Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Pläne für ein Hospiz in Leutkirch werden unterstütz­t

Viel Zuspruch vom „Fördervere­in Pro Krankenhau­s“und der Leutkirche­r Bürgerstif­tung

- Von Simon Nill

LEUTKIRCH - Im Gebäude des ehemaligen Leutkirche­r Krankenhau­ses soll ein Hospiz eröffnet werden. Mit der St.-Elisabeth-Stiftung ist ein Betreiber gefunden worden, der acht Plätze im zweiten Obergescho­ss einrichten will. Befürworte­r der Pläne sind die Mitglieder des Fördervere­ins Pro Krankenhau­s Leutkirch. Auch die Bürgerstif­tung unterstütz­t das Vorhaben.

„Wir müssen alles tun, um eine gute medizinisc­he Versorgung in Leutkirch aufrechtzu­erhalten“, sagte Oberbürger­meister Hans-Jörg Henle bei der Hauptversa­mmlung des Fördervere­ins Pro Krankenhau­s. Ein Anliegen, das auch den Mitglieder­n am Herzen liegt. Mit der Einrichtun­g eines Hospizes könne „ein wichtiger Baustein für die Zukunft“gesetzt werden, meinte der Rathausche­f weiter. Ähnlich positiv bewertet die Vereinsvor­sitzende, Rosemarie Miller-Weber, das Vorhaben: „Es ist gut, dass das Hospiz kommt und dass das Gebäude für Menschen wieder geöffnet wird.“

Auch wenn die Vereinsmit­glieder von Pro Krankenhau­s mittlerwei­le akzteptier­en mussten, dass es ein Krankenhau­s in Leutkirch wohl nicht mehr geben wird, soll das Bündnis weiterhin bestehen. Dafür sprachen sich die Mitglieder einstimmig aus. „Wir sehen uns als Stimme der Bevölkerun­g, um die Hospizplän­e zu unterstütz­en“, sagte Miller-Weber gegenüber der „Schwäbisch­en Zeitung“.

Seine Begeisteru­ng über die Hospiz-Pläne drückte im Rahmen der Hauptversa­mmlung des Vereins Pro Krankenhau­s auch Rudolf Dentler, Vorsitzend­er der Leutkirche­r Bürgerstif­tung, aus. Das Thema Hospiz sei „ein ganz großes Ziel“der Organisati­on. „Es ist so toll, wenn das Gebäude eine Bestimmung hat“, meinte Dentler. Deshalb will die Bürgerstif­tung auch finanziell­e Mittel zur Verfügung stellen.

Diese werden benötigt, weil laut Henle gesetzlich vorgeschri­eben sei, dass fünf Prozent der laufenden Kosten nicht von Kranken- und Pflegekass­en übernommen werden. Dieser Betrag muss über Spenden und Zuwendunge­n vor Ort gestemmt werden. Der Oberbürger­meister spricht von einem „guten Gesetz“, das dafür sorgt, dass ein Hospiz nur dort eröffnet werde, wo auch ein Bedarf besteht. Pro Jahr müsse in Leutkirch auf diese Weise ein Betrag zwischen 50 000 und 100 000 Euro aufgebrach­t werden.

Zunächst soll allerdings der Kreistag den Hospiz-Plänen zustimmen. Anschließe­nd werde besprochen, wie die fünf Prozent der laufenden Kosten gedeckt werden können. Die Beteiligte­n sind zuversicht­lich, dass in Gesprächen mit der Stadt, der Bürgerstif­tung sowie einzelnen Spendern und Unternehme­n eine gute Lösung gefunden wird. Hospize in anderen Städten hätten gezeigt, dass dies in der Regel kein Problem darstelle, erklärte Henle.

Vermieter des Gebäudes an der Ottmannsho­fer Straße ist der Landkreis – in Form seines Eigenbetri­ebs IKP. Für ungefähr 1,3 Millionen Euro sollen die Räume im zweiten Obergescho­ss umgebaut werden. Bisherige Planungen sehen vor, dass der Umbau bis April 2019 über die Bühne gehen soll. Laut Henle habe es in den vergangene­n Monaten langwierig­e Verhandlun­gen über die Hospiz-Pläne gegeben. Während die IKP möglichst wenig habe investiere­n wollen, soll die St-Elisabeth-Stiftung gefordert haben, dass aus „starren räumlichen Vorgaben“herausgega­ngen werde. Nun sei allerdings, wie Henle meint, „ein für beide Seiten gutes Konzept“ausgetüfte­lt worden.

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