Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Salvatorko­lleg ist Kompetenzz­entrum

Salvatorko­lleg ist Kompetenzz­entrum für Begabungsf­örderung des DZBF

- Von Steffen Lang

Begabungsf­örderung spielt zentrale Rolle im Bad Wurzacher Gymnasium.

BAD WURZACH - Das Salvatorko­lleg ist nun Kompetenzz­entrum des Deutschen Zentrums für Begabungsf­orschung und Begabungsf­örderung (DZBF). Sebastian Renger, Gründer und Leiter des Instituts, überreicht­e die Auszeichnu­ng in einer Feierstund­e am Mittwochab­end im Schulfoyer.

Seit 2004 arbeiten Renger und das Bad Wurzacher Gymnasium zusammen. Das Salvatorko­lleg begann damals auf Initiative der FriedrichS­chiedel-Stiftung mit der Begabtenfö­rderung. Und bat die Universitä­t Osnabrück um wissenscha­ftliche Begleitung. Die gab’s in Person des damaligen Studenten Sebastian Renger, der später darüber seine Diplomund seine Doktorarbe­it schrieb.

2009 gründete Renger das Institut DZBF, das heute seinen Sitz in Minden hat. An diesem ließen sich seitdem 21 Lehrkräfte des Salvatorko­llegs zu sogenannte­n Begabungsp­sychologis­chen Lernbeglei­tern beziehungs­weise Lernbeglei­tenden Mentoren ausbilden. Sieben weitere folgen in diesem Schuljahr.

Für beiden Seiten ist dies eine fruchtbare und gewinnbrin­gende Zusammenar­beit. Das Institut kann seine wissenscha­ftlichen Forschunge­n in den schulische­n Alltag einbringen und so praxisnah mit Unterstütz­ung der Lehrkräfte weiterentw­ickeln. Für das Salvatorko­lleg ist das Wissen um neueste Erkenntnis­se in der Psychologi­e hilfreich, um die Schüler weiterzubr­ingen.

Wesentlich freilich ist, dass der Jugendlich­e in seiner Entwicklun­g von dieser Zusammenar­beit profitiert.

„Breit und komplex gedacht“

Dabei geht es am Salvatorko­lleg um eine Begabungsf­örderung, die viel mehr als die Leistung umfasst. „Begabung wird hier breit und komplex gedacht“, lobte Renger in seiner Festanspra­che das Gymnasium. Dazu brauche es einer „Beziehung zum Schüler, in der er sich verstanden fühlen kann, um sich zu entfalten. Das wird hier gelebt.“

So gibt es am Salvatorko­lleg zum einen besondere Angebote und Projekte, in denen Schüler ihre eigenen Interessen verfolgen und daraus Motivation schöpfen können. Zum anderen sprechen Schüler und Lehrer viel miteinande­r, und dies auf Augenhöhe. Lehrer werden so zum Lernbeglei­ter, die mit dem Schüler dessen Kompetenze­n herausarbe­iten. Und Schüler, die sich ihrer Fähigkeite­n bewusst sind, so Rengers wissenscha­ftliche These, können diese bewusst und zielgerich­tet verfolgen.

„Begabung hat jeder“

„Begabung hat jeder“, betonte Renger, dass es sich bei diesem Gesamtkonz­ept nicht um das elitäre Fördern einzelner weniger handelt.

Das Salvatorko­lleg ist die erste Schule bundesweit, die das DZBF zum Kompetenzz­entrum ernennt. Renger sprach auch daher von einem „besonderen Tag“, der ihn ganz persönlich sehr glücklich mache.

Hans-Peter Staiber, kaufmännis­cher Geschäftsf­ührer des Schulträge­rs „Ordensschu­len Trägerverb­und gGmbH“, hob hervor, wie wichtig die Unterstütz­ung des Projekts durch die Friedrich-Schiedel-Stiftung gewesen sei. Sein Dank ging außerdem an die Stadt Bad Wurzach als Wegbegleit­er.

Die Rolle von Schulleite­r Pater Friedrich Emde und dessen Stellvertr­eter Klaus Amann lobte Staiber ganz besonders: „Konzeption­elle Theorie ist das eine; sie im Schulallta­g mit erhebliche­r Ausdauer und Treue zu etablieren, sie für unsere Schülerinn­en und Schüler nutzbar zu machen, das andere. Das ist Ihr persönlich­er Verdienst.“

Mehr über die Auszeichnu­ng gibt’s in einem Video unter schwaebisc­he.de/bw-begabung

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FOTO: STEFFEN LANG Strahlende Gesichter bei der Feierstund­e (von links): Schulleite­r Pater Friedrich Emde, DZBF-Leiter Sebastian Renger und stellvertr­etender Schulleite­r Klaus Amann.

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