Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Gemeinwohl selbst gestalten
Liebe Aichstettenerinnen und Aichstettener,
wir alle haben das große Glück, in einer Zeit und in einer Region zu leben, die uns eine solide wirtschaftliche Basis bietet, ein hohes Maß an sozialer Absicherung gewährleistet und gute Chancen zur Erreichung privaten Lebensglücks schafft.
Dennoch zeigt sich im Alltag häufig eine nur schwer zu greifende Unzufriedenheit mit den bestehenden Verhältnissen und noch deutlicher zeigen sich Ängste unsere Zukunft betreffend. Nicht zuletzt das Ergebnis der Wahl zum Deutschen Bundestag dokumentierte die Unzufriedenheit und die Ängste. Auf vielen Ebenen wird versucht, diese schlechte Grundstimmung zu analysieren und geeignete Gegenmaßnahmen zu finden.
Wir haben es in unserer Gemeinde selbst in der Hand, einen großen Teil unseres Gemeinwohls selber zu gestalten und dadurch die Grundlagen für eine gute gemeinsame Zukunft zu schaffen. Unterschiedliche Auffassungen können wir im demokratischen Streit um die beste Idee und um die beste Lösung zueinander bringen. In vielen Angelegenheiten können wir unmittelbar selber anpacken.
Ein Beispiel dafür war unser gelungenes Dorffest. Ein rühriger Arbeitskreis zur Vorbereitung und Durchführung unter dem Vorsitz von Leo Stölzle sowie viele helfende Hände führten zu einem großartigen Gemeinschaftserlebnis. Der Gemeinderat beschloss in Abstimmung mit den Verantwortlichen aus den beteiligten Vereinen, dass so ein Fest zukünftig etwa alle drei Jahre stattfinden soll.
Ein weiteres hervorragendes Beispiel für diesen gelebten Gemeinschaftssinn ist die Auszeichnung von Josef Müller mit dem Bundesverdienstkreuz. Er steht mit seinem Lebenswerk für den unermüdlichen Einsatz für das Gemeinwohl auf kommunaler Ebene. Diese Auszeichnung gilt nach den Worten von Josef Müller bei der Verleihungsfeier nicht nur ihm, sondern allen seinen Mitstreitern, die über Jahrzehnte hinweg mit ihm zusammen an der gemeinsamen Sache gearbeitet haben.
Jeder Einzelne von uns trifft eine Entscheidung, ob er sich bei den Unzufriedenen und letztlich Unglücklichen einreiht oder ob er im Sinne Josef Müllers mit anpackt und unser Gemeinwesen voran bringt. Angebote zur Mitwirkung gibt es bei der Gemeinde, den Kirchengemeinden, unseren Vereinen und Institutionen sowie auf privater Ebene genug.
Ein Blick in die vom Gemeinderat aufgestellte Prioritätenliste genügt, um festzustellen, dass auch im kommenden und in den darauffolgenden Jahren genug zu tun ist. Wenn dabei sicher nicht alles auf vollständige Zustimmung stößt, hoffen wir doch, in unseren Entscheidungen das Gemeinwohl bestmöglich fördern zu können.
Im Namen des Gemeinderats, der Verwaltung und auch ganz persönlich wünsche ich uns allen eine friedliche Weihnachtszeit.