Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Landwirt und Musiker aus Leidenschaft
Alois Bodenmüller beging in Dürrenbach bei guter Gesundheit seinen 90. Geburtstag
GROSSHOLZLEUTE-DÜRRENBACH (ws) - Das große Geburtstagsfest mit Kindern und Enkeln wird erst dieses Wochenende gefeiert. „Da kommen alle zusammen, und da lassen wir‘s dann für den Opa richtig krachen“, so erhofft es sich eine Enkeltochter.
Der Ortsvorsitzende, Franz
Mayer, hat den Jubilar an seinem
Ehrentag besucht und mit einem
Glas Sekt angestoßen. Er überbrachte Alois Bo- denmüller die Glückwünsche von Bürgermeister Rainer Magenreuter und die Urkunde mit Segensworten von Ministerpräsident Winfried Kretschmann aus Stuttgart.
Alois Bodenmüller wurde am 13. Dezember 1927 in Eisenharz geboren und ist mit weiteren vier Geschwistern auf einem Bauernhof aufgewachsen. Er erzählt, dass die Familie den Vater sehr früh verloren habe und dass zwei seiner Brüder als Soldaten in Russland als vermisst gemeldet wurden. Fortan musste die Mutter mit dem „Rest“der Familie alleine den Hof weiter bewirtschaften.
Anfang der 1950er-Jahre kam Alois der kinderlosen Tante zur Hilfe auf den Hof in Dürrenbach, konnte ihn später pachten und dann auch ganz übernehmen. „Anfangs wurde mit dem Pferd gearbeitet, ab Mitte der 1950er-Jahre mit dem Traktor. In die Stadt, auf den Markt und zum Einkaufen fuhr man im Sommer mit dem Rad, im Winter mit dem Pferdeschlitten“, erinnert sich der Jubilar.
1959 hat Alois seine Anni aus Eglofs geheiratet und von da an haben sie gemeinsam den Hof in Dürrenbach bewirtschaftet. Im Alter und in schwerer Krankheit hat Bodenmüller seine Frau jahrelang bis zu ihrem Tod gepflegt – „und dann ist es trotzdem furchtbar schwer, sie für immer gehen zu lassen“. An der Wand in der Stube hängen die Bilder ihrer vier Kinder und auch die der sieben Enkelkinder.
Seit seiner Jugendzeit war Alois Bodenmüller aktives Mitglied der Musikkapelle, die ersten Jahre in Eisenharz, dann in Bolsternang, wo er auch zum Ehrenmitglied ernannt wurde. Musik schenke Gelegenheiten, auch mal die Arbeit liegen zu lassen, und die Kameradschaft im Verein sei auch eine große Bereicherung.