Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Auch mit 84 beim Silvesterlauf in Kißlegg dabei
Christian Vetsch war der älteste Teilnehmer – Alexander Härdtner gewinnt
KISSLEGG - Zum 19. Mal hatte er sich am Morgen des 31. Dezembers die über 90 Kilometer weite Strecke von seinem Wohnort in der Nähe von Sankt Gallen nach Kißlegg aufgemacht: Christian Vetsch ist seit Jahren beim Silvesterlauf dabei. Ebenfalls seit Jahren ist er der älteste Läufer. „In drei Tagen werd‘ ich 84 – aber das ist ja erst nächstes Jahr.“, sagt er schmunzelnd.
Der Schweizer berichtet, er sei die 7100 Meter lange Strecke in 28 Minuten gelaufen, als er das erste Mal teilgenommen hat. In diesem Jahr waren es 44 Minuten. Dennoch hat Vetsch auch heuer einige Starter hinter sich gelassen. Dass er in seiner Altersklassse „M80“gewann, war vorprogrammiert.
Die Frage, wie viel er für den Silvesterlauf trainiert hat, stimmt ihn indes wehmütig: „Nicht so viel.“Im Mai seien in seinem Bauchraum zwei – Gott sei Dank gutartige – Tumore entdeckt worden. „Durch die Erkrankung habe ich einen enormen Trainingsrückstand, deshalb war ich auch so langsam. Aber ich hoffe, dass ich nächstes Jahr wieder schneller bin, wenn ich zum 20. Mal in Kißlegg an den Start gehe.“
Vetsch war einer von rund 200 Läuferinnen und Läufern, die beim Hauptlauf sieben Runden durch Teile des Schlossparks und der Schlossstraße absolvierten. Ihre Ergebnisse wurden beim 48. Silvesterlauf zum ersten Mal nicht mehr mit Stoppuhren, sondern digital ermittelt.
Es sind zahlreiche überregionale Läufer, die den Silvesterlauf der SG Kißlegg nutzen, um die Trainingsleistung des Jahres unter Beweis zu stellen. So kamen zum Beispiel die beiden Spitzenläufer, die sich beim Hauptlauf ein KopfKopf-Rennen geliefert hatten, aus Passau und Ehingen. Aber auch einige Kißlegger nehmen Teil. Die schnellste Frau und der schnellster Mann der Gemeinde werden traditionell von Bürgermeister Dieter Krattenmacher ausgezeichnet. Viele junge und schnelle Kißlegger waren vor dem Hauptlauf bei den Schülerläufen gestartet. Jeder von ihnen erhielt bei der Ehrung in der Turn- und Festhalle eine Urkunde.