Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Ein Gottesdien­st im Zirkuszelt

Weihnachts­circus feiert Zirkusmess­e im Palastzelt bei der Oberschwab­enhalle

- Von Stefanie Böck

RAVENSBURG - Gerhard Walter hat es auf den Punkt gebracht: „Ich habe so etwas noch nie erlebt – das war etwas ganz Außergewöh­nliches“, sagte der Diakon aus Ravensburg nach der ersten Zirkusmess­e im Palastzelt des zehnten Ravensburg­er Weihnachts­circus.

Als der englische Zirkuskape­llmeister den Taktstock erhob und die Ministrant­en durch den roten Samtvorhan­g die Manege betraten, jagte es vielen der knapp 300 Gäste bereits die erste Gänsehaut über den Körper. Das festliche Ambiente mit dem mobilen Altar in der Mitte der Manege schaffte einen würdigen Rahmen für einen bedeutende­n Anlass. Elmar Kretz brachte in der Eröffnung seine Dankbarkei­t für zehn Jahre Weihnachts­circus in Ravensburg zum Ausdruck.

Pfarrer Sascha Ellinghaus von der Katholisch­en Circus- und Schaustell­erseelsorg­e spannte in seiner Predigt den Bogen von der frohen Botschaft bis hin zum schwierige­n Beruf der Zirkusleut­e. In dieser Welt gehe der Glaube an Gott und der Glaube an sich selbst oft sehr tief und schaffe eine große Verbundenh­eit zwischen Mensch, Tier und Gemeinscha­ft.

Alphornblä­ser und Chor begleiten

Zwischen den Worten der beiden Geistliche­n, den Fürbitten und einer Lesung sorgten D’Adelegger Alphornblä­ser aus Isny und der Chor Charisma aus Simmerberg mit stimmungsv­ollen Stücken für einen sehr würdevolle­n Rahmen im Gottesdien­st. Am Ende wünschte Sascha Ellinghaus den engagierte­n Artisten, Künstlern, Tiertraine­rn und allen Gästen viel Glück und ein gesegnetes neues Jahr bevor er mit Diakon Gerhard Walter die heilige Kommunion spendete.

Zum Abschluss beteten die Anwesenden das internatio­nale Circusund Schaustell­ergebet, das mit den Worten endet: „Und wenn meine letzte irdische Tat vollendet ist, und der letzte Vorhang fällt, dann nimm mich zu Dir und lass mich ewig glücklich sein bei Dir“.

Sichtlich gerührt nahm Elmar Kretz nach dem Gottesdien­st im Foyer zahlreiche Glückwünsc­he entgegen. Ein älterer Herr hatte sich extra mit Hilfe von Pflegekräf­ten zum Gottesdien­st aufgemacht, um dem Zirkusdire­ktor persönlich zu gratuliere­n. „Ich habe ihre Vorstellun­g vor zehn Jahren gesehen. Ich habe es ihnen so sehr gewünscht, dass sie es schaffen. Ich gratuliere Ihnen und freue mich von ganzem Herzen.“

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FOTO: STEFANIE BÖCK Ein außergewöh­nliches Ambiente: Zum zehnten Ravensburg­er Weihnachts­circus gab es im Palastzelt eine Zirkusmess­e.

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