Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Spenden sind Hilfe für Kinder in Not
Sternsinger-Gruppen laufen zurzeit wieder für den guten Zweck von Haus zu Haus
ISNY - Am Dienstag haben sich die 38 Isnyer Sternsinger-Kinder im Gemeindehaus St. Michael mit ihren begleitenden Betreuern zur Einkleidung mit den „Königsgewänder“getroffen und wurden in endgültige Gruppen eingeteilt.
Drei Proben zum Lernen der Lieder sind im Laufe des Dezembers schon vorausgegangen. Auch wurden ihnen die Stabsterne, die Weihrauchkesselchen, die Spendendosen und die Kreide ausgehändigt, mit der sie „20 C+M+B 18 an die Türen schreiben sollen. So werden sie nämlich zu Segensüberbringern: „Gott segne dieses Haus“, (Christus Mansionem benedicat). Die Kreide dafür wurde extra bei der Aussegnungsfeier in der St. Maria Kirche gesegnet.
Bei der Aussendung in der Kirche wurde nochmal kräftig gesungen: „Wir kommen daher aus dem Morgenland“ und „Es führt uns der Stern zur Krippe hin“. Pastoralreferent Erich Nuß erzählte den Kindern die Geschichte von den drei weisen Sterndeutern, die von weit her kommen. Sie werden auch Drei Könige genannt, weil sie königliche Geschenke mit sich führen.
Sie werden aufmerksam gemacht und geleitet von einem seltenen Stern, der sie zur Krippe im Stall zu Bethlehem dirigiert. Dort huldigen sie dem Christkind und bringen ihm ihre königlichen Geschenke. Ausgerechnet ganz fremde Sterndeuter ahnen mehr als alle anderen, dass es bei diesem Kind um etwas Besonderes, um ein göttliches Kind geht. Etwas so Kleines wird zur großen Hilfe für die ganze Welt.
Nuß sagte auch, dass die viele kleine Geldspenden, die neun Sternsinger-Gruppen an den Haustüren einsammeln, ebenfalls zu einer großen Hilfe werden, um die Lebenssituation von Kindern in anderen Kontinenten zu verbessern. Dieses Jahr heißt das Motto „Gemeinsam gegen Kinderarbeit in Indien und weltweit.“Weltweit müssen 168 Millionen Kinder unter schlimmen Bedingungen arbeiten, weil ohne ihr Einkommen die Familien nicht über die Runden kommen.
Anstatt in die Schule zu gehen, müssen die Kinder Teppiche knüpfen, Armreifen zusammenlöten oder Steine schleppen. Erich Nuß erzählte den Kindern von dem achtjährigen Mädchen Neetu in Indien, das von morgens 5 bis abends 20 Uhr in einem dunklen Raum Glasringe zusammenschmelzen muss und dadurch giftige Dämpfe einatmet. „Ich muss arbeiten, auch wenn ich schon krank bin“, sagt sie, „denn meine Familie braucht das Geld“, klagt das Mädchen, das noch nie eine Schule besuchte.
Bei den Hilfsprojekten gehe es um vier Ziele, ist zu erfahren: Schulbesuche für Kinder möglich machen. Raus aus der Armut durch Bildung und Berufe, Kinderschutzgruppen aufbauen und Eltern ganz dringend aufklären über die Notwendigkeit des Schulbesuchs für ihre Kinder.
Der Pastoralreferent sprach dann noch ein Sendungsgebet für die Sternsinger, Ulrike Krapf-Grat steckte schnell noch jedem Kinde einen Reflektorstern auf den Rücken. Dann ging’s mutig hinaus in die Straßen und Häuser. Nach rund zwei Stunden war eine Pause mit Getränken und Vesper eingeplant. Und gegen 19.30 Uhr sollten spätestens alle wieder in St. Michael sein – am besten mit gut gefüllten Spendendosen.
Die Isnyer Sternsinger sind nochmal am 5. Januar unterwegs. In Beuren laufen sie am 5. und 6. Januar, in Menelzhofen und Rohrdorf am 6. Januar.