Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Flüchtlingsintegration in Isny
Im Stephanuswerk samt der ehemaligen Reha-Klinik und den Siloah-Häusern leben noch 250 Flüchtlinge – Familien und Einzelpersonen aus arabischen und afrikanischen Staaten. Sie werden von fünf Sozialarbeiterinnen der Diakonie im Auftrag des Landratsamtes betreut. Die Unterkunft in der RehaKlinik soll in absehbarer Zeit geräumt und die Menschen entsprechend ihrem Anerkennungsstatus andernorts untergebracht werden. Ab Januar werden nur noch vier Sozialarbeiterinnen der Diakonie für die Betreuung angestellt sein, erklärten Claudia Dürrenberger und Michaela Merta beim Begegnungsnachmittag in St. Michael. Sie seien Ansprechpartner für alle persönlichen Anliegen – eine Verbindung zu Ämtern, Kindergärten, Schulen, den Sprachkursen und vielfältigen Angeboten des Netzwerks Asyl.
187 Flüchtlinge leben in Isny in der sogenannten „Anschlussunterbringung“, wohin sie kommen, wenn ihr Status geklärt ist. Für ihre Sozialbetreuung hat die Stadt am 1. Dezember einen Vertrag mit der Diakonie abgeschlossen. „2,29 Stellen stehen uns zu, der Vertrag gilt für zwei Jahre“, erklärte Bürgermeister Rainer Magenreuter in der Gemeinderatssitzung drei Tage später. Das koste die Stadt pro Jahr 210 000 Euro, sie bekomme aus dem Lastenausgleich 231 000 Euro und nochmals 146 000 Euro, etwa für Hausmeisterleistungen im Siloah und als Mietkostenzuschuss.
Zur Feinabstimmung liefen weitere Gespräche mit der Diakonie. Seitens des Landkreises fühle sich die Stadt aber nach wie vor „schlecht informiert“, vieles im Austausch zwischen Stadtverwaltung und Flüchtlingsbetreuern gehe vor Ort über den „kleinen Dienstweg“, etwa über Toni Drescher im Stephanuswerk. Er koordiniert die Betreuung der unbegleiteten minderjährigen Ausländer. Die „Schwäbische Zeitung“unterstützt seine Arbeit im Rahmen der Spendenaktion „Helfen bringt Freude“(SZ-Ausgabe vom 2. Dezember 2017). (ws/sts)