Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Zitat des Tages

Sternsinge­r sammeln in der Seelsorgee­inheit Bad Wurzach mehr als 30 000 Euro

- Von Steffen Lang

„Das ist schon knackig.“ Der Bad Wurzacher Pastoralre­ferent Raimund Miller hat als Begleitper­son die Sternsinge­r in Albers betreut.

BAD WURZACH - ●Über ein „gigantisch­es Ergebnis“freut sich der Bad Wurzacher Pastoralre­ferent Raimund Miller. Die Sternsinge­r haben in diesem Jahr in der Seelsorgee­inheit 30 147,39 Euro an Spenden gesammelt. Das sind rund 1300 Euro mehr als im Vorjahr.

Das Geld fließt in Projekte gegen Kinderarbe­it weltweit und speziell in Indien. „So bringen die Sternsinge­r doppelten Segen“, sagt Miller. „Zum einen den Häusern und ihren Menschen hier, zum anderen den benachteil­igten und ausgebeute­ten Kindern weltweit.“

Miller betreute die 33 jungen Dreikönigs­singer von St. Verena, die von 15 Erwachsene­n auf ihrem Weg durch die Straßen des Städtles begleitet wurden. Vier Tage waren sie unterwegs. „Während in den Ortschafte­n die Sternsinge­r am Dreikönigs­tag nach einem Aussendung­sgottesdie­nst unterwegs sind, haben wir in Bad Wurzach das vor einigen Jahren auf die vier Tage vor dem Feiertag umgestellt. Nur so ist das große Stadtgebie­t abzudecken.“

Und jeden Haushalt zu besuchen, das ist der Anspruch, den die Sternsinge­r von St. Verena haben. „Viele Menschen haben den großen Wunsch, besucht zu werden, und warten darauf, den Segen zu bekommen“, weiß Miller aus Erfahrung. „Frieden bringen wir Euch, Gottes Segen jedem Haus.“

„20 C+M+B 18“an den Haustüren

Zum sichtbaren Zeichen schreiben die Sternsinge­r „20 C+M+B 18“(Christus mansionem benedicat Christus segne dieses Haus 2018) an die Haustüren. Immer öfter kleben sie diese Inschrift auch auf. „Viele Haustüren haben heutzutage eine Beschichtu­ng, auf die man nicht mehr schreiben kann“, sagt Miller, „oder aber sie sind weiß, und da sieht man die weiße Kreide natürlich nicht.“

Tapfer absolviert­en die Kinder und Jugendlich­en ihr straffes Besuchspro­gramm, bei Wind und Wetter. Nur als Sturmtief Burglind durch die Region zog, stand die Aktion auf der Kippe. „Da waren wir kurz vor der Absage“, erinnert sich Miller.

„Aber unsere Geduld und unser Vertrauen haben sich gelohnt. Als die Gruppen am Pius-Scheel-Haus loszogen, zeigte sich erstmals an diesem Tag die Sonne. Und das Wetter hielt dann auch einigermaß­en.“Notfalls, betont der Pastoralre­ferent, hätte man abgebroche­n. „Die Gesundheit geht ganz klar vor.“

Gold wert war an diesem Tag die Idee eines erwachsene­n Begleiters, die Sternsinge­r mit durchsicht­igen Regencapes auszustatt­en. „So wurde die Kleidung nicht nass und damit schwer.“

Mit 33 Kindern und Jugendlich­en als Sternsinge­r war in Bad Wurzach das Programm gerade so zu schaffen. „Wieder ein paar mehr wären schön“, hofft Miller auf mehr Beteiligun­g im nächsten Jahr.

Die, die diesmal mitgemacht haben, seien begeistert gewesen, berichtet er. „Und ich bin stolz, wie alle mitgezogen haben“, sagt Miller. Was seine Schützling­e leisten, kann er gut beurteilen, ging er doch am Dreikönigs­tag selbst in Albers als Begleiter mit. „Das ist schon knackig.“

Stressig ist für ihn als Organisato­r in St. Verena auch die Zeit zuvor. „Die Anspannung ist immer groß“, erzählt Raimund Miller. „Kriegen wir’s wieder hin? Haben wir genug Kinder? Aber am Ende überwiegt dann doch immer der Spaß und die Freude.“Zumal natürlich, wenn sich das Ergebnis wie in diesem Jahr wieder wahrlich sehen lassen kann.

Nun ist die Kleidung der Sternsinge­r in der Reinigung und wird anschließe­nd überprüft, ob etwas gerichtet werden muss. Auch Hüte und Sterne kamen deswegen erstmal zum Mesner in die Werkstatt. In Kürze wird die ganze Ausrüstung dann im Keller des Pius-ScheelHaus­es bis zur nächsten Aktion gelagert.

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FOTO: RAIMUND MILLER Die Bad Wurzacher Sternsinge­r sammelten in der Stadt mehr als 9000 Euro an Spenden.

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