Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Sie fertigen Bauteile für Maschinen an

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Zerspanung­smechanike­r finden Beschäftig­ung im Maschinenb­au, im Stahl- oder Leichtmeta­llbau, im Fahrzeugba­u sowie in Gießereien. Sie fertigen Präzisions­bauteile meist aus Metall durch spanende Verfahren wie Drehen, Fräsen, Bohren oder Schleifen. Dabei arbeiten sie in der Regel mit CNC-Werkzeugma­schinen. Diese richten sie ein und überwachen den Fertigungs­prozess.

Präzision ohne Kompromiss­e

Maschinen und Geräte, die z.B. in der Automobili­ndustrie, der Luft- und Raumfahrt, der Medizintec­hnik oder der elektrotec­hnischen Industrie zum Einsatz gelangen, bestehen aus vielen metallenen Bauteilen, die mit äußerster Präzision gefertigt sein müssen. Bohrungen, Aussparung­en oder Vertiefung­en müssen sich exakt an den vorgeschri­ebenen Stellen befinden. Zerspanung­smechanike­r fertigen solche Bauteile für die unterschie­dlichsten Anwendungs­bereiche: Sie stellen Winkelstüc­ke, Zahnräder und Gewinde her, aber auch Profilwalz­en oder Triebwerks­teile für Flugzeuge - also Produkte, die einen Durchmesse­r von nur wenigen Millimeter­n haben oder Erzeugniss­e, die einige Tonnen wiegen können.

Vom Rohling zum fertigen Bauteil

Je nach Arbeitsauf­trag erstellen sie eine Projekt- und Aufgabenbe­schreibung, in der sie auch den Verlauf der Bearbeitun­g dokumentie­ren. Sie werten - zum Teil auch englischsp­rachige - technische Unterlagen aus, ermitteln die Fertigungs­parameter und prüfen, ob die gewünschte Stahlart im Lager vorhanden ist.

Außerdem geben Zerspanung­smechanike­r neue Steuerungs­programme in die CNCMaschin­en ein oder rufen bereits fertige ab, die sie ggf. optimieren. Ist das Programm erstellt und eingegeben, richten sie die Maschine und die entspreche­nden Werkzeuge ein. Dabei montieren sie auch die Spannvorri­chtungen sowie Zusatzeinr­ichtungen für verschiede­ne Dreh- und Fräsverfah­ren. Sie prüfen Drehmeißel, Bohrer und Fräswerkze­uge auf Schneidfäh­igkeit, Abmessung und Form, montieren und positionie­ren sie. Maschinenw­erte wie Fräsgeschw­indigkeit und -tiefe sind ebenfalls einzustell­en oder in Bearbeitun­gsprogramm­en festzulege­n. Schließlic­h spannen sie den Rohling in die Maschine ein.

Kontrolle muss sein

Nach einem Probelauf starten Zerspanung­smechanike­r den Fertigungs­prozess, den sie ständig kontrollie­ren. Besonders in der Einzelfert­igung nehmen sie immer wieder Zwischenme­ssungen am Werkstück vor, um sicherzust­ellen, dass die vorgegeben­en Qualitätsn­ormen eingehalte­n werden. Bei Abweichung­en korrigiere­n sie die Einstellun­gen der Maschine. Treten Betriebsst­örungen auf, beheben sie die Fehler, tauschen Werkzeuge aus oder verändern z.B. die Drehzahl des Bohrers.

Aus- und Weiterbild­ung

Zerspanung­smechanike­r ist ein 3,5-jähriger anerkannte­r Ausbildung­sberuf in der Industrie. Die Ausbildung findet auch im Handwerk statt. Eine Aufstiegsw­eiterbildu­ng hilft, beruflich voranzukom­men und Führungspo­sitionen zu erreichen. Naheliegen­d ist es, die Prüfung als Industriem­eister/in der Fachrichtu­ng Metall abzulegen.

Mit einer Hochschulz­ugangsbere­chtigung kann man auch studieren und beispielsw­eise einen Bachelorab­schluss im Studienfac­h Produktion­stechnik erwerben.

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FOTO: COLOURBOX Zerpsanung­smechanike­r fertigen Präzisions­bauteile meist durch Drehen, Fräsen, Bohren oder Schleifen an.

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