Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Den Alltag hinter sich lassen

Für den Lebendigen Adventskal­ender geht jeden Tag eine andere Türe auf

- Von Steffen Lang

BAD WURZACH - Gute Tradition ist in Bad Wurzach der Lebendige Adventskal­ender. Jedes Jahr vom 1. bis 23. Dezember laden die Kirchengem­einden der Stadt dazu ein.

„Die Aktion kommt wieder sehr gut an“, zieht Angelika Schupp vom Organisati­onsteam eine Zwischenbi­lanz. 20 bis 30 Menschen kämen fast jeden Abend. „Das ist wirklich toll“, freut sie sich. Um 18 Uhr trifft man sich am Stadtbrunn­en und geht dann zu einer Tür, die sich öffnet. Dieser Tage war das Behinderte­nwohnheim St. Hedwig an der Reihe. Christine und Rainer Reschetzki von der Neuapostol­ischen Gemeinde übernahmen dabei die Führung. „Zum allererste­n Mal“, wie das Ehepaar erzählt und zugibt: „Ein bisschen nervös sind wir schon.“

„Am Weihnachts­baum die Lichter brennen“singen die etwa 20 Menschen – Frauen und Kinder vor allem –, die sich an diesem Montagaben­d am Stadtbrunn­en versammeln. Wer mitsingt, kommt schon ein wenig zur Ruhe, obwohl um einen herum die ganz normale Geschäftig­keit herrscht.

Nachdem der letzte Ton verklungen ist, entzündet Rainer Reschetzki eine Fackel. Die junge Amelie darf sie tragen und der Gruppe vorangehen. Die kleine Camilla geht mit Mama und der Laterne fest an der Hand am Ende des kleinen Zugs.

Richtung Amtshaus geht es und dann noch ein paar Meter weiter zu St. Hedwig. Dort säumen Kerzen und Fackeln den Weg von der Straße in den Garten der Einrichtun­g. Die dort wartenden Bewohner und Mitarbeite­r um Heimleiter­in Sophie Fonfara haben einen Unterstand festlich geschmückt, ein wärmendes Feuer brennt etwas daneben.

„Macht hoch die Tür“singt die Schar, dann nimmt Dorothee Konrad das Buch „Ein bisschen beim Stern sitzen“(Herausgebe­rin: Elisabeth Mittelstäd­t) und liest die Geschichte von Christian und dem Weihnachts­stern vor. Andächtige Stille herrscht in der Gruppe.

Zur Belohnung darf sich die Vorleserin noch ein Lied wünschen. „Alle Jahre wieder“ist ihr Wunsch. Die Kinder dürfen aus Salzteig gebastelte Weihnachts­sterne im Garten suchen, die Erwachsene­n wärmen sich mit Punsch ein wenig auf. Man kommt einige Minuten lang miteinande­r ins Gespräch, dann geht man wieder nach Hause.

Eine knappe Dreivierte­lstunde hat die Veranstalt­ung gedauert. Nur ein bisschen Zeit, aber das reicht, um einmal der Hektik der Adventszei­t zu entfliehen. Einmal abschalten, den Alltag hinter sich lassen, zur Ruhe kommen. Das macht den Lebendigen Adventskal­ender so wertvoll.

Weitere Termine:

16. Dezember: Familien Müller und Fäßler, Enzianstra­ße 5; 17. Dezember: Christine Silla-Kiefer, Schlosskap­elle; 18. Dezember: Familien Forderer und Tapper, Ruezstraße 2; 19. Dezember: Neuapostol­ische Gemeinde, Bleichergä­ssle 8; 20. Dezember: Freie Christenge­meinde, Ziegelwies­enweg 2; 21. Dezember: Familie Häfele, Bau-Infozentru­m, Bahnhofstr­aße 16; 22. Dezember: Kirche auf dem Gottesberg;

23. Dezember: Adventsand­acht in der evangelisc­hen Kirche.

Zum Abschluss öffnen sich am

24. Dezember die großen Kirchentür­en zu den Heiligaben­d-Gottesdien­sten.

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FOTO: STEFFEN LANG Täglich um 18 Uhr trifft sich eine kleine Schar am Stadtbrunn­en.

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