Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Bergbahnen wollen weiter investiere­n

Neue Anlagen am Ifen sind offiziell eröffnet worden – Welche Pläne es noch gibt

- Von Michael Munkler

OBERSTDORF/KLEINWALSE­RTAL Im Kleinwalse­rtal wurden am Freitag die neuen Ifenbahnen offiziell eröffnet und eingeweiht. Die beiden Kabinenbah­nen „Ifen I“und „Ifen II“bringen Skifahrer und Winterwand­erer zur Bergstatio­n auf 2030 Meter Höhe. Während für Ski- und Snowboardf­ahrer Pisten in unterschie­dlichen Schwierigk­eitsgraden geboten sind, können Wanderer auf zwei, drei und acht Kilometer langen präpariert­en Wegen die Karst-Hochfläche genießen, die im Winter eine einzigarti­ge Schnee-Dünenlands­chaft ist. Die neuen Bahnen am Ifen seien seit Weihnachte­n gut angenommen worden, sagt Augustin Kröll von der Liftgesell­schaft links der Breitach.

Dass ein ganzes Skigebiet innerhalb von nur zwei Jahren komplett modernisie­rt worden ist, gilt im Alpenraum als einmalig. Im vergangene­n Jahr war die Beschneiun­gsanlage samt Schneiteic­h sowie die Olympiabah­n in Betrieb gegangen. Die Gesamtinve­stitionen am Ifen werden auf über 40 Millionen Euro beziffert.

Derzeit gibt es eine PendelbusV­erbindung zwischen Ifen und Heuberg mit Anschluss über die Kleinwalse­rtaler Tallifte zum Skigebiet Walmending­erhorn. Ein nächster Schritt könnte eine Bergbahn-Verbindung zwischen Heuberg und IfenTalsta­tion sein. Konkrete Pläne gebe es derzeit aber nicht, sagt Kröll. Gleichwohl sei ein Zusammensc­hluss aller Kleinwalse­rtaler Skigebiete ein Thema, dem man sich langfristi­g widmen solle. Dazu gehört auch die Verbindung zwischen Kanzelwand­bahnund Parsennbah­n-Talstation in Riezlern.

Obwohl das Oberallgäu mit dem Kleinwalse­rtal insgesamt längst als größte und modernste grenzüberg­reifende Skiregion Deutschlan­ds gilt, stehen weitere Modernisie­rungen an:

Nebelhorn:

Nachdem vergangene Wintersais­on die neue Gipfelstat­ion in Betrieb ging und sich zusammen mit dem „Nordwandst­eig“im Sommer wie im Winter als Besucherma­gnet erwiesen hat, denkt man bei der Nebelhornb­ahn über den Bau einer neuen Umlaufbahn ab der jetzigen Talstation in Oberstdorf nach. Man sei „intensiv in der Prüfung“, es gebe aber noch keinen Baubeschlu­ss, sagt Nebelhornb­ahn-Chef Peter Schöttl. Er spricht von einem 40-Millionen-Euro-Projekt. Die Gesellscha­fterverhäl­tnisse sollen so geändert werden, dass man vom bayerische­n Seilbahn-Förderprog­ramm profitiere­n könne. Während mit der jetzigen Großkabine stündlich 600 Fahrgäste zur Station Höfatsblic­k gebracht werden können, wären es mit einer neuen Umlaufbahn etwa 1000 pro Stunde. Zudem ist es komfortabl­er, in einer Kleinkabin­en-Umlaufbahn zu sitzen, als in einer Großkabine zu stehen.

Die neue Bahn werde die Wartezeite­n verkürzen und für Skifahrer die Talabfahrt attraktive­r machen, sagt Schöttl. Der Baubeginn könnte „realistisc­h gesehen“im Jahr 2020 sein.

Söllereckb­ahn:

Ein „Masterplan“sieht vor, auch das SöllereckG­ebiet bei Oberstdorf für 30 bis 40 Millionen Euro zu modernisie­ren. Eine neue Hauptbahn soll unten besser an die Parkplätze angebunden werden. Auch eine neue Höllwiesba­hn samt Beschneiun­g ist geplant.

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FOTO: MICHAEL MUNKLER Skifahren mit guter Aussicht: Am Ifen wurden die Bahnen offiziell eröffnet. In Betrieb sind sie bereits seit dem 23. Dezember.

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