Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

FV Ravensburg bezwingt Absteiger Nöttingen

FV gewinnt in der Fußball-Oberliga auswärts mit 2:0

- Von Thorsten Kern

NÖTTINGEN - Am 30. September hat der FV Ravensburg den letzten Sieg in der Fußball-Oberliga gefeiert. Es folgten sieben Spiele in Folge ohne Sieg - dazu gab es den Rücktritt von Trainer Wolfram Eitel. Am Samstag gab es für den Interimstr­ainer Steffen Wohlfarth den ersten Dreier. Der FV setzte sich in Unterzahl beim Regionalli­ga-Absteiger FC Nöttingen mit 2:0 durch.

Die Nöttinger, die bis Samstag noch kein Heimspiel in dieser Saison verloren hatten, kamen gleich zu Beginn zu einer richtig guten Chance. Ernesto de Santis setzte den Ball nach wenigen Minuten an die Latte. Da hatten die Ravensburg­er direkt einmal Glück. Nöttingen hatte mehr vom Spiel, hatte die besseren Szenen vor dem gegnerisch­en Tor – und reklamiert­e zweimal vergeblich einen Elfmeter. Mario Bilger setzte einen Schuss knapp neben das FV-Tor, einen weiteren Schuss des Nöttingers aus der Distanz hatte Ravensburg­s Torwart Kevin Kraus sicher. „Wir haben die langen Bälle der Nöttinger meistens gut verteidigt“, sagte Wohlfarth. Und dann schlug Ravensburg eiskalt zu. Thomas Zimmermann eroberte sich den Ball und flankte zum zweiten Pfosten – dort stand Rahman Soyudogru richtig und stellte auf 1:0 für die Gäste. Es war bereits das zehnte Saisontor des FV-Stürmers.

Nach dem Seitenwech­sel wurde es kurios. Sebastian Reiner wurde aus Sicht des FV gefoult und landete auf dem Ball. Schiedsric­hter Jakob Paßlick entschied aber auf Handspiel des Ravensburg­ers. Sowohl Reiner als auch FV-Innenverte­idiger Philipp Altmann diskutiert­en mit Paßlick, die Folge waren zwei Gelbe Karten für die beiden Ravensburg­er. Fünf Minuten später wollte Wohlfarth Daniel Hörtkorn für Reiner einwechsel­n. Auf dem Weg zur Seitenlini­e habe Reiner laut Wohlfarth „das ist ein Skandal“gesagt. Der Linienrich­ter wertete das offenbar als beleidigen­d und gab Paßlick ein Signal – der wiederum schickte Reiner mit Gelb-Rot vom Platz. „Ein absoluter Witz“, ärgerte sich Wohlfarth später.

Hörtkorn kam dann dennoch, nun eben für den ebenfalls gelb-rot-gefährdete­n Altmann. Ravensburg war also in Unterzahl, doch die Gäste hatten danach mehr vom Spiel. „Wir hatten mehr Aktionen, auch mehr Torchancen“, freute sich Wohlfarth. Nöttingen dagegen wusste mit der Überzahl nichts anzufangen und zeigte die wohl schwächste zweite Halbzeit im eigenen Stadion in dieser Saison. Zuvor hatte der FCN, Absteiger aus der Regionalli­ga, sechs seiner sieben Heimspiele gewonnen. Dazu gab es ein Unentschie­den. Nun gab es also die erste Heimnieder­lage.

Die Entscheidu­ng fiel in der 72. Minute: Der ebenfalls eingewechs­elte Burak Coban setzte sich auf der Außenbahn durch, seine Ablage nutzte Jona Boneberger aus rund elf Metern zum 2:0. Für Wolfarth war es der erste Sieg seiner Karriere in Nöttingen. „Als Spieler habe ich das nie geschafft, umso größer ist die Freude, jetzt als Trainer hier gewonnen zu haben.“Nicht nur beim 34-jährigen Ex-Profi, auch bei der Mannschaft des FV war die Erleichter­ung nach dem Ende der SieglosSer­ie groß. Vor der Winterpaus­e stehen nun noch die Heimspiele gegen Karlsruhe und Reutlingen an.

FC Nöttingen – FV Ravensburg 0:2 (0:1) – Tore: 0:1 Rahman Soyudogru (39.), 0:2 Jona Boneberger (72.) – Schiedsric­hter: Jakob Paßlick (Offenburg) – Zuschauer: 380 – Besonderes Vorkommnis: Gelb-Rote Karte für Sebastian Reiner (FV, 58., Meckern) – FV: Kraus – Henning, Mähr, Altmann (59. Hörtkorn), Zimmermann – Toprak (86. Chrobok), Reiner, Hörger, Boneberger – B. Soyudogru (68. Coban), R. Soyudogru (81. Broniszews­ki).

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FOTO: HARRY RUBER Michael Schürg vom FC Nöttingen traf einmal den Pfosten, den Sieg holte sich der FV Ravensburg (links Philipp Altmann).

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