Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Eine kluge Uhr für die Logistik
Wirtschaftsinformatik-Studenten entwickeln Smartwatch für die Firma Soloplan
KEMPTEN - Ein neuer Auftrag wird per Telefon angenommen, Absprachen per E-Mail oder auch telefonisch getroffen: Logistikprozesse laufen vielerorts noch recht klassisch ab. Vernetzte Prozesse, mit denen eine Firma etwa auf einer Karte sieht, wo sich welches Fahrzeug befindet, sind eher selten. Das wollen die Studenten der Wirtschaftsinformatik an der Hochschule Kempten und Soloplan, eine Kemptener Firma für Logistik-Software, ändern.
Die Studenten im dritten Semester sollten als Studien-Projekt eine App für eine sogenannte „Smartwatch“(intelligente Uhr) für Logistik-Firmen entwerfen. Sechs Wochen Zeit hatten sie, einen Prototypen zu entwickeln. „Ich fand es besonders gut, dass wir einige Vorgaben beachten mussten“, sagt Student Sebastian Stefke. Dazu gehörte unter anderem eine Tourenverwaltung und die Möglichkeit für den Fahrer, kurze Nachrichten zu verschicken. Außerdem sollten sich die Studenten Gedanken machen, durch welche Eigenschaften die Smartwatch den Fahrer noch unterstützen kann. So hatte eine Gruppe die Idee, dass die App Vitalwerte messen könnte und den Fahrer darauf aufmerksam macht, wann er eine Pause benötigt. Zum dritten Mal läuft die Kooperation zwischen der Firma und der Hochschule Kempten. Der zuständige Professor, Dr. Stefan Wind, möchte erreichen, dass die Studenten praxisnah arbeiten können. „Wir wollen, dass die Studenten in solchen Projekten über sich herauswachsen.“Die Sieger dürfen eine Veranstaltung ihrer Wahl in der Soloplan-Loge der Big Box besuchen. Die Jury, bestand unter anderem aus Dr. Stefan Wind von der Hochschule und Wolfgang Heidl von Soloplan. Sie kürte das fünfköpfige Team „Food“zum Sieger. „Ich glaube, wir haben das vor allem grafisch gut umgesetzt“, sagt Michael Wildfeuer aus dem Gewinnerteam.
Für Wolfgang Heidl von Soloplan ist die Zusammenarbeit mit den Studenten ein Gewinn für sein Unternehmen. „Für uns ist es erfrischend, dass die Studenten ihre Ideen von außen einbringen.“Allgemein seien Smartwatches in der Logistik noch nicht weit verbreitet. Dabei könne das Gerät die Wirtschaftlichkeit verbessern, wenn ein Unternehmen etwa wisse, wo Fahrzeuge ungenutzt stehen. Die Studenten sollen durch die Zusammenarbeit Kontakte mit der Wirtschaft bekommen: Bei Soloplan arbeiten laut Wolfgang Heidl viele Wirtschaftsinformatiker.