Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Lachen ohne Grund
Einmal in der Woche treffen sich Ravensburger zum ansteckenden Gelächter
RAVENSBURG - Im Ravensburger Lachclub treffen sich einmal in der Woche Frauen und Männer, um sich gemeinsam kaputtzulachen. Ohne Grund. Nur weil es gut tut. Dieses bewusste Hervorrufen von Gelächter nennt man auch Lachyoga.
1995 entwickelte der indische Arzt Madan Kataria das Lachyoga mit dem Ziel, durch Lachen ohne Grund positive Gefühle für Geist und Körper hervorzurufen. Erst bei einem Vortrag vor einem Jahr stieß die pensionierte Gymnasiallehrerin Monika Löhle auf die Lehre Madan Katarias: „Und ich war sofort infiziert.“Sie bildete sich in der Schweiz weiter zur LachyogaÜbungsleiterin und gründete in Ravensburg einen Lachclub.
Dort treffen sich seither einmal in der Woche Menschen, um gemeinsam zu lachen. Unzählige wissenschaftliche Studien hätten belegt, dass Lachen gesund sei, das Immunsystem stärke, Stress vertreibe und sogar Krankheiten heilen könne, berichtet Monika Löhle: „Das ist gut für Körper, Geist und Seele. Denn wir können nicht gleichzeitig lachen und denken. Stress- und Glückshormone können nicht gleichzeitig ausgeschüttet werden. Lachyoga ist daher eine wirksame Entstressungsmethode.“
Es gibt ohnehin zu viel Stress im Alltag, ist Monika Löhle überzeugt: „Viele Menschen leben wie in einem Korsett, müssen nur funktionieren, stehen ständig unter Strom. Sie machen sich das Leben zu schwer. Lachen hilft, viel Freude ins
ANZEIGEN Leben zu bringen. Und es zeigt die Leichtigkeit des Seins auf.“Viel Yoga steckt im Lachyoga nach Aussage von Monika Löhle nicht, lediglich in Form einiger Atemübungen. Ansonsten denkt sich die Trainerin für jede Übungsstunde neue Reize aus, wie sie die Menschen zum lachen bringt. Dabei setzt sie auf Spiele, auf Klatschen, auf Musik, Tanz, Theater – oder auf Sprüche in einer sinnlosen Quatschsprache, die die Teilnehmer übersetzen müssen. Reicht das noch nicht, dann wird einfach drauflos gelacht; zuerst künstlich hervorgerufen, irgendwann echt. „Der Funke springt praktisch immer über“, berichtet Löhle weiter. „Denn Lachen ist so ansteckend wie Gähnen.“
Lachkrämpfe sind anstrengend
Rund 20 Minuten der wöchentlichen Clubstunde wird gelacht; mehr ist nicht drin, denn Lachkrämpfe sind anstrengend, weil dabei bis zu 100 Muskeln aktiviert werden. Daher ist dann auch noch Zeit für Ruhe und Entspannung. Wenn das Entstressen bis dahin nicht schon von selbst gekommen ist.
Der Lachclub trifft sich jeden Donnerstag von 17.45 bis 18.45 Uhr im Rahlentreff. Die Veranstaltungen sind kostenlos, Anmeldungen sind nicht notwendig. Infos gibt es bei Monika Löhle unter LoehleRV@gmail.com oder beim Veranstalter, dem Mehrgenerationenhaus Rahlentreff, unter
Telefon 0751 / 7 91 53 68.