Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Boris Becker und ...
Die Triumphe
Alles begann am 7. Juli 1985 auf dem Centre Court von Wimbledon, den Boris Becker später als sein Wohnzimmer bezeichnete. Dem Finalsieg über Kevin Curren folgten die Titelverteidigung 1986 im Endspiel über Ivan Lendl und der Triumph 1989 gegen Stefan Edberg. Zwei Titel bei den Australian Open in Melbourne (1991, 1996) sowie der Erfolg bei den US Open in New York (1989) schlossen sich an. Im Team gewann Becker zweimal den Davis Cup (1988, 1989) und olympisches Gold 1992 in Barcelona an der Seite seines Rivalen Michael Stich. Als Trainer holte Becker mit Novak Djokovic ebenfalls sechs Grand-Slam-Titel – darunter auch den in Roland Garros. Ein Triumph auf Sand war Becker selbst verwehrt geblieben.
Die Niederlagen
1991 unterlag Becker im Wimbledon-Finale seinem deutschen Erzrivalen Michael Stich. Drei weitere Male – zweimal gegen Stefan Edberg, einmal gegen Pete Sampras – verpasste er im Endspiel den vierten Titel in London. Zu den großen Niederlagen seiner Karriere zählt auch das Masters-Endspiel gegen den Österreicher Thomas Muster in Monte Carlo, als er einen Matchball um Millimeter und seinen ersten Titel auf dem verhassten Sand vergab. Letztmals ging Becker 1999 in Wimbledon als Verlierer vom Platz – im Achtelfinale unterlag er Patrick Rafter mit 3:6, 2:6, 3:6.
Die Weggefährten
Ohne Manager Ion Tiriac und Trainer Günther Bosch ist Beckers Karriere kaum denkbar. Die gebürtigen Rumänen formten aus dem Leimener einen Weltstar, ehe der sich nach und nach seiner Förderer entledigte. Bosch hatte Becker 1984 von Boris Breskvar übernommen, er wiederum wurde von Bob Brett abgelöst. Eine besondere Verbindung bestand auch zu Niki Pilic, der als Kapitän mit Becker zweimal den Davis Cup gewann und es schaffte, zumindest kurzzeitig die Differenzen zwischen Becker und Stich zu überbrücken und damit den Weg zu Olympiagold in Barcelona ebnete. Beckers Anwalt und enger Berater Axel Meyer-Wölden starb bereits mitten in Beckers Karriere.
Die Frauen
Boris Beckers Gefährtinnen standen stets selbst in der Öffentlichkeit. Mit Barbara Feltus hat Becker die Söhne Noah Gabriel und Elias Balthasar, die Scheidung kostete ihn angeblich 22 Millionen Euro. Auslöser dafür war die Affäre mit Angela Ermakova, die Tochter Anna hervorbrachte. Seit 2009 ist Becker mit der Niederländerin Lilly Kerssenberg verheiratet, aus dieser Ehe stammt Sohn Amadeus.
Die Rekorde
Viermal (1985, 1986, 1989, 1990) wurde Becker als Deutschlands Sportler des Jahres ausgezeichnet – wie außer ihm nur Schwimm-Olympiasieger Michael Groß.
Kuriositäten
Nicht nur auf Briefmarken prangt Beckers Konterfei, auch die Meeresschnecke Bufonaria borisbeckeri ist nach ihm benannt.