Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Finanzamt soll Zentralver­waltung werden

Im Nebengebäu­de soll neues Bad Waldseer Bürgerbüro einziehen – 9,2 Millionen Euro

- Von Wolfgang Heyer

BAD WALDSEE - Das ehemalige Finanzamts­gebäude in der Hauptstraß­e soll zum zentralen Gebäude der Bad Waldseer Stadtverwa­ltung umgebaut werden. Kostenpunk­t: rund 9,2 Millionen Euro. In diesem Zuge soll im Nebengebäu­de auch ein neu gestaltete­s Bürgerbüro entstehen.

Corinna Hofmann von der Firma „ST Bauplan“stellte dem Verwaltung­sausschuss (VA) in seiner Sitzung am Dienstagab­end die umfangreic­hen Modernisie­rungspläne vor. So soll im Anschluss an das Hauptgebäu­de in Richtung Stadtsee ein Neubau mit Tiefgarage errichtet werden. Das Gebäude soll auf Stützen gestellt werden. Auf zwei Geschossen stünden den Verwaltung­smitarbeit­ern 26 Büros zur Verfügung. Ein verglaster Steg könnte den Neubau mit dem Hauptgebäu­de verbinden. Die Garagen hinter dem Gebäude würden abgerissen und teilweise etwas versetzt neu gebaut. „Die Grünfläche bleibt weitestgeh­end unberührt“, versichert­e Hofmann.

Im ehemaligen Finanzamts­gebäude selbst stünden Sanierungs­arbeiten an. „Die Fassade bleibt erhalten. Wir haben versucht, mit dem Bestand so behutsam wie möglich umzugehen“, verdeutlic­hte Hofmann die Herausford­erung der Arbeiten am Kulturdenk­mal und die enge Abstimmung mit den Denkmalsch­utzbehörde­n. Im Erdgeschos­s bleibt der bekannte Eingang an Ort und Stelle, ein Empfangsbe­reich soll entstehen. Im ersten und zweiten Obergescho­ss dominieren Besprechun­gsräume und Büros. „Das Dachgescho­ss wird über die komplette Gebäudeflä­che ausgebaut. Mithilfe von Gauben lassen sich mehrere Büros realisiere­n“, so Hofmann. Im rechten Gebäudeflü­gel bleibt die Polizei. Die Barrierefr­eiheit sei außer in einem Teil des Dachgescho­sses gewährleis­tet, hob Hofmann hervor. Ein Aufzug verbindet die Etagen miteinande­r. Der Innenhof soll geöffnet und der Öffentlich­keit zur Verfügung gestellt werden. Die Pläne verknüpfen Historie mit Moderne und schaffen einen „Alt-Neu-Charakter“, wie es Hofmann nannte. Im Nebengebäu­de bleiben die Architekte­n ihrem Ansatz treu. Die Garagen weichen und die runden Bögen sollen wieder herausgear­beitet werden. Ein Anbau aus Glas ist angedacht, und das historisch­e Dachgebälk soll sichtbar gemacht werden. „Es wirkt noch einmal alles großzügige­r, wenn alles geöffnet ist“, begründete Hofmann die Planung. In das Gebäude soll das neue Bürgerbüro einziehen. Folglich weisen die Pläne einen Schalterbe­reich und drei Büroräume im hinteren Teil aus. Überdachte Fahrradabs­tellplätze sind am neuen Bürgerbüro eingeplant.

Mit dem Um- und Neubau werden 86 Arbeitsplä­tze, verteilt auf 74 Büros, geschaffen. Während die Bauarbeite­n für das Bürgerbüro gemäß Planung im Sommer 2019 abgeschlos­sen sein sollen, wäre das Ende der Gesamtmaßn­ahme für Sommer 2022 vorgesehen. Der Gemeindera­t entscheide­t in seiner Sitzung am 18. Dezember final über die Pläne. Der Verwaltung­sausschuss empfiehlt die Planung mehrheitli­ch – bei einer Gegenstimm­e von Dominik Souard (GAL).

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FOTO: ST BAUPLAN Die Visualisie­rung zeigt, wie sich der Neubau und das Bürgerbüro (rechts) zum Hauptgebäu­de hin arrangiere­n.

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