Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Spenden sind Hilfe für Kinder in Not

Sternsinge­r-Gruppen laufen zurzeit wieder für den guten Zweck von Haus zu Haus

- Von Walter Schmid

ISNY - Am Dienstag haben sich die 38 Isnyer Sternsinge­r-Kinder im Gemeindeha­us St. Michael mit ihren begleitend­en Betreuern zur Einkleidun­g mit den „Königsgewä­nder“getroffen und wurden in endgültige Gruppen eingeteilt.

Drei Proben zum Lernen der Lieder sind im Laufe des Dezembers schon vorausgega­ngen. Auch wurden ihnen die Stabsterne, die Weihrauchk­esselchen, die Spendendos­en und die Kreide ausgehändi­gt, mit der sie „20 C+M+B 18 an die Türen schreiben sollen. So werden sie nämlich zu Segensüber­bringern: „Gott segne dieses Haus“, (Christus Mansionem benedicat). Die Kreide dafür wurde extra bei der Aussegnung­sfeier in der St. Maria Kirche gesegnet.

Bei der Aussendung in der Kirche wurde nochmal kräftig gesungen: „Wir kommen daher aus dem Morgenland“ und „Es führt uns der Stern zur Krippe hin“. Pastoralre­ferent Erich Nuß erzählte den Kindern die Geschichte von den drei weisen Sterndeute­rn, die von weit her kommen. Sie werden auch Drei Könige genannt, weil sie königliche Geschenke mit sich führen.

Sie werden aufmerksam gemacht und geleitet von einem seltenen Stern, der sie zur Krippe im Stall zu Bethlehem dirigiert. Dort huldigen sie dem Christkind und bringen ihm ihre königliche­n Geschenke. Ausgerechn­et ganz fremde Sterndeute­r ahnen mehr als alle anderen, dass es bei diesem Kind um etwas Besonderes, um ein göttliches Kind geht. Etwas so Kleines wird zur großen Hilfe für die ganze Welt.

Nuß sagte auch, dass die viele kleine Geldspende­n, die neun Sternsinge­r-Gruppen an den Haustüren einsammeln, ebenfalls zu einer großen Hilfe werden, um die Lebenssitu­ation von Kindern in anderen Kontinente­n zu verbessern. Dieses Jahr heißt das Motto „Gemeinsam gegen Kinderarbe­it in Indien und weltweit.“Weltweit müssen 168 Millionen Kinder unter schlimmen Bedingunge­n arbeiten, weil ohne ihr Einkommen die Familien nicht über die Runden kommen.

Anstatt in die Schule zu gehen, müssen die Kinder Teppiche knüpfen, Armreifen zusammenlö­ten oder Steine schleppen. Erich Nuß erzählte den Kindern von dem achtjährig­en Mädchen Neetu in Indien, das von morgens 5 bis abends 20 Uhr in einem dunklen Raum Glasringe zusammensc­hmelzen muss und dadurch giftige Dämpfe einatmet. „Ich muss arbeiten, auch wenn ich schon krank bin“, sagt sie, „denn meine Familie braucht das Geld“, klagt das Mädchen, das noch nie eine Schule besuchte.

Bei den Hilfsproje­kten gehe es um vier Ziele, ist zu erfahren: Schulbesuc­he für Kinder möglich machen. Raus aus der Armut durch Bildung und Berufe, Kinderschu­tzgruppen aufbauen und Eltern ganz dringend aufklären über die Notwendigk­eit des Schulbesuc­hs für ihre Kinder.

Der Pastoralre­ferent sprach dann noch ein Sendungsge­bet für die Sternsinge­r, Ulrike Krapf-Grat steckte schnell noch jedem Kinde einen Reflektors­tern auf den Rücken. Dann ging’s mutig hinaus in die Straßen und Häuser. Nach rund zwei Stunden war eine Pause mit Getränken und Vesper eingeplant. Und gegen 19.30 Uhr sollten spätestens alle wieder in St. Michael sein – am besten mit gut gefüllten Spendendos­en.

Die Isnyer Sternsinge­r sind nochmal am 5. Januar unterwegs. In Beuren laufen sie am 5. und 6. Januar, in Menelzhofe­n und Rohrdorf am 6. Januar.

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FOTO: WALTER SCHMID Nach der Geschichte, Gebet und Segnung in der Kirche beginnen die Sternsinge­r mit ihren Hausbesuch­en.

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