Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
EV Lindau zeigt die richtige Reaktion
In der Eishockey-Oberliga Süd gibt es einige überraschende Ergebnisse
LINDAU - Der 20., besonders aber der 21. Spieltag in der Oberliga Süd am vergangenen Sonntagabend hat den Eishockeyfans einige überraschende Ergebnisse beschert. Vor allem das 1:4 der Starbulls Rosenheim auf eigenem Eis gegen die Sonthofer Bulls ließ aufhorchen. Durch die letztlich klare Niederlage des DEL2-Absteigers war der Weg frei für den Deggendorfer SC. Durch den 6:2-Erfolg beim Tabellenletzten TEV Miesbach konnte der alte und neue OberligaSpitzenreiter den Vorsprung auf die Starbulls und die punktgleichen Selber Wölfe auf nunmehr sechs Zähler ausbauen.
Angesprochen auf das Erfolgsrezept der Niederbayern, ist sich DSCStürmer Benedikt Böhm offenbar auch nicht so ganz sicher: „Das ist schwierig zu sagen. Wir haben einfach drei richtig gute Reihen und spielen gutes Eishockey“, sagt der 22-jährige Top-Scorer, der aktuell bislang acht Tore und 18 Assists lieferte, gegenüber dem Magazin „Eishockeynews“. Gut flutscht es seit Wochen nicht nur bei den Deggendorfern, sondern auch beim niederbayerischen Dauerrivalen EV Landshut.
Das bekamen jüngst die EV Lindau Islanders zu spüren, die am Freitagabend vor heimischer Kulisse beim 1:6 böse unter die Räder kamen. Gegen die in den Wochen zuvor überaus erfolgreichen Inselstädter hatte Axel Kammerer seine Mannen optimal eingestellt. „Großes Kompliment an meine Mannschaft. Wir haben die Aufgabe heute souverän gelöst“, sagte der Landshuter Headcoach kurz nach Spielschluss. Nach dem 5:3-Heimerfolg am Sonntag zu Hause gegen den Tabellendritten Selber Wölfe schob sich der EV Landshut dicht dahinter auf den vierten Rang vor – der Lohn für den fünften Sieg in Folge.
Dabei lief es alles andere als prächtig für Kammerer & Co.: Dem katastrophal anmutenden Saisonstart mit null Punkten aus den ersten drei Spielen folgte eine Verletztenserie, der die erste Sturmreihe komplett zum Opfer fiel. Auf dem Transfermarkt sahen sich die Landshuter kurzfristig nach Ersatz um – und wurden prompt fündig: Für vier Wochen konnte Viktor Lennartsson vom DEL2-Klub Lausitzer Füchse ausgeliehen werden. Der 24-jährige Schwede dankte für das in ihn gesetzte Vertrauen, drehte bei seinen ersten beiden Auftritten am Wochenende so richtig auf und traf gleich fünfmal ins Schwarze.
Islanders und Indians feiern Siege
Der EV Lindau hat am Sonntagabend beim EC Peiting einen knappen 3:2Sieg eingefahren. Der Auswärtserfolg gegen das Team des Ex-Lindauer Bayernligameister-Coachs Sebastian Buchwieser kam für viele überraschend – und war zugleich höchst wichtig für die Islanders, und das im doppelten Sinn. Nach der 1:6-Klatsche gegen Landshut am Freitagabend war es genau die richtige Reaktion.
Zudem konnte fast die gesamte Konkurrenz um die Play-off-Plätze am Sonntag dreifach punkten: Die Memminger Indians siegten 6:4 in Walkraiburg, die Blue Devils Weiden gewannen 5:2 in Regensburg und zeigten einmal mehr die akute Formkrise der Eisbären auf.
Und dem ERC Bulls Sonthofen gelang der schon erwähnte Überraschungscoup in Rosenheim (4:1), wodurch sich die Allgäuer (30 Punkte) mit drei Punkten von den EV Lindau Islanders und Blue Devils (je 27) absetzen konnten.