Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Ehrenzunftmeister Reinhard Lingg ist tot
Karl Christ erinnert an Engagement für Isnyer Bürger – heute ist die Beerdigung
ISNY (sts) - Handwerkerzunft und Kinderfestkommission trauern um Reinhard Lingg. Der frühere Zunftmeister, seit dem Jahr 2000 Ehrenzunftmeister, starb am 14. Dezember im Altenheim St. Elisabeth, wie Nachfolger Karl Christ mitteilt. Lingg wurde 71 Jahre alt, er wird am heutigen 20. Dezember um 14 Uhr auf dem Vorstadt-Friedhof beigesetzt.
„Er hat bis zuletzt mitgeschafft, die Handwerkerzunft war seine Herzensangelegenheit“, erinnert Christ im Gespräch. Nur ein Verdienst sei dabei, dass seit Linggs Zeit als Zunftmeister die Handwerker der Stadt wieder an einem Strang ziehen. Hinzu komme „das Engagement für die Bürger in verschiedenen Bereichen“. Lingg sei „immer ansprechbar gewesen und gut vernetzt in der Stadt“. Wenn es galt, Veranstaltungen zu organisieren, habe er stets gesagt: „Des päckle mir scho.“
Neben Organisationstalent und Hilfsbereitschaft sei dem Friseurmeister zugutegekommen, dass viele wichtige – oder für welche Zwecke auch immer benötigte – Persönlichkeiten sich im alteingesessenen Salon in der Bahnhofstraße, den schon Linggs Eltern geführt hatten, die Frisur richten ließen. „Ich hab’ dort schon als Bub meine Haare geschnitten bekommen“, blickt Christ aus persönlicher Erfahrung zurück. Über viele Jahre hinweg sei der Salon Lingg der bevorzugte Friseur in Isny gewesen.
Zunftmeister war Reinhard Lingg 1991 geworden. „Unvergesslich sind seine Moderationen bei der Zunftfeier und beim Kinderfestumzug“, blickt Christ zurück. Darüber hinaus habe Lingg beim „Isny Classics“-Ball durchs Programm geführt und ebenfalls im Kurhaus über viele Jahre hinweg die Adventsabende organisiert und dafür Gruppen und Vortragende engagiert – nicht zu vergessen die großen Stadtfeste.
„Isny hat ihm sehr am Herzen gelegen, die ganzen Veranstaltungen gibt es nicht mehr, seit Reinhard Lingg es nicht mehr gemacht hat“, bedauert Christ den unwiderbringlichen Verlust von so manchem „Glanzlicht“. Was indes bleibe, sei die Erinnerung an Reinhard Lingg.