Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Schwerkrankem könnte schon bald geholfen werden
Bad Waldsee: Kurzfristig soll Helmut W. ein betreuter Wohnplatz ermöglicht werden
BAD WALDSEE - Im Fall des schwerkranken Helmut W., der seinen Hautausschlag in einer verdreckten Wohnung in Bad Waldsee auskurieren muss, scheint sich eine Lösung abzuzeichnen. Wie Helfer Horst Fallenbeck im SZ-Gespräch berichtet, könnte für den Rentner kurzfristig ein betreuter Wohnplatz gefunden werden. Gleich zwei Wohnungseigentümer hätten sich in den vergangenen 24 Stunden bei Fallenbeck gemeldet und ihre Hilfe angeboten. „Er möchte lieber ins betreute Wohnen, das wäre sein Wunsch“, skizziert der Bad Waldseer die Antwort W’s nach einem Telefongespräch am Donnerstagnachmittag. Fallenbeck ist die Erleichterung anzumerken: „Wir sind eigentlich am Ziel. Da hat sich die Arbeit aller gelohnt und die Sache kann im Guten abgeschlossen werden.“
Das kleine Weihnachtsmärchen hat innerhalb kurzer Zeit weite Kreise gezogen (die SZ berichtete: „Kranker soll in vermüllter Wohnung gesunden“, 28. Dezember). „Wir haben von dem Fall in der Zeitung gelesen und wollten helfen“, erklärt Rainer Holzmann vom Weingartener Pflegedienst. Schon öfters hätten sie in ihrem Betreuten Wohnen hilfsbedürftige Menschen aufgenommen. Wundexperten könnten W. entsprechend versorgen. Und so will Petra Holzmann-Blaser dem 64-jährigen Helmut W. trotz Warteliste eine schnelle Wohnmöglichkeit anbieten. Eine Bleibe wäre voraussichtlich Mitte bis Ende Januar frei. Dann könnte W. darin unterstützt werden, sein eigenes Leben wieder in den Griff zu bekommen.
Ganz generell und unabhängig von Helmut W. haben die Verantwortlichen des Pflegedienstes schon so ihre Erfahrungen mit rechtlichen Betreuern gemacht. Aus Erfahrung berichtet Holzmann: „Es gibt Betreuer, bei denen funktioniert alles wunderbar. Es gibt aber auch einige, die das ganze System in Verruf bringen.“
Die Rolle der rechtlichen Betreuerin im Fall von Helmut W. gibt indes weiter Fragen auf. Nach SZ-Informationen besuchte sie den 64Jährigen am Donnerstag. Die schriftlichen Fragen der „Schwäbischen Zeitung“ließ sie bis Donnerstagabend allerdings unbeantwortet.