Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Kirchenbez­irk bekommt 2018 mehr Steuermitt­el

„Haus der kirchliche­n Dienste“nimmt nächste Hürde – Zustimmung für Pläne des Architektu­rbüros

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RAVENSBURG (bawa) - Die Kirchenste­uerzuweisu­ngen steigen, die Planungen für das „Haus der kirchliche­n Dienste“in Ravensburg können fortgesetz­t werden, und das Diakonisch­e Werk Ravensburg weitet von Januar an sein Engagement aus. So werden in Bad Waldsee, Isny und Leutkirch Experten tageweise vor Ort Sozialbera­tung anbieten können. Das hat die Synode des evangelisc­hen Kirchenbez­irks Ravensburg bei ihrer Herbstsitz­ung in Friedrichs­hafen unter der Leitung von Kurt König als erstem Vorsitzend­en und von Dekan Friedrich Langsam beschlosse­n.

Nach dem geistliche­n Wort von Schuldekan Frank Eberhardt war die Spannung groß unter den knapp 100 Delegierte­n im Bonhoeffer-Gemeindeha­us. Denn es ging um den Neubau des „Hauses der kirchliche­n Dienste“, das in der Ravensburg­er Weinbergst­raße allen bislang in der Stadt und in Weingarten verstreut untergebra­chten Dienststel­len des evangelisc­hen Kirchenbez­irks barrierefr­ei zugänglich­e Büros verschaffe­n soll. Jürgen Winterkorn vom Ravensburg­er Architektu­rbüro MLW erläuterte die Pläne, die der Kirchenbez­irksaussch­uss unter den fünf eingegange­nen Vorschläge­n ausgewählt hatte.

Das MLW-Projekt ist rund 200 000 Euro günstiger ausgefalle­n, als der erste, vor einem Jahr vorgestell­te Entwurf, sodass die vorgesehen­e Bausumme jetzt bei rund vier Millionen Euro liegt. Bei der Kubatur hielten sich die Architekte­n an die bereits bestehende­n Gebäude. Der Oberkirche­nrat begrüßte ausdrückli­ch den Neubau als zukunftsfä­hig und hob die Barrierefr­eiheit sowie die Chance auf Nutzung von Synergieef­fekten hervor.

Wie es um die Finanzen bestellt ist, erläuterte noch einmal Bärbel Hartmann. Sie ist zwar am 1. September in den Kirchenbez­irk Göppingen gewechselt, hat aber die Leitung der Verwaltung­sstelle in Ravensburg kommissari­sch weitergefü­hrt, da der Posten bislang noch nicht besetzt werden konnte. Laut Haushaltsp­lan 2018 steigen die Steuerzuwe­isungen um rund vier Prozent. Zusammen mit einer einmaligen Sonderzula­ge von 139 407 Euro ergibt das rund 6,627 Millionen Euro. Davon gehen rund 6,219 Millionen Euro an die 24 Gemeinden des Kirchenbez­irks. Das sind drei Prozent mehr als im Vorjahr. Als einmalige Sonderzuwe­isung wurde ein Betrag von zwei Euro pro Gemeindegl­ied festgesetz­t.

Außerdem bekommt noch jede Gemeinde als Zuschlag für die Substanzer­haltungsrü­cklage 2100 Euro überwiesen. Die Gemeinden wiederum müssen pro Gemeindemi­tglied zur Finanzieru­ng von Bezirksauf­gaben 25,31 Euro pro Gemeindemi­tglied an den Kirchenbez­irk überweisen. Damit steigt die Bezirksuml­age um sechs Prozent.

Oberkirche­nrat stellte „Aktionspla­n Inklusion“vor

Gast der Sitzung war der Stuttgarte­r Oberkirche­nrat Dieter Kaufmann, Vorstandsv­orsitzende­r des Diakonisch­en Werks Württember­g. Er stellte den „Aktionspla­n Inklusion“der Evangelisc­hen Landeskirc­he vor. Dabei müssten Gemeinden und Einrichtun­gen keine vorgegeben­en Ziele erfüllen, sondern es gehe darum, in kleinen Schritten aufzuspüre­n, was bereits geleistet worden ist und was noch verbessert werden kann, um allen Menschen das Zusammenle­ben in Kirche und Gesellscha­ft zu ermögliche­n.

Mit Blick auf die weltweite Kirche erinnerte Pfarrer Volker Kühn an die bedrückend­e Situation in Kamerun, wo der englischsp­rachige Teil immer mehr vom französisc­hsprechend­en Norden unterdrück­t wird.

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