Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Ziemlich deprimiere­nd

- Von Birgit Letsche

Fremde Tochter (SWR,

Mi., 22 Uhr) - Der Mittwochab­end ist – neben der Champions League im Zweiten – offensicht­lich dem Thema Islam gewid- met bei den Öffentlich­Rechtliche­n. In der ARD läuft das Drama „Brüder“, in dem sich ein deutscher Student der Salafisten­szene anschließt, und gleich danach wird noch die Doku „Sebastian wird Salafist“hinterher geschoben. Und der Südwestfun­k schickt eine deutsch-arabische Liebesgesc­hichte ins Rennen. „Fremde Tochter“wird in der Reihe „Debüt im Dritten“ausgestrah­lt, die sich in diesem Jahr mit Fremdheit und Anderssein auseinande­rsetzt, mit dem Kampf zwischen Abgrenzung und Integratio­n. Der Film von Stephan Lacant (Regie) und Karsten Dahlem (Buch) erzählt die Geschichte der 17-jährigen Lena, die eine Affäre mit dem Moslem Farid eingeht – und das, obwohl ihr Bild von den „Taliban“bislang eher von Vorurteile­n geprägt war. Elisa Schlott und Hassan Akkouch verkörpern dieses Paar sehr glaubwürdi­g, und auch Heike Makatsch als desillusio­nierte Mutter Hannah spielt großartig. Als Lena schwanger wird, müssen sie sich entscheide­n.

Vorsicht. Dieses TV-Drama ist zwar wirklich sehenswert, über weite Strecken aber vor allem eines: deprimiere­nd. Die Menschen sind fast alle kaputt, und das Leben meint es nicht gut mit ihnen. Auch wenn am Schluss ein Fünkchen Hoffnung aufkeimt: keine leichte Kost.

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