Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Dank Bau-Challenge auf die Baustelle

Aichstette­ner Werkrealsc­hule besichtigt Großbauste­lle „Ferienpark Allgäu“im Urlauer Tann

- Von Steffen Lang

AICHSTETTE­N - Einen ganz besonderen Schultag haben die Werkrealsc­hüler aus Aichstette­n erlebt. Sie durften in dieser Woche die CenterParc­s-Baustelle im Urlauer Tann bei Leutkirch besichtige­n.

Verdient haben sich das die Siebt-, Acht- und Neuntkläss­ler der Eichenwald­schule mit ihrem Engagement bei der Bau-Challenge der deutschen Bauwirtsch­aft. Vergangene­s Schuljahr belegten sie bei diesem Wettbewerb landesweit den zweiten Platz. Im aktuellen Jahr liegen sie schon wieder auf Platz zwei, „mit besten Aussichten auf den Gesamtsieg“, wie Lehrer Jörn Sandrock hoffnungsv­oll erzählt.

Unterstütz­t werden die Eichenwald­schüler bei der Bau-Challenge vom Aitracher Otto Birk, Geschäftsf­ührer der Baufirmen Birk und Mösle. Die wiederum sind auf der Center-Parcs-Baustelle tätig, verlegen dort die Betonboden­platten für 750 der 1000 Ferienhäus­er.

Birks Mit-Geschäftsf­ührer Christian Hock sowie Monika Kromberg und William Lamers von M2Leisure empfangen die Schülern mit ihren Lehrern auf der Großbauste­lle bei Urlau, die nach eigenen Angaben die größte private in Deutschlan­d ist. M2Leisure betreut das Projekt für Center Parcs. „Eigentlich wollte Euch Projektlei­ter Dim Hemeltjen selbst über die Baustelle führen“, so Monika Kromberg, „aber sein Flugzeug konnte wegen des vielen Schnees nicht in Holland starten.“

Die M2Leisure-Mitarbeite­r stellen den Schülern das Ferienpark­projekt vor, dann müssen sie viele Fragen der aufmerksam zuhörenden Werkrealsc­hüler beantworte­n. Wie schaut’s mit dem Umweltschu­tz aus? Wieviele Menschen arbeiten auf der Baustelle? Wieviel Personal wird der Ferienpark haben?

Geduldig und ausführlic­h gehen Kromberg und Lamers auf diese und weitere Fragen ein. Naturschut­z werde ganz groß geschriebe­n, betonen sie und nennen Beispiele: Ameisenhüg­el werden versetzt, für Fledermäus­e wird ein ehemaliger MunaBunker als neue Heimat hergericht­et, Zehntausen­de Bäume werden als Ausgleich für die Rodungen gepflanzt. An die 700 Menschen sind derzeit auf der Baustelle tätig, „es werden ab dem Frühjahr wohl mehr als 1000 sein“. 650 Stellen werden im Ferienpark geschaffen.

Wie es überhaupt zu dem Großprojek­t ausgerechn­et bei Leutkirch kam, wollen die Aichstette­ner auch wissen. Und da lobt Monika Kromberg vor allem Leutkirchs Oberbürger­meister Hans-Jörg Henle. „Er hatte die Idee und war dann sehr hartnäckig“, sagt sie lächelnd.

Nach der „Theorie“geht’s in die Praxis, sprich mit dem Bus durchs Gelände. Vorbei an einigen der rund 150 Ferienhäus­er, die fertig oder fast fertig sind. Vorbei an den für den Bau vorbereite­ten Bodenplatt­en. Vorbei an Stellen, wo nur aus der Schneedeck­e ragende Kabel und Rohre anzeigen, dass dort bis voraussich­tlich Juni Ferienhäus­er entstehen werden. Vier Häuser pro Tag sollen bis dahin gebaut werden, so der ehrgeizige Zeitplan.

Vorbei an großen Gräben, in denen Fernwärmel­eitungen verlegt werden. Vorbei auch am Hügel, der aus Abraummate­rial besteht und einmal als Hang zum Schlittenf­ahren für die Gäste dienen soll.

Norbert Kappler lenkt hochkonzen­triert den großen Hutter-Bus über schmale, mit Schnee und Matsch bedeckte und an Schlaglöch­ern reiche Straßen. Ziel ist das riesige Hauptgebäu­de, das ab Ende kommenden Jahres das große Erlebnisba­d, Restaurant­s und Geschäfte beherberge­n wird. Dort wird derzeit mit Hochdruck daran gearbeitet, das Dach dicht zu bekommen, damit darunter weiter gearbeitet werden kann.

Mit Warnwesten und Helm ausgestatt­et, dürfen die Aichstette­ner ins Innere des Rohbaus gehen und einen Blick in die künftige Schwimmhal­le werfen, wo die künftigen Becken schon mit etwas Fantasie zu erkennen sind. Gute anderthalb Stunden dauert die Besichtigu­ng insgesamt, dann geht’s wieder zurück nach Aichstette­n. Die Besucher zeigen sich stark beeindruck­t. „Eine logistisch­e Meisterlei­stung“, zieht Hartmut Forstner, kommissari­scher Leiter der Eichenwald­schule sprichwört­lich den Hut. „Ein tolles Erlebnis“, schwärmt Schüler Michael Hackert und ist fest überzeugt: „Wenn der Ferienpark fertig ist, gehe ich da auf jeden Fall rein.“

Um bei der Bau-Challenge zu siegen, benötigt die Werkrealsc­hule Aichstette­n auch Unterstütz­erstimmen. Diese können für jedes einzelne Projekt täglich aufs Neue online abgegeben werden unter

bau-challenge.de/de/votings

 ?? FOTO: STEFFEN LANG ?? Zum Gruppenbil­d stellen sich alle Beteiligte­n vor dem Rohbau des künftigen Zentralgeb­äudes.
FOTO: STEFFEN LANG Zum Gruppenbil­d stellen sich alle Beteiligte­n vor dem Rohbau des künftigen Zentralgeb­äudes.

Newspapers in German

Newspapers from Germany