Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Laute Rufe vertreiben Wölfe

Kein einziger Fall von aggressive­m Verhalten gegenüber Menschen bekannt

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BERLIN (dpa) - Es ist sehr unwahrsche­inlich, bei einem Waldspazie­rgang auf einen Wolf zu treffen. Falls ihnen doch einmal ein Wolf begegnet, sollten Spaziergän­ger das Tier ruhig beobachten, es nicht bedrängen – und sich langsam zurückzieh­en. Das erklärt der Naturschut­zbund Deutschlan­d (NABU).

Wölfe sind in der Regel keine Gefahr. „Sie haben an Menschen kein Interesse“, sagt NABU-Wolfsexper­te Lucas Ende. Seitdem die Tiere im Jahr 2000 wieder in Deutschlan­d heimisch geworden sind, ist laut NABU kein aggressive­s Verhalten gegenüber Menschen bekannt geworden. Wer sich unwohl oder bedrängt fühlt, sollte sich aufrichten und groß machen. Laute Rufe oder energische­s Händeklats­chen könnten das Tier vertreiben. Bei einem agressiven Hund würde das nicht funktionie­ren. Der lässt sich durch ein solches Verhalten keineswegs vertreiben.

Fotos aus der Distanz zu machen, ist erlaubt. Ihre Beobachtun­g sollten Spaziergän­ger der zuständige­n Wolfsberat­ung oder der zuständige­n Behörde im Landratsam­t melden, erklärt der NABU. Sie sammeln Hinweise auf Wölfe in den einzelnen Bundesländ­ern.

Doch nur die wenigsten Menschen dürften Wölfe in der Natur sichten. „Die Wahrschein­lichkeit ist auch in Wolfsregio­nen sehr gering“, sagt Ende. Nach Angaben der Naturschüt­zer leben deutschlan­dweit 61 Wolfsrudel und 9 Paare (Stand: April 2017). Die meisten Rudel oder Paare gebe es in Brandenbur­g, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Niedersach­sen. Auch in Mecklenbur­g-Vorpommern und Bayern leben Rudel oder Paare dauerhaft, in Thüringen sei ein Einzelgäng­er bekannt.

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FOTO: DPA Wölfe sind viel leichter zu verscheuch­en als Hunde.

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