Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Kleine Firma mit großem Wirkungskr­eis

Isnyer Start-Up ESBT agiert mit Spezialpro­dukten im europäisch­en Sportmarkt

- Von Tanja Kulmus

ISNY - Ein unscheinba­res Firmenschi­ld am Eckhaus der Bergtor- zur Wassertors­traaße am Isnyer Marktplatz: „ESBT GmbH – European Sports Brands & Technologi­es“steht darauf. Der Name klingt erst mal komplizier­t. Das Kerngeschä­ft ist jedoch schnell erklärt. „Eine Firma benötigt Unterstütz­ung bei der Markteinfü­hrung innovative­r Technologi­en und Artikel aus dem Sportberei­ch. Hier steigen wir ein. Wir entwickeln Vertriebsu­nd Distributi­onskonzept­e mit dem Kunden und schauen, dass das Produkt im Markt ankommt“, schildert Maximilian Mechler, der bei der ESBT GmbH für genau das verantwort­lich ist.

„Aber nicht nur bereits bestehende Produkte“, ergänzt Frieder Steinle. „Auch Ideen werden von uns aufgenomme­n, geprüft und entwickelt – oft bis zum ausgereift­en Produkt, das dann über unser Netzwerk vertrieben wird“, ergänzt er. Als Geschäftsf­ührer bei der Schweizer Handschuhf­irma „Hirzl AG“ist er für die Entwicklun­g von Spezialhan­dschuhen für den Reit-, Golf-, Fahrradund Winterspor­t zuständig, angefertig­t aus Känguruh-Leder.

Mit Hirzl begann im August 2015 auch die Geschichte des Start-Up-Unternehme­ns. Für den Aufbau eines neuen Vertriebs- und Distributi­onsnetzes in Europa gründeten Tom Maus, Maximilian Mechler, Frieder und Jörg Steinle die ESBT in Isny. „Wir sind wie Puzzleteil­e – vier ganz unterschie­dliche Typen mit verschiede­nen Aufgabenbe­reichen“, erzählen Frieder Steinle und Mechler schmunzeln­d. In der Entwicklun­g, im Büro und auf Messen sind die beiden hauptsächl­ich anzutreffe­n. An der Front, sich um neue Projekte und strategisc­he Belange kümmernd, steht Tom Maus. Jörg Steinle unterstütz­t bei allen rechtliche­n Fragen.

Hohe Affinität zum Sport

Die hohe Affinität zum Sport und die gute Teamarbeit bringe sie alle zusammen. Kein klassische­r Job – die Abwechslun­g und der Kontakt zur Sportbranc­he gebe ihnen die Motivation und den Spaß an dem, was sie seit zwei Jahren erfolgreic­h machen. Herausford­erungen wie immer strenger werdende EU-Richtlinie­n oder die starke Entwicklun­g des Online-Handels begegneten sie mit hoher Flexibilit­ät. Das zeigt sich in der Offenheit für neue Wege.

So möchten sie sich mit der Einführung der Eigenmarke „Shiock!“ein weiteres Standbein schaffen. Mit Hersteller­n aus Europa entwickelt­en sie reflektier­ende Bekleidung und Accessoire­s für den Sportberei­ch. „Reflektier­ende Materialie­n gibt es einige. Das Besondere an unserem ist, dass man sie im Hellen nicht als solche wahrnimmt“, erläutert Steinle. Beispiel ist ein normales, graues FahrradT-Shirt mit buntem Logo-Aufdruck, unauffälli­g bei Tag. Bis im Dunkeln Licht, etwa von Scheinwerf­ern, auf das Logo fällt. Dann reflektier­t die Aufschrift. Die unscheinba­ren schwarzen und grünen Aufkleber für Fahrräder und Helme sind im Hellen ebenfalls nicht als Reflektore­n erkennbar.

Das Siock!-Spray, nach den Worten der ESBT-Mannschaft einzigarti­g, ergänzt die Produktpal­ette. Mit ihm können Kleidung oder etwa Schuhe eingesprüh­t werden. Ein Schutz für alle, die im Dunkeln spazieren gehen oder Sport machen. Das Spray sei zu 100 Prozent „Made in Europe“und die Aufkleber sogar zu 90 Prozent „Made in Isny“, erklären die Entwickler stolz.

„Asiatische Produkte wären günstiger, aber nicht von der Qualität, und wir wollen bewusst den heimischen Markt unterstütz­en, so regional wie möglich“, begründet Steinle die Entscheidu­ng, möglichst regionale oder zumindest europäisch­e Produzente­n und Lieferante­n zu wählen. Die Verbundenh­eit zur hiesigen Region und den Sinn für Nachhaltig­keit tragen die begeistert­en Skifahrer, Langläufer und Biker so auch ins Geschäftli­che.

Es seien viele Kleinigkei­ten, die ihnen den notwendige­n Antrieb geben. „Vor allem freuen wir uns darüber, dass bisher alles so funktionie­rt hat, wie wir es uns vorgestell­t haben. Das ist der Lohn unserer täglichen Arbeit und gibt uns Motivation für weitere Ideen“, sagen Mechler und Steinle und geben damit einen kleinen Ausblick, auf das Wachstumsp­otenzial der ESBT – einer „kleinen“Firma mit großem Wirkungskr­eis.

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FOTO: TANJA KULMUS Maximilian Mechler (l.) und Frieder Steinle mit einer Auswahl aus dem neuen Produktsor­timent.
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