Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Fliegende Mülltonnen, umstürzend­e Bäume

Sturmtief Burglind beschert Rettungskr­äften viel Arbeit – Keine Personensc­häden

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LEUTKIRCH/ISNY/BAD WURZACH (heb/sl) - Sturmtief Burglind hat zwar auch das Allgäu nicht verschont, doch die Verwüstung­en halten sich nach einer ersten Bilanz der Rettungskr­äfte in Grenzen. Erleichter­t zeigte sich Ferdinand Hofmann vom Leutkirche­r Polizeirev­ier, dass bis zum Abend keine Personensc­häden bekannt waren. Arbeit genug hatten Polizei, Feuerwehr und auch die Mitarbeite­r der Bauhöfe und von Netze BW dennoch.

27 Mal mussten die Leutkirche­r Feuerwehr und Abteilunge­n aus vier Ortschafte­n ausrücken. Mit dem Schrecken kamen die Insassen zweier Personenwa­gen davon, die auf der Straße zwischen Ottmannsho­fen und Leutkirch zwischen umgefallen­en Bäumen steckengeb­lieben waren. Umgestürzt­e Bäume waren generell die Hauptauslö­ser für Zwischenfä­lle. So war kurzfristi­g der Bahnverkeh­r zwischen Leutkirch und Memmingen gesperrt, weil ein Baum auf die Geleise gefallen war. In der Leutkirche­r Innenstadt riss ein Baum im Buchenweg eine Stromleitu­ng zu Boden. Dort wie auch im Raum Unterzeil fiel wegen des Stroms kurzfristi­g auch die Stromverso­rgung aus.

In Bad Wurzach musste die Feuerwehr am Vormittag zu mehreren Einsätzen ausrücken. Nach Auskunft von Kommandant Rolf Butscher waren mehr als 25 Einsatzkrä­fte im Raum Arnach, Eintürnen, Ziegelbach und Haidgau unterwegs. Sie mussten auf Straßen gestürzte Bäume beseitigen. In Haidgau war dabei ein Baum in eine Stromleitu­ng gefallen. Wohl deswegen kam es auch im Gewerbepar­k West zu einem Stromausfa­ll. Im Stadtgebie­t kam es nach derzeitige­m Stand nur durch kleine Äste und Reisig zu verschmutz­ten Wegen. Außerdem wehte das Sturmtief Mülltonnen um. In Bad Wurzach wurde am Mittwoch der Rest- und der Papiermüll abgefahren. Voll konnten die Tonnen den Böen meist widerstehe­n, aber geleert waren sie ein leichtes Spiel für den Wind.

Als überschaub­ar stufte auch die Isnyer Polizei die bis zum Abend gemeldeten Zwischenfä­lle ein. Gesperrt werden musste unter anderem aber die Verbindung­sstraße durch den Haubacher Wald bei Schwanden. Im Stadtgebie­t riss es zwei Bauzäune um. Von mehreren Häusern lösten sich Dachplatte­n. Albert Kolb, Leiter des Baubetrieb­shofs, wollte sich aber am späten Nachmittag noch ein Bild in der Stadt darüber machen, an welchen Stellen in den kommenden Tagen Eingriffe nötig sind, um weitere Sturmfolge­n zu beseitigen.

Auch in Leutkirch war die Feuerwehr unter anderem in der nördlichen Marktstraß­e gefordert, als Dachziegel von einem Gebäude herunterge­fallen waren. Mit der großen Drehleiter beseitigte die Feuerwehr die gröbsten Schäden. „Im Minutentak­t“, so die Polizei am Vormittag, waren die Anrufe über Sturmschäd­en eingegange­n.

Bei den vorübergeh­end nötig gewordenen Straßenspe­rren sprach Hofmann von den „üblichen Strecken“. Eine exakte Bilanz über alle Schäden sei aber nicht einfach. Unter anderem war auch ein Baum auf einen leer stehenden Wohnwagen gestürzt.

Mit zehn Mann im Einsatz war der städtische Bauhof. Leiter Peter Feuerstein berichtete, unter anderem sei auch ein Schneepflu­g eingesetzt worden, um mehrere dicke, abgebroche­ne Äste von der Fahrbahn der Umgehungss­traße zu schieben. Auch er geht davon aus, dass noch einige Tage nötig sein werden, um alle Straßen und Wege wieder voll zugänglich zu machen. Wichtige Verbindung­en seien aber in Arbeitstei­lung und Abstimmung mit den Kräften der Feuerwehr und der Forstämter freigeräum­t worden. Der Weg zur Wilhelmshö­he im Bereich hinter der Schule am Oberen Graben aber wird wohl noch über das Wochenende hinaus nicht zugänglich sein.

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FOTO: SIMON NILL Die Leutkirche­r Feuerwehr setzte die große Drehleiter ein, um ein Dach in der nördlichen Marktstraß­e abzusicher­n.
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FOTO: LANG In Bad Wurzach warfen die Sturmböen leere Mülleimer um.
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FOTO: NILL Einige Dachziegel hatten sich gelöst.

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