Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Staat schickt mehr Flüchtling­e

Derzeit leben 977 Asylbewerb­er im Oberallgäu

- Von Ulrich Weigel

SONTHOFEN/OBERALLGÄU - Die Zahl der Flüchtling­e wird bis Jahresende im Oberallgäu leicht steigen – um etwa 20 Afrikaner pro Woche. Aktuell sind hier 977 Menschen untergebra­cht. Damit ist die Region weit vom früheren Höchststan­d entfernt: Das waren laut Behördensp­recher Andreas Kaenders Mitte Februar 2016 gut 1800 Flüchtling­e.

Wie das Landratsam­t Oberallgäu vor Kurzem mitteilte, sind derzeit die staatliche­n Gemeinscha­ftsunterkü­nfte voll, weshalb die Regierung von Schwaben auf dezentrale Unterkünft­e zurückgrei­ft, wie sie auch die Kreisbehör­de in den Gemeinden vorhält. Von einer dünnen Informatio­nslage spricht Ralph Eichbauer, Abteilungs­leiter im Landratsam­t. Er wisse nur, dass die Bezirksreg­ierung wöchentlic­h 140 Asylbewerb­er weitervert­eilen müsse – und davon eben im Schnitt 20 ins Oberallgäu. Dass diese Woche 23 kamen, liege daran, dass man Familien nicht auseinande­rreiße. In einer anderen Woche könnten es dafür weniger sein.

Das Jahr 2017 lief für den Landkreis weitgehend unspektaku­lär: Von Januar bis Oktober wurden dem Oberallgäu insgesamt nur neun Asylbewerb­er zugewiesen. Im November kamen 28 dazu. Warum gerade jetzt die Zahlen steigen, könnte zwei Gründe haben: Zum einen sei auch in den vergangene­n zwei Jahren vor Weihnachte­n Platz in den eigentlich­en Erstaufnah­me-Einrichtun­gen geschaffen worden, weiß Eichbauer. Dann haben die übergeordn­eten Behörden über die Feiertage genug zentrale Kapazitäte­n für neue Flüchtling­e.

Zum anderen dürften die Menschen nur maximal sechs Monate in Erstaufnah­me-Einrichtun­gen einquartie­rt werden. Danach kämen sie in staatliche Gemeinscha­ftsunterkü­nfte. Sind auch die voll, ist eben die kommunale Ebene gefragt.

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