Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Lernwerkstatt nimmt letzte Hürde
Aulendorfer Gemeinderat stimmt zu – Start ist im Februar – Firma Huchler stellt Räume bereit
AULENDORF - Die geplante Lernwerkstatt für Flüchtlinge hat in der jüngsten Gemeinderatssitzung in Aulendorf die letzte Hürde genommen. Das Gremium stimmte dem Vorhaben in Kooperation mit dem Liebenau Berufsbildungswerk (BBW) zu. Abzüglich Fördergeldern betragen die Kosten für die Stadt Aulendorf 35 000 Euro für 2018 und voraussichtlich 50 000 Euro für das Jahr 2019.
Etwa 260 Flüchtlinge leben in Aulendorf, durch den Familiennachzug geht die Stadt davon aus, dass die Zahl auf 300 steigen wird. Um die Menschen langfristig in den Arbeitsmarkt zu integrieren, hat Aulendorf als bislang einzige Stadt im Kreis Ravensburg im Frühjahr die vom Helferkreis Asyl initiierte Idee auf den Weg gebracht, eine Lernwerkstatt zu errichten. Träger und Kooperationspartner der Lernwerkstatt ist das Liebenau Berufsbildungswerk (BBW).
Die Kosten für das Projekt betragen rund 158 000 Euro pro Jahr. Im Februar soll es losgehen. Damit verringern sich die Kosten im ersten Jahr auf 145 000 Euro (Projektlaufzeit von elf Monaten). Unklar war zuletzt noch die Höhe der Fördergelder. Vom Landkreis Ravensburg gibt es für 2018 aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds rund 81 000 Euro. Auch die Diözese Rottenburg-Stuttgart steuert Geld bei: Für 2018 und 2019 gibt es jeweils 30 000 Euro aus dem Zweckerfüllungsfonds Flüchtlingshilfen. Auch vom Land gibt es im Rahmen des sogenannten „Pakts für Integration“Geld. Insgesamt 320 Millionen Euro stellt das Land den Kommunen in diesem und im kommenden Jahr als Unterstützung für die Integrationsarbeit zur Verfügung. Knapp 200 000 Euro bekommt Aulendorf. Damit können die städtischen Kosten für die Lernwerkstatt finanziert werden und ebenso das Integrationsmanagement. Wie Bürgermeister Matthias Burth in der Sitzung bekannt gab, unterstützt der Helferkreis Asyl das Projekt mit „symbolischen“500 Euro.
Auch die Raumfrage hat sich geklärt. Neben den BBW-Werkstätten in Ravensburg soll die Lernwerkstatt auch in Räumen der Firma Huchler umgesetzt werden. „Wir sind in guten Gesprächen“, bestätigte Bürgermeister Matthias Burth auf SZ-Anfrage.
Pro Durchgang verfügt die Lernwerkstatt über zehn Voll- und Teilzeitplätze. Bei einer Laufzeit von sechs Monaten pro Durchgang können laut Verwaltung 20 bis 30 Menschen pro Jahr die Lernwerkstatt besuchen. Der Gemeinderat stimmte der Lernwerkstatt mit 13 Ja-Stimmen und einer Gegenstimme zu.