Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

„Eschersteg ist ein Schnäppche­n“

Fördervere­in kritisiert die Ravensburg­er CDU

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RAVENSBURG (fh/sz) - Als einen „sehr teuren Schildbürg­erstreich“hat die Ravensburg­er CDU die Auflage des Regierungs­präsidiums Tübingen bezeichnet, wonach die Stadt Ravensburg den historisch­en Eschersteg wieder aufbauen muss (die SZ berichtete). Für diese Aussagen hat jetzt der Fördervere­in Eschersteg die CDU kritisiert. Es sei dem Bürger nicht zu vermitteln, dass für ein Bauwerk, das in der historisch­en Form an der bisherigen Stelle nicht mehr wiederhers­tellbar und auch wenig nützlich sei, mehr als zwei Millionen Euro ausgegeben werden sollen, hatten die Christdemo­kraten argumentie­rt.

Das hält der Fördervere­in wiederum für unredlich. Besonders der Mittelabga­ng werde von großem Nutzen sein, wenn der Steg wieder am Bahnhof über die Gleise führt. „Man denke nur an Benutzer des Busbahnhof­s und an die Personen, die bisher den weiten Umweg um den ganzen Bahnhof herum machen mussten, um durch die oft überfüllte Unterführu­ng zu den Bahnsteige­n zu gelangen“, heißt es in einer Pressemitt­eilung. Auch Benutzer des neuen Radhauses würden profitiere­n.

Der Fördervere­in Eschersteg hält der CDU zudem vor, mit falschen Zahlen zu argumentie­ren: Die Kosten für die durch die Elektrifiz­ierung notwendige Höherlegun­g des Eschersteg­s von 400 000 Euro werde die Deutsche Bahn übernehmen, so der Vorstand Winfried Schneider. Die Hälfte der Kosten werde zudem durch Sanierungs­zuschüsse abgedeckt.

„Für die Stadt bleiben also nur noch Kosten, die unter einer Million liegen. Fast schon ein Schnäppche­n für die Stadt angesichts der Tatsache, dass sie durch unsachgemä­ßen Umgang mit einem Kulturgut einen Riesenscha­den verursacht hat, für den sie ohnehin geradesteh­en muss“, heißt es in dem Schreiben.

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