Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Pläne für ein Hospiz in Leutkirch werden unterstützt
Viel Zuspruch vom „Förderverein Pro Krankenhaus“und der Leutkircher Bürgerstiftung
LEUTKIRCH - Im Gebäude des ehemaligen Leutkircher Krankenhauses soll ein Hospiz eröffnet werden. Mit der St.-Elisabeth-Stiftung ist ein Betreiber gefunden worden, der acht Plätze im zweiten Obergeschoss einrichten will. Befürworter der Pläne sind die Mitglieder des Fördervereins Pro Krankenhaus Leutkirch. Auch die Bürgerstiftung unterstützt das Vorhaben.
„Wir müssen alles tun, um eine gute medizinische Versorgung in Leutkirch aufrechtzuerhalten“, sagte Oberbürgermeister Hans-Jörg Henle bei der Hauptversammlung des Fördervereins Pro Krankenhaus. Ein Anliegen, das auch den Mitgliedern am Herzen liegt. Mit der Einrichtung eines Hospizes könne „ein wichtiger Baustein für die Zukunft“gesetzt werden, meinte der Rathauschef weiter. Ähnlich positiv bewertet die Vereinsvorsitzende, Rosemarie Miller-Weber, das Vorhaben: „Es ist gut, dass das Hospiz kommt und dass das Gebäude für Menschen wieder geöffnet wird.“
Auch wenn die Vereinsmitglieder von Pro Krankenhaus mittlerweile akzteptieren mussten, dass es ein Krankenhaus in Leutkirch wohl nicht mehr geben wird, soll das Bündnis weiterhin bestehen. Dafür sprachen sich die Mitglieder einstimmig aus. „Wir sehen uns als Stimme der Bevölkerung, um die Hospizpläne zu unterstützen“, sagte Miller-Weber gegenüber der „Schwäbischen Zeitung“.
Seine Begeisterung über die Hospiz-Pläne drückte im Rahmen der Hauptversammlung des Vereins Pro Krankenhaus auch Rudolf Dentler, Vorsitzender der Leutkircher Bürgerstiftung, aus. Das Thema Hospiz sei „ein ganz großes Ziel“der Organisation. „Es ist so toll, wenn das Gebäude eine Bestimmung hat“, meinte Dentler. Deshalb will die Bürgerstiftung auch finanzielle Mittel zur Verfügung stellen.
Diese werden benötigt, weil laut Henle gesetzlich vorgeschrieben sei, dass fünf Prozent der laufenden Kosten nicht von Kranken- und Pflegekassen übernommen werden. Dieser Betrag muss über Spenden und Zuwendungen vor Ort gestemmt werden. Der Oberbürgermeister spricht von einem „guten Gesetz“, das dafür sorgt, dass ein Hospiz nur dort eröffnet werde, wo auch ein Bedarf besteht. Pro Jahr müsse in Leutkirch auf diese Weise ein Betrag zwischen 50 000 und 100 000 Euro aufgebracht werden.
Zunächst soll allerdings der Kreistag den Hospiz-Plänen zustimmen. Anschließend werde besprochen, wie die fünf Prozent der laufenden Kosten gedeckt werden können. Die Beteiligten sind zuversichtlich, dass in Gesprächen mit der Stadt, der Bürgerstiftung sowie einzelnen Spendern und Unternehmen eine gute Lösung gefunden wird. Hospize in anderen Städten hätten gezeigt, dass dies in der Regel kein Problem darstelle, erklärte Henle.
Vermieter des Gebäudes an der Ottmannshofer Straße ist der Landkreis – in Form seines Eigenbetriebs IKP. Für ungefähr 1,3 Millionen Euro sollen die Räume im zweiten Obergeschoss umgebaut werden. Bisherige Planungen sehen vor, dass der Umbau bis April 2019 über die Bühne gehen soll. Laut Henle habe es in den vergangenen Monaten langwierige Verhandlungen über die Hospiz-Pläne gegeben. Während die IKP möglichst wenig habe investieren wollen, soll die St-Elisabeth-Stiftung gefordert haben, dass aus „starren räumlichen Vorgaben“herausgegangen werde. Nun sei allerdings, wie Henle meint, „ein für beide Seiten gutes Konzept“ausgetüftelt worden.