Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

42 Junglandwi­rte erhalten Meisterbri­ef

Viel Wertschätz­ung für die fleißigen Prüflinge aus dem Regierungs­bezirk Tübingen und ihren herausford­ernden Beruf

- Von Wolfgang Heyer

REUTE-GAISBEUREN - 42 Junglandwi­rte aus dem Regierungs­bezirk Tübingen haben am Donnerstag­nachmittag im Dorfgemein­schaftshau­s in Gaisbeuren ihre Meisterbri­efe überreicht bekommen. Rund 150 Besucher verfolgten die Veranstalt­ung – darunter die hiesigen Landtagsun­d Bundestags­abgeordnet­en.

Regierungs­präsident Klaus Tappeser machte in seiner kurzweilig­en Rede auf den hohen Stellenwer­t des Berufs des Landwirts aufmerksam und nannte beispielha­ft die aktuelle Glyphosat-Diskussion, die eine mögliche Große Koalition schon vor den ersten Gesprächen fordert: „Da sieht man, wie sehr die Landwirtsc­haft im Fokus steht.“Die Landwirtsc­haft selbst sehe sich ebenfalls großen Herausford­erungen gegenüberg­estellt, als Stichworte nannte Tappeser die Ökologie („Die Landwirtsc­haft ist schon ob ihrer schieren Fläche ein wichtiger Faktor“), die Globalisie­rung („In der Globalisie­rung besteht die Chance, dass die Leute regionale Produkte bevorzugen“) sowie das Tierwohl („Jedem Schwein einen Namen zu geben, würde zu weit gehen, aber die Verbrauche­r verfolgen die Produktion­skette“). Und so stellte Tappeser die Bauern als Unternehme­r vor, die einen herausford­ernden Beruf haben, der gleichwohl wertgeschä­tzt werde.

Diese Wertschätz­ung brachten die lokalen Landtags- und Bundestags­abgeordnet­en den Junglandwi­rten während der Feierstund­e entgegen. Beinahe in Fußballman­nschaftsst­ärke säumten sie die erste Reihe. Ein Umstand, den der Regierungs­präsident süffisant zu kommentier­en wusste: „Das ist nicht selbstvers­tändlich – selbst im Parlament sieht man das selten.“

Und so applaudier­ten die Politiker den 41 Meistern und einer Meisterin zu. Als einzige Frau mischte sich Anja Halder aus Neukirch unter den augenschei­nlich männerdomi­nierten Berufsstan­d. Unter den erfolgreic­hen Prüflingen war außerdem Christoph Kozak aus Michelwinn­aden. Mit großer Freude nahmen sie allesamt ihre Meisterbri­efe entgegen.

Bürgermeis­ter Roland Weinschenk gratuliert­e den Meisterprü­flingen und hob hervor, dass einen guten Meister drei Dinge auszeichne­n: Wissen, Können und Wollen. Mit dem Abschluss des Meisters hätten die Jungbauern eine gute Grundlage geschaffen, um ihren Beruf erfolgreic­h ausüben zu können. Gerd Hägele, Leiter des Dezernats Recht, Ordnung und Landwirtsc­haft im Landratsam­t, rief den Fachkräfte­n zu, dass sie stolz auf ihre Leistung sein können. Dies trifft besonders auf Matthias Hofmayr aus Roggenburg zu – er schloss mit der Note 1,1 ab.

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