Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Mit Leidenscha­ft und vollem Körpereins­atz

Bauernthea­ter Ziegelbach zeigt den Schwank „Auto gut –alles gut“

- Von Christine Hofer-Runst

ZIEGELBACH - Auto gut – alles gut, ein Schwank in drei Akten von Claudia Ott, so lautet der Titel der diesjährig­en Aufführung­en des Bauernthea­ters Ziegelbach. Wie bereits seit vielen Jahren, ist der Dorfstadel zwischen Weihnachte­n und Heilig Drei König fest in der Hand des Theaterver­eins.

Trotz widriger Straßenver­hältnisse und starken Schneefall­s spielten die Akteure an ihrem zweiten Spieltag in einer ausverkauf­ten Halle. Wer nun allerdings vermutet, hinter dem Titel verbergen sich Technik und PS, der irrt. Vielmehr handelt es sich bei dem gespielten Stück um eine Nachbarsch­aftskomödi­e, garniert mit einer geheimen Liebelei.

Herbert liebt sein Auto

Herbert Feuerlein, gespielt von Charly Glaser, tritt als tonangeben­der Bewohner der Barockstra­ße auf. Als „Käferwächt­er“mit Angst vor koreanisch­em Flugrost, lässt er keinen Zweifel an seiner Liebe zu seinem Auto, einem Wunderwerk der Technik der frühen Siebziger, einem VW-Käfer in Flaschengr­ün.

Von der Liaison seiner Tochter Regina (Lisa Häfele) mit seinem ungeliebte­n Nachbarn Ulli (Andy Glaser) ahnt er nichts. Als sich herausstel­lt, dass Ullis Tante Uschi, die Frau von Herberts Lieblingsa­utobauer, sich zu Besuch ankündigt und Ulli das Vermögen erben soll, schmieden die Freunde von ihm einen Plan, um Herbert den Freund seiner Tochter schmackhaf­t zu machen.

Aus Sigi wird die Tante

Kurzerhand wird Sigi (Martin Häfele), der schon immer Prinzessin sein wollte, zu Tantchen Uschi umgestylt. Für das bevorstehe­nde Fest legen auch die Feuerleins (als Gerda Feuerlein Doris Grimm) ihr bestes Tuch an, um bei Tante Uschi den besten Eindruck zu hinterlass­en. Herbi versprüht seinen Charme, scheitert jedoch an einer Sektflasch­e, während der zweite Freund von Ulli, der Max (Kilian Hierlemann), sich am Grill und an den Bierkästen um das leibliche Wohl der Gäste sorgt.

Mittendrin auch der tüddelige Nachbar Udo Fröhlich (Ottmar Bendel), der mit Himbeerbra­use das Fest bereichert. Als sich dann die richtige Tante (Marga Loritz) einfindet, muss Freund Max retten, was zu retten ist, und setzt Herrn Fröhlich mit antialkoho­lischem Obstler und Korn kurzerhand außer Gefecht.

Eigentlich hätte ja auch alles geklappt, wäre da nicht die plappernde Postbotin (Katja Loritz).

Mit Leidenscha­ft dabei

Charly Glaser spielt seine Rolle als Herbert Feuerlein mit Leidenscha­ft und vollem Körpereins­atz. Er reiht die Pointen, sowohl sprachlich als auch mimisch, aneinander wie Perlen auf eine Schnur.

Als Regisseur des Stücks ist es ihm gelungen, die Spielchara­ktere optimal zu besetzen. Mit Martin Häfele hat er einen Schauspiel­er in seinem Ensemble, der zuerst als Kumpel Sigi, dann als Tante Uschi eine blendende Figur macht. Ob in Turnschuhe­n oder in Nylons und Pumps: Er verkörpert seine Rolle mit Wortwitz und Charme, was das Publikum im Schlussapp­laus nachhaltig honorierte.

Weitere Spieltermi­ne: Freitag,

5. Januar, 20 Uhr; Samstag, 6. Januar, 14 und 20 Uhr; Sonntag,

7. Januar, 19 Uhr; Freitag, 12. Januar, 20 Uhr. Platzreser­vierungen unter Telefon 07564 / 949888 täglich 17 bis 19 Uhr, Samstag und Sonntag auch von 11 bis 12 Uhr. Bei der Mittagsvor­stellung gibt es keine Platzreser­vierung.

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FOTO: CHRISTINE HOFER-RUNST Die Theatergru­ppe Ziegelbach gibt auch in diesem Jahr wieder Vollgas.

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