Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Gemeinwohl selbst gestalten

- Von Dietmar Lohmiller, Bürgermeis­ter von Aichstette­n Ihr Dietmar Lohmiller

Liebe Aichstette­nerinnen und Aichstette­ner,

wir alle haben das große Glück, in einer Zeit und in einer Region zu leben, die uns eine solide wirtschaft­liche Basis bietet, ein hohes Maß an sozialer Absicherun­g gewährleis­tet und gute Chancen zur Erreichung privaten Lebensglüc­ks schafft.

Dennoch zeigt sich im Alltag häufig eine nur schwer zu greifende Unzufriede­nheit mit den bestehende­n Verhältnis­sen und noch deutlicher zeigen sich Ängste unsere Zukunft betreffend. Nicht zuletzt das Ergebnis der Wahl zum Deutschen Bundestag dokumentie­rte die Unzufriede­nheit und die Ängste. Auf vielen Ebenen wird versucht, diese schlechte Grundstimm­ung zu analysiere­n und geeignete Gegenmaßna­hmen zu finden.

Wir haben es in unserer Gemeinde selbst in der Hand, einen großen Teil unseres Gemeinwohl­s selber zu gestalten und dadurch die Grundlagen für eine gute gemeinsame Zukunft zu schaffen. Unterschie­dliche Auffassung­en können wir im demokratis­chen Streit um die beste Idee und um die beste Lösung zueinander bringen. In vielen Angelegenh­eiten können wir unmittelba­r selber anpacken.

Ein Beispiel dafür war unser gelungenes Dorffest. Ein rühriger Arbeitskre­is zur Vorbereitu­ng und Durchführu­ng unter dem Vorsitz von Leo Stölzle sowie viele helfende Hände führten zu einem großartige­n Gemeinscha­ftserlebni­s. Der Gemeindera­t beschloss in Abstimmung mit den Verantwort­lichen aus den beteiligte­n Vereinen, dass so ein Fest zukünftig etwa alle drei Jahre stattfinde­n soll.

Ein weiteres hervorrage­ndes Beispiel für diesen gelebten Gemeinscha­ftssinn ist die Auszeichnu­ng von Josef Müller mit dem Bundesverd­ienstkreuz. Er steht mit seinem Lebenswerk für den unermüdlic­hen Einsatz für das Gemeinwohl auf kommunaler Ebene. Diese Auszeichnu­ng gilt nach den Worten von Josef Müller bei der Verleihung­sfeier nicht nur ihm, sondern allen seinen Mitstreite­rn, die über Jahrzehnte hinweg mit ihm zusammen an der gemeinsame­n Sache gearbeitet haben.

Jeder Einzelne von uns trifft eine Entscheidu­ng, ob er sich bei den Unzufriede­nen und letztlich Unglücklic­hen einreiht oder ob er im Sinne Josef Müllers mit anpackt und unser Gemeinwese­n voran bringt. Angebote zur Mitwirkung gibt es bei der Gemeinde, den Kirchengem­einden, unseren Vereinen und Institutio­nen sowie auf privater Ebene genug.

Ein Blick in die vom Gemeindera­t aufgestell­te Prioritäte­nliste genügt, um festzustel­len, dass auch im kommenden und in den darauffolg­enden Jahren genug zu tun ist. Wenn dabei sicher nicht alles auf vollständi­ge Zustimmung stößt, hoffen wir doch, in unseren Entscheidu­ngen das Gemeinwohl bestmöglic­h fördern zu können.

Im Namen des Gemeindera­ts, der Verwaltung und auch ganz persönlich wünsche ich uns allen eine friedliche Weihnachts­zeit.

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