Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Dank Bau-Challenge auf die Baustelle
Aichstettener Werkrealschule besichtigt Großbaustelle „Ferienpark Allgäu“im Urlauer Tann
AICHSTETTEN - Einen ganz besonderen Schultag haben die Werkrealschüler aus Aichstetten erlebt. Sie durften in dieser Woche die CenterParcs-Baustelle im Urlauer Tann bei Leutkirch besichtigen.
Verdient haben sich das die Siebt-, Acht- und Neuntklässler der Eichenwaldschule mit ihrem Engagement bei der Bau-Challenge der deutschen Bauwirtschaft. Vergangenes Schuljahr belegten sie bei diesem Wettbewerb landesweit den zweiten Platz. Im aktuellen Jahr liegen sie schon wieder auf Platz zwei, „mit besten Aussichten auf den Gesamtsieg“, wie Lehrer Jörn Sandrock hoffnungsvoll erzählt.
Unterstützt werden die Eichenwaldschüler bei der Bau-Challenge vom Aitracher Otto Birk, Geschäftsführer der Baufirmen Birk und Mösle. Die wiederum sind auf der Center-Parcs-Baustelle tätig, verlegen dort die Betonbodenplatten für 750 der 1000 Ferienhäuser.
Birks Mit-Geschäftsführer Christian Hock sowie Monika Kromberg und William Lamers von M2Leisure empfangen die Schülern mit ihren Lehrern auf der Großbaustelle bei Urlau, die nach eigenen Angaben die größte private in Deutschland ist. M2Leisure betreut das Projekt für Center Parcs. „Eigentlich wollte Euch Projektleiter Dim Hemeltjen selbst über die Baustelle führen“, so Monika Kromberg, „aber sein Flugzeug konnte wegen des vielen Schnees nicht in Holland starten.“
Die M2Leisure-Mitarbeiter stellen den Schülern das Ferienparkprojekt vor, dann müssen sie viele Fragen der aufmerksam zuhörenden Werkrealschüler beantworten. Wie schaut’s mit dem Umweltschutz aus? Wieviele Menschen arbeiten auf der Baustelle? Wieviel Personal wird der Ferienpark haben?
Geduldig und ausführlich gehen Kromberg und Lamers auf diese und weitere Fragen ein. Naturschutz werde ganz groß geschrieben, betonen sie und nennen Beispiele: Ameisenhügel werden versetzt, für Fledermäuse wird ein ehemaliger MunaBunker als neue Heimat hergerichtet, Zehntausende Bäume werden als Ausgleich für die Rodungen gepflanzt. An die 700 Menschen sind derzeit auf der Baustelle tätig, „es werden ab dem Frühjahr wohl mehr als 1000 sein“. 650 Stellen werden im Ferienpark geschaffen.
Wie es überhaupt zu dem Großprojekt ausgerechnet bei Leutkirch kam, wollen die Aichstettener auch wissen. Und da lobt Monika Kromberg vor allem Leutkirchs Oberbürgermeister Hans-Jörg Henle. „Er hatte die Idee und war dann sehr hartnäckig“, sagt sie lächelnd.
Nach der „Theorie“geht’s in die Praxis, sprich mit dem Bus durchs Gelände. Vorbei an einigen der rund 150 Ferienhäuser, die fertig oder fast fertig sind. Vorbei an den für den Bau vorbereiteten Bodenplatten. Vorbei an Stellen, wo nur aus der Schneedecke ragende Kabel und Rohre anzeigen, dass dort bis voraussichtlich Juni Ferienhäuser entstehen werden. Vier Häuser pro Tag sollen bis dahin gebaut werden, so der ehrgeizige Zeitplan.
Vorbei an großen Gräben, in denen Fernwärmeleitungen verlegt werden. Vorbei auch am Hügel, der aus Abraummaterial besteht und einmal als Hang zum Schlittenfahren für die Gäste dienen soll.
Norbert Kappler lenkt hochkonzentriert den großen Hutter-Bus über schmale, mit Schnee und Matsch bedeckte und an Schlaglöchern reiche Straßen. Ziel ist das riesige Hauptgebäude, das ab Ende kommenden Jahres das große Erlebnisbad, Restaurants und Geschäfte beherbergen wird. Dort wird derzeit mit Hochdruck daran gearbeitet, das Dach dicht zu bekommen, damit darunter weiter gearbeitet werden kann.
Mit Warnwesten und Helm ausgestattet, dürfen die Aichstettener ins Innere des Rohbaus gehen und einen Blick in die künftige Schwimmhalle werfen, wo die künftigen Becken schon mit etwas Fantasie zu erkennen sind. Gute anderthalb Stunden dauert die Besichtigung insgesamt, dann geht’s wieder zurück nach Aichstetten. Die Besucher zeigen sich stark beeindruckt. „Eine logistische Meisterleistung“, zieht Hartmut Forstner, kommissarischer Leiter der Eichenwaldschule sprichwörtlich den Hut. „Ein tolles Erlebnis“, schwärmt Schüler Michael Hackert und ist fest überzeugt: „Wenn der Ferienpark fertig ist, gehe ich da auf jeden Fall rein.“
Um bei der Bau-Challenge zu siegen, benötigt die Werkrealschule Aichstetten auch Unterstützerstimmen. Diese können für jedes einzelne Projekt täglich aufs Neue online abgegeben werden unter
bau-challenge.de/de/votings