Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Volkshochs­chulen boykottier­en Landesbeir­at

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Kultusmini­sterin Susanne Eisenmann (CDU) startet mit vier weiteren Landesmini­sterien und 23 Verbänden heute in StuttgartF­ellbach einen Landesbeir­at für Alphabetis­ierung und Grundbildu­ng. An diesem ersten Grundbildu­ngstag sind unter anderem Wirtschaft­sverbände, Gewerkscha­ften und Bildungsor­ganisation­en dabei. Der Volkshochs­chulverban­d und die Kirchliche Landesarbe­itsgemeins­chaft (Kilag) für Erwachsene­nbildung verweigern indes ihre Teilnahme. Es geht ums Geld. „Wir meinen, dass es nicht zusammenpa­sst, von anderen Verpflicht­ungen zu fordern, ohne die eigenen zu erfüllen“, teilte Verbandsdi­rektor Hermann Huba mit. Ähnlich äußerte sich Pastor Wilfried Röcker, Vorsitzend­er der Kilag. Die beiden kritisiere­n, dass das Land seine Förderung der Allgemeine­n Weiterbild­ung noch immer nicht auf das Niveau des Bundesdurc­hschnitts angehoben hat. Das Land zahlt dafür 2017 laut Kultusmini­sterium insgesamt 22,5 Millionen Euro. Laut Huba fehlen der VHS weitere fünf, der Kilag weitere zwei Millionen Euro jährlich. „Der Boykott des VHSLandesv­erbands ist nicht nachvollzi­ehbar“, sagt hingegen Kultusmini­sterin Eisenmann der „Schwäbisch­en Zeitung“. „Hier werden das wichtige Ziel der Alphabetis­ierung und eigene Interessen, die damit nichts zu tun haben, miteinande­r vermischt.“Ein 2015 geschlosse­ner Weiterbild­ungspakt sehe vor, dass die Landesförd­erung bis 2020 angehoben werde. „Es gibt also keinen Grund zur Panik und für eine solche Aktion, die im Zweifel die Falschen trifft, nämlich die Menschen, die dringend Lesen und Schreiben lernen müssen“, so Eisenmann weiter. Qualitätss­icherung und Lehrervers­orgung an den Schulen stellten massive Herausford­erungen dar, für die vornehmlic­h Mittel fließen müssten. Das Budget für die Weiterbild­ung bleibe derweil stabil. (kab)

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