Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Lindauer Inselhalle soll wirklich bis April fertig sein
Bis zu 130 Mann sollen ab Montag gleichzeitig auf der Großbaustelle tätig sein
LINDAU - Manch ein Lindauer bangt, ob die Inselhalle vor Ostern fertig wird. Nach allen bekannten Verzögerungen sollen zumindest die Psychotherapiewochen heuer in der neuen Halle stattfinden. Und das scheint auch zu klappen, wie die Stadt auf Anfrage der „Schwäbischen Zeitung“mitteilt.
Oberbürgermeister Gerhard Ecker hat die Großbaustelle am Mittwoch mit Stadträten besichtigt. „Jetzt sind endlich so viele Handwerker auf der Baustelle, wie wir uns das seit Monaten gewünscht hätten“, sagte Ecker am Donnerstag beim Neujahrsempfang der Freien Wähler. Zugleich schwärmte er, wie schön die neue Halle werde. Denn inzwischen könne man in vielen Räumen Böden, Wände oder Decken sehen und bekomme einen guten Eindruck, wie die Inselhalle wird, wenn sie fertig ist.
Das bestätigt ein Besuch vor Ort: So viele Handwerker hat man bisher auf der Großbaustelle selten angetroffen. Immerhin haben dort insgesamt etwa 30 Firmen Aufträge erhalten, vor denen einige zusätzlich Subunternehmen eingeschaltet haben. Auf Anfrage der Lindauer Zeitung fragt Linaus Pressesprecher Jürgen Widmer bei der Hochbauleitung nach: Demnach sollen ab Montag etwa 130 Mann gleichzeitig in und an der Halle arbeiten.
Vor diesem Hintergrund geht Widmer davon aus, dass die Inselhalle „im Wesentlichen ab Anfang April nutzbar sein“werde, möglicherweise werde es zu Beginn aber noch Einschränkungen und Interimsmaßnahmen geben. Damit sei gesichert, dass die Psychotherapiewochen, die am 15. April beginnen, in der Inselhalle stattfinden können. Widmer formuliert das nach den bisherigen Erfahrungen mit der Baustelle vorsichtig und sagt „nach derzeitigem Sachstand“. Das Architekturbüro Auer & Weber sowie der Projektsteurer Hitzler Ingenieure haben sich auf Anfrage der Lindauer Zeitung nicht geäußert.
Unerwartet hatte in den vergangenen Wochen ja der große Saal Probleme bereitet, der eigentlich komplett erhalten bleiben sollte. OB Ecker hat am Donnerstag aber berichtet, dass im neuen Saal nicht mehr viel vom alten stehen bleiben werde. Denn Statiker haben inzwischen herausgefunden, dass dies so nicht möglich ist. Ecker hat deshalb an anderer Stelle bereits geäußert, dass aus heutiger Sicht ein Neubau wahrscheinlich schneller und günstiger machbar gewesen wäre. Doch zumindest ist laut Stadt jetzt absehbar, dass der große Saal fertiggestellt und nutzbar sein werde, auch wenn die Psychotherapeuten möglicherweise noch mit kleinen Einschränkungen werden leben müssen.
Derzeit sind Arbeiter in vielen Bereichen der Halle tätig. So sind von außen Restarbeiten an der Fassade sichtbar, außerdem sind noch Abdichtungsund Anschlussaarbeiten nötig. Im Inneren laufen alle wichtigen Ausbauten: Heizung, Lüftung, Sanitär, Elektro, Trockenbau, Malerarbeiten, Schreinerarbeiten für Deckenelemente, Türen und Wandverkleidungen, Medientechnik, Küchenarbeiten sowie Systemtrennwände der Konferenzbereiche.
Die Stadt geht davon aus, dass bis Anfang März das Foyer so weit fertig ist, dass dort eine Messe stattfinden kann, die zur jährlichen Tagung von JT-Elektronik gehört. Diese Tagung werde auch den Bankettbereich im Untergeschoss nutzen können. Bis dahin soll auch der Stadtplatz zwischen Inselhalle und Parkhaus fertig werden, so dass dort ein Zelt stehen kann, in dem die Tagung der Abwasserspezialisten stattfinden kann. Die Arbeiten am Stadtplatz sind aber zum Teil wetterabhängig.
Anfang März soll die erste Tagung in Teilen der Halle stattfinden
Die öffentlichen WCs im Parkhaus will die Stadt im Februar in Betrieb nehmen, während die Fahrradboxen erst nach Fertigstellung des Stadtplatzes im März zur Verfügung stehen werden. Die Halle selbst und das Restaurant sollen dann ab Anfang April fertig werden. Widmer räumt aber ein, dass damit Halle, Parkhaus und Stadtplatz nicht endgültig fertig sein werden: „Es werden nach der Inbetriebnahme Anfang April Restarbeiten und Mängelbehebungen erfolgen müssen.“
Die Lindau Tourismus- und Kongress GmbH (LTK) freut sich, dass die Inselhalle trotz der Verzögerung „bereits sehr gut gebucht“werde. Deshalb soll sie „schnellstmöglich nach Inbetriebnahme Anfang April und nachfolgender Restarbeiten und Mängelbeseitigungen im geplanten Leistungsumfang funktionieren“.
Widmer bestätigt zudem, dass Stadt Lindau und LTK derzeit eine offizielle Eröffnungsveranstaltung planen. Dabei soll es neben einem Festakt für geladene Gästen auch „einen Tag der offenen Tür für die ganze Familie mit unterschiedlichen Programmpunkten“geben.