Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Bergbahnen wollen weiter investieren
Neue Anlagen am Ifen sind offiziell eröffnet worden – Welche Pläne es noch gibt
OBERSTDORF/KLEINWALSERTAL Im Kleinwalsertal wurden am Freitag die neuen Ifenbahnen offiziell eröffnet und eingeweiht. Die beiden Kabinenbahnen „Ifen I“und „Ifen II“bringen Skifahrer und Winterwanderer zur Bergstation auf 2030 Meter Höhe. Während für Ski- und Snowboardfahrer Pisten in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden geboten sind, können Wanderer auf zwei, drei und acht Kilometer langen präparierten Wegen die Karst-Hochfläche genießen, die im Winter eine einzigartige Schnee-Dünenlandschaft ist. Die neuen Bahnen am Ifen seien seit Weihnachten gut angenommen worden, sagt Augustin Kröll von der Liftgesellschaft links der Breitach.
Dass ein ganzes Skigebiet innerhalb von nur zwei Jahren komplett modernisiert worden ist, gilt im Alpenraum als einmalig. Im vergangenen Jahr war die Beschneiungsanlage samt Schneiteich sowie die Olympiabahn in Betrieb gegangen. Die Gesamtinvestitionen am Ifen werden auf über 40 Millionen Euro beziffert.
Derzeit gibt es eine PendelbusVerbindung zwischen Ifen und Heuberg mit Anschluss über die Kleinwalsertaler Tallifte zum Skigebiet Walmendingerhorn. Ein nächster Schritt könnte eine Bergbahn-Verbindung zwischen Heuberg und IfenTalstation sein. Konkrete Pläne gebe es derzeit aber nicht, sagt Kröll. Gleichwohl sei ein Zusammenschluss aller Kleinwalsertaler Skigebiete ein Thema, dem man sich langfristig widmen solle. Dazu gehört auch die Verbindung zwischen Kanzelwandbahnund Parsennbahn-Talstation in Riezlern.
Obwohl das Oberallgäu mit dem Kleinwalsertal insgesamt längst als größte und modernste grenzübergreifende Skiregion Deutschlands gilt, stehen weitere Modernisierungen an:
Nebelhorn:
Nachdem vergangene Wintersaison die neue Gipfelstation in Betrieb ging und sich zusammen mit dem „Nordwandsteig“im Sommer wie im Winter als Besuchermagnet erwiesen hat, denkt man bei der Nebelhornbahn über den Bau einer neuen Umlaufbahn ab der jetzigen Talstation in Oberstdorf nach. Man sei „intensiv in der Prüfung“, es gebe aber noch keinen Baubeschluss, sagt Nebelhornbahn-Chef Peter Schöttl. Er spricht von einem 40-Millionen-Euro-Projekt. Die Gesellschafterverhältnisse sollen so geändert werden, dass man vom bayerischen Seilbahn-Förderprogramm profitieren könne. Während mit der jetzigen Großkabine stündlich 600 Fahrgäste zur Station Höfatsblick gebracht werden können, wären es mit einer neuen Umlaufbahn etwa 1000 pro Stunde. Zudem ist es komfortabler, in einer Kleinkabinen-Umlaufbahn zu sitzen, als in einer Großkabine zu stehen.
Die neue Bahn werde die Wartezeiten verkürzen und für Skifahrer die Talabfahrt attraktiver machen, sagt Schöttl. Der Baubeginn könnte „realistisch gesehen“im Jahr 2020 sein.
Söllereckbahn:
Ein „Masterplan“sieht vor, auch das SöllereckGebiet bei Oberstdorf für 30 bis 40 Millionen Euro zu modernisieren. Eine neue Hauptbahn soll unten besser an die Parkplätze angebunden werden. Auch eine neue Höllwiesbahn samt Beschneiung ist geplant.