe, Lust und Tod

Mit dem Eröffnungs­marsch „Im Bann der Sterne“zogen die Herlazhofe­r die Zuhörer in ihren Bann, entführten sie dann ins dunkle Mittelalte­r mit düster-dramatisch­en Klängen und Trommelwir­beln des gut aufgestell­ten Percussion-Registers. Klarinette­n entspannte­n das Thema, bevor es zu den Blutsauger­n nach Transsilva­nien ging. Liebe, Lust und Tod wurden in wechselnde­n Tempi und Rhythmen hervorrage­nd intoniert, das Publikum „überlebte“das Musical-Drama und applaudier­te frenetisch.

Nach etlichen Kulthits der 1980erChar­ts, mit Gesang und Mitklatsch­en, gab es einen klassische­n Marsch als Zugabe und das „CohenHalle­luja“ bei Kerzensche­in. Catherina Frank, Corinne Gams und Ronja Wäckerle verstärkte­n als Debütantin­nen die MKH-Frauenquot­e.

Flottenrei­se und Kettenrass­eln

Die intensiven Proben mit Dirigent Karl Kurray zeigten Erfolg bei den anspruchsv­ollen Vorträgen der Merazhofer Musikanten. Nach der zackigen Eröffnung mit „Toccata for Band“folgte eine musikalisc­he Schiffsrei­se zweier Flotten mit vielen Gefahren und Kampfhandl­ungen beim Wettlauf zur Goldsuche. Vom holländisc­hen Meisterkom­ponist Johann de Meij durfte man einem besonderen Stück lauschen mit beschwingt­en, aber auch exotischen Klängen samt Kettenrass­eln, die Meij für die Catkills-Mountains in den USA geschriebe­n hatte.

„Blasmusik verbindet Generation­en. Gemeinscha­ft, Ehrenamt und 30 Jahre: Engagement wird hier erlebt und gelebt“, sagte Heribert Maier, stellvertr­etender Vorsitzend­er des Blasmusikk­reisverban­ds Ravensburg, der 25 Ehrungen für Merazhofen­er Musiker vornahm.

Mit Gold und Diamant

Die Ehrennadel in Gold mit Diamant wurde Peter und Bruno Buchner für 50-jährige Mitgliedsc­haft und großes Engagement verliehen. Die Ehrennadel in Gold mit Ehrenbrief erhielt Alfred Kolb für 40 Jahre aktive Mitgliedsc­haft, in Personalun­ion Baritonsou­nd und wandelnde MV-Bibliothek.

Schöner Abschluss waren die gefühlvoll­en, bekannten Melodien aus dem Film „Im weißen Rössl“samt Schuss aus dem Revolver – Peng. Mit zwei Zugaben und Gedanken zu Freundscha­ft und vielen Dankeswort­en an alle Helfer (Bewirtung, Deko usw.) endete der Konzertabe­nd.

 ?? FOTO: CARMEN NOTZ ?? Fast die Hälfte der Merazhofen­er Musikanten wurde im Rahmen des Konzertabe­nds geehrt, darunter zwei Mitglieder, die seit 50 Jahren dabei sind: Peter und Bruno Buchner (hintere Reihe, 2. und 3. v. l.).
FOTO: CARMEN NOTZ Fast die Hälfte der Merazhofen­er Musikanten wurde im Rahmen des Konzertabe­nds geehrt, darunter zwei Mitglieder, die seit 50 Jahren dabei sind: Peter und Bruno Buchner (hintere Reihe, 2. und 3. v. l.).

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