Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Ehrenamt ein „Aushängeschild“
OB Hans-Jörg Henle zieht vor dem Gemeinderat seine Jahresbilanz
LEUTKIRCH (heb) - „Insgesamt geht es uns gut.“Zufrieden äußerte sich Oberbürgermeister Hans-Jörg Henle am Montag zum Abschluss der letzten Gemeinderatssitzung des Jahres über die Lage in der Stadt. Wolfgang Wild (CDU) passte sich mit seinem Schlusswort im Namen des Gremiums als dienstältestes Mitglied der Bilanz Henles an.
Hans-Jörg Henle war es wichtig, die knappe Entscheidung über die Ausweitung von Tempo 30 war erst wenige Minuten zuvor getroffen worden, dass sich alle Kommunalpolitiker der Stadt trotz einzelner sachlicher Differenzen „aufrecht in die Augen schauen“könnten. Große Projekte seien auch im abgelaufenen Jahr von seiner Verwaltung und dem Gemeinderat vorangebracht worden. „Wir haben steigende Arbeitsplatzzahlen und freuen uns, dass die Betriebe fleißig Steuern zahlen“, sagte Henle. Der Einsatz der ehrenamtlich aktiven Mitbürgerinnen und Mitbürger sei für ihn ein „Aushängeschild“für die Stadt.
Traditionell folgt am Ende der letzten Gemeinderatssitzung des Jahres eine Replik aus dem Gemeinderat. Wolfgang Wild (CDU), einer der ehrenamtlichen Stellvertreter Henles, fiel diese Aufgabe am Montag wie in den vergangenen Jahren auch zu. „Wenn wir auch kein großartiges Jubiläumsjahr hatten wie im Vorjahr, so zehrten wir doch davon mit der sehr gut angenommenen Wiederholung der Vespertafel und erinnerten uns somit an dieses tolle 1250-Jahr-Ereignis, mit dem wir Bürgerschaft und Gäste überzeugen konnten und so zur Identität unserer Stadt beigetragen haben. Nicht weniger beeindruckend waren die Aktivitäten, die an die Reformation vor 500 Jahren erinnerten.“So leitete Wild seine Bilanz ein.
Das vergangene Jahr sei mehr geprägt gewesen davon, „vorwärts und nicht rückwärts zu schauen“. Mit großem Tempo entwickelt und verändert habe sich die ehemalige Muna zum lange geplanten Ferienpark. Damit verbunden seien große Herausforderungen. „Auf unsere Stadt harrt noch einiges an Arbeit in Sachen Tourismuseinbindung und Feinabstimmung, möglichst viele Gäste auch nach Leutkirch und in unsere wunderschöne Voralpenlandschaft zu bringen“, sagte Wild. Aber andere Aufgaben dürften nicht in Vergessenheit geraten. „Viele Kommunen prognostizieren für die nächsten Jahre einen nicht unerheblichen Mangel an Wohnraum, dieser Trend trifft auch für Leutkirch zu“, sagte Wild. Weitere Kriterien für erfolgreiche Unternehmensansiedlungen sei neben einer guten Verkehrsanbindung auch die Bildung. Erleichtert zeigte sich Wild wie auch zuvor Henle darüber, dass die Sanierungsarbeiten am Bahnhof abgeschlossen werden konnten. Zentrale Herausforderung für die kommenden Monate in der Kommunalpolitik seien die Zukunft der Innenstadt-Gestaltung und die Verbesserung des innerstädtischen Verkehrs.
Wilds Anmerkungen wurden von allen Fraktionen mit Beifall bestätigt.