Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Nach Überfall auf Juwelier: Achteinhalb Jahre Haft
54-Jähriger stiehlt Geld und Schmuck im Wert von 17 000 Euro – Teil der Beute bleibt verschwunden
KEMPTEN (kam) - Vor etwa acht Monaten stand plötzlich ein maskierter Mann mit einer Waffe in der Hand in einem Goldschmiedegeschäft in der Kemptener Altstadt. Der Täter erbeutete bei diesem Überfall Schmuck und Bargeld im Wert von etwa 17 000 Euro. Jetzt wurde er vor dem Landgericht zu einer Freiheitsstrafe von acht Jahren und sechs Monaten verurteilt. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
Der 54-Jährige begründete die Tat mit seiner Drogensucht, teilte Richter Gunther Schatz auf Nachfrage mit. Der Kemptener saß bereits einige Jahre im Gefängnis und ist elf Mal vorbestraft – vor allem wegen Körperverletzung und Waffendelikten. Aber auch wegen eines Überfalls mit Geiselnahme auf eine Apotheke in Kempten, den er 1999 verübt hatte.
Ein psychiatrischer Sachverständiger sprach sich in der Verhandlung ANZEIGE gegen die Unterbringung des Angeklagten in einer Entzugsklinik aus. Das habe bei dem überdurchschnittlich intelligenten Mann keinen Sinn, gab Schatz die Begründung des Fachmannes wieder. Bis auf 900 Euro Bargeld ist von der Beute aus dem Juweliergeschäft nichts mehr aufgetaucht, sagte der Richter. Der Täter gab an, den Überfall mit einem Kumpel geplant zu haben. Das bestritt dieser jedoch vor Gericht. Auch der Schmuck wurde bei dem Mann nicht gefunden.
Die Polizei hatte den 54-jährigen Täter einen Tag nach dem Überfall auf den Juwelier in Friedrichshafen geschnappt. Er hatte die Tatwaffe – eine täuschend echt aussehende Schreckschusspistole – dabei. Vom erbeuteten Schmuck fehlte aber schon damals jede Spur. Einen Waffenschein besitzt der Mann nicht, sagte Schatz.
Der 54-Jährige begründete die Tat mit seiner Drogensucht,
teilte Richter Gunther Schatz auf Nachfrage mit.