Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Logischer nächster Schritt
Tempo 30 wird demnächst auch tagsüber auf sechs innerstädtischen Straßenabschnitten gelten, um die Lärmbelastung zu reduzieren. Der Beschluss des Leutkircher Gemeinderats passt trotz des knappen Abstimmungsergebnisses in die Vorgabe des Gremiums an die Verwaltung. Vor gut einem Jahr wurde ein Lärmaktionsplan beschlossen, dessen einzelne Stufen seither abgearbeitet worden sind. Insofern war es aus Sicht der Mehrheit logisch, daran auch festzuhalten.
Doch Vorbehalte bleiben, weil nicht alles Wünschenswerte nach den Vorgaben des Regierungspräsidiums machbar ist. Zudem haben sich vereinzelt auch Widerstände aufgezeigt. Auf halbe Strecke aber wollten weder Verwaltung noch die Mehrheit des Kommunalparlaments stoppen. Das ist so auch richtig.
Leutkirch hat ein Verkehrsproblem. Dazu zählen Staus, dazu zählen die Beschwerden der Anwohner besonders belasteter Durchgangsstraßen. Tempo 30 mag nur vereinzelt Linderung verschaffen. Ein noch schwächeres Signal aber wäre gewesen, auf Lösungen des Landes, Stichwort Flüsterasphalt, oder auf Vorgaben des Bundes zu warten. Zudem haben sich zumindest mit den bisher geltenden Lösungen in den Nachtstunden auch Fortschritte eingestellt.
Verwaltung und Gemeinderat müssen sich jetzt zusammenraufen und die in Aussicht gestellte Zwischenbilanz Mitte 2018 abwarten. Daumen hoch? Daumen nach unten? Perfekt ist die aktuelle Lage noch nicht. Schwachstellen wie im Bereich der Kempener Straße sind auch von den Befürwortern der weiteren Einschränkungen benannt worden. Noch besser werden, so lautet die Herausforderung – sowohl im Interesse der Anlieger als auch der Verkehrsteilnehmer.
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