Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Salvatorkolleg ist Kompetenzzentrum
Salvatorkolleg ist Kompetenzzentrum für Begabungsförderung des DZBF
Begabungsförderung spielt zentrale Rolle im Bad Wurzacher Gymnasium.
BAD WURZACH - Das Salvatorkolleg ist nun Kompetenzzentrum des Deutschen Zentrums für Begabungsforschung und Begabungsförderung (DZBF). Sebastian Renger, Gründer und Leiter des Instituts, überreichte die Auszeichnung in einer Feierstunde am Mittwochabend im Schulfoyer.
Seit 2004 arbeiten Renger und das Bad Wurzacher Gymnasium zusammen. Das Salvatorkolleg begann damals auf Initiative der FriedrichSchiedel-Stiftung mit der Begabtenförderung. Und bat die Universität Osnabrück um wissenschaftliche Begleitung. Die gab’s in Person des damaligen Studenten Sebastian Renger, der später darüber seine Diplomund seine Doktorarbeit schrieb.
2009 gründete Renger das Institut DZBF, das heute seinen Sitz in Minden hat. An diesem ließen sich seitdem 21 Lehrkräfte des Salvatorkollegs zu sogenannten Begabungspsychologischen Lernbegleitern beziehungsweise Lernbegleitenden Mentoren ausbilden. Sieben weitere folgen in diesem Schuljahr.
Für beiden Seiten ist dies eine fruchtbare und gewinnbringende Zusammenarbeit. Das Institut kann seine wissenschaftlichen Forschungen in den schulischen Alltag einbringen und so praxisnah mit Unterstützung der Lehrkräfte weiterentwickeln. Für das Salvatorkolleg ist das Wissen um neueste Erkenntnisse in der Psychologie hilfreich, um die Schüler weiterzubringen.
Wesentlich freilich ist, dass der Jugendliche in seiner Entwicklung von dieser Zusammenarbeit profitiert.
„Breit und komplex gedacht“
Dabei geht es am Salvatorkolleg um eine Begabungsförderung, die viel mehr als die Leistung umfasst. „Begabung wird hier breit und komplex gedacht“, lobte Renger in seiner Festansprache das Gymnasium. Dazu brauche es einer „Beziehung zum Schüler, in der er sich verstanden fühlen kann, um sich zu entfalten. Das wird hier gelebt.“
So gibt es am Salvatorkolleg zum einen besondere Angebote und Projekte, in denen Schüler ihre eigenen Interessen verfolgen und daraus Motivation schöpfen können. Zum anderen sprechen Schüler und Lehrer viel miteinander, und dies auf Augenhöhe. Lehrer werden so zum Lernbegleiter, die mit dem Schüler dessen Kompetenzen herausarbeiten. Und Schüler, die sich ihrer Fähigkeiten bewusst sind, so Rengers wissenschaftliche These, können diese bewusst und zielgerichtet verfolgen.
„Begabung hat jeder“
„Begabung hat jeder“, betonte Renger, dass es sich bei diesem Gesamtkonzept nicht um das elitäre Fördern einzelner weniger handelt.
Das Salvatorkolleg ist die erste Schule bundesweit, die das DZBF zum Kompetenzzentrum ernennt. Renger sprach auch daher von einem „besonderen Tag“, der ihn ganz persönlich sehr glücklich mache.
Hans-Peter Staiber, kaufmännischer Geschäftsführer des Schulträgers „Ordensschulen Trägerverbund gGmbH“, hob hervor, wie wichtig die Unterstützung des Projekts durch die Friedrich-Schiedel-Stiftung gewesen sei. Sein Dank ging außerdem an die Stadt Bad Wurzach als Wegbegleiter.
Die Rolle von Schulleiter Pater Friedrich Emde und dessen Stellvertreter Klaus Amann lobte Staiber ganz besonders: „Konzeptionelle Theorie ist das eine; sie im Schulalltag mit erheblicher Ausdauer und Treue zu etablieren, sie für unsere Schülerinnen und Schüler nutzbar zu machen, das andere. Das ist Ihr persönlicher Verdienst.“
Mehr über die Auszeichnung gibt’s in einem Video unter schwaebische.de/bw-begabung