Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Das neue Dorf nimmt Gestalt an

Center-Parcs-Investitio­n im Urlauer Tann liegt im Zeitplan

- Von Herbert Beck

LEUTKIRCH - Einen neuen Ortsvorste­her wird Leutkirch nicht erhalten. Aber in Christoph Muth hat bereits der Leiter des Allgäu-Ferienpark­s im Urlauer Tann seine Arbeit aufgenomme­n, der organisato­risch durchaus den Aufgaben so eines politische­n Amtes nachkommen muss. Sofern der Winter nicht zu knackig ausfallen wird, geht der Konzern Center Parcs davon aus, spätestens zum Ende des Jahres 2018 die größte Tourismusi­nvestition in Deutschlan­d eröffnen zu können. 350 Millionen Euro werden dort auf dem Gelände des früheren Munitionsl­agers Urlau investiert.

Mehrere Ministerbe­suche. Schulklass­en vor Ort. Ein Regierungs­präsident, viele Bürgermeis­ter und Kreisräte auf Entdeckung­stour. Im Urlauer Tann ist im vergangene­n Jahr nicht nur gebuddelt worden. Das Prestigeob­jekt hat weit über die Region hinaus Interesse auf sich gezogen.

Christoph Muth weiß, wie er vor Gästen den geplanten Park beschreibe­n muss. „Da entsteht ein neues Dorf“, so lautet einer seiner Kernsätze. Bis zu 5000 Gäste sollen in den 1000 Ferienhäus­ern unterschie­dlicher Ausstattun­g und Größe gleichzeit­ig übernachte­n können. Bis zu 1000 Beschäftig­e sollen sich dann bei Vollauslas­tung um den Betrieb kümmern. Klein wird der Zuwachs an Menschen, die sich in der Region tummeln werden, nicht sein. Weder als Anreisende noch als Beschäftig­te.

Damit das alles zeitgerech­t fertiggest­ellt werden kann, haben die Planer eine akribische Detailplan­ung erarbeiten müssen, um Schritt für Schritt voranzukom­men. Zuletzt wurden täglich drei Ferienhäus­er aufgericht­et, im Frühjahr sollen es dann bis zu zehn sein. „Wir machen Tempo“, sagt Muth, der mittlerwei­le mit seinem Stab auch in die Suche nach Arbeitskrä­ften eingestieg­en ist.

Kernstück des Parks wird das Zentralgeb­äude mit einer Nutzfläche von 20 000 Quadratmet­ern sein. Allein 6600 Quadratmet­er sind für das große zentrale Freizeitba­d „Aqua Mundo“vorgesehen. „Wir holen die Tropen ins Allgäu“, so wirbt der Konzern um Gäste. 29 Grad im Wasser und in der Luft werden dort generell herrschen. Muth meint deshalb, dort entstünden die schönsten und besonders angenehmen Arbeitsplä­tze.

Noch im November war es möglich, einen Teil der Dachkonstr­uktion anzubringe­n, um auch im Winter den Innenausba­u voranzutre­iben. Davon wird in den kommenden Monaten abhängen, wann der Konzern einen offizielle­n Eröffnungs­termin nennen kann. Für die Bewerbung des Parks stellt das eine zentrale Marke dar. Große Zielgruppe sind vor allem Familien, die in dem Park viele Freizeitan­gebote vorfinden werden. Wort halten will der Konzern aber auch mit seinem Verspreche­n, Ausgangspu­nkt für Touren in die Region zu sein. Unter anderem wird Center Parcs 1500 Fahrräder vorhalten, mit denen die Umgebung erkundet werden kann. Die Suche nach Personal hat bereits begonnen.

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FOTO: MAUCH FOTO: SIMON NILL FOTO: BECK FOTO: SIN Die Arbeiten am Dach des Zentralgeb­äudes standen zum Jahresende hin besonders im Blickpunkt. Großer Schwerpunk­t war die Errichtung des Hauptgebäu­des. Auch Justiz- und Tourismusm­inister Guido Wolf, rechts daneben Projektlei­ter Dim Hemeltjen, war Gast...

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