Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
59 Katzen haben im Vorjahr neue Besitzer gefunden
Vorsitzender Helmut Engelhardt spricht über seine Wünsche und Vorstellungen bezüglich des Tierschutzvereins
LEUTKIRCH (sz) Helmut Engelhardt ist ein Mann mit einen Herz für Tiere. Das zeigt sich nicht zuletzt daran, dass er bereits seit 35 Jahren Vorsitzender des Leutkircher Tierschutzvereines ist. Unsere Mitarbeiterin Melanie Schleinin hat mit dem Leutkircher über das Jahr 2017 in der Tierauffangsstation sowie über seine Wünsche und Vorstellungen für diese und für seine Schützlinge gesprochen:
Herr Engelhardt, wie viele Katzen mussten 2017 aufgenommen werden? Handelte es sich dabei um überwiegend junge Tiere, oder sind auch ältere darunter gewesen?
Im vergangenen Jahr haben wir insgesamt 62 Katzen Schutz geboten und uns ausgiebig um deren Wohlergehen gekümmert. Das Alter dieser Tiere lässt sich nicht verallgemeinern, weil es diesbezüglich bunt gemischt gewesen ist.“
Gab es Zeiten, in denen aus Platzgründen keine Tiere mehr aufgenommen werden konnten? Wenn ja, was ist mit diesen geschehen?
2017 war dies glücklicherweise nicht der Fall. Aber es gab durchaus Jahre, in denen wir aus dem oben genannten Grund nicht imstande dazu gewesen sind, alle Katzen in unsere Obhut zunehmen, die es nötig gehabt hätten. Diese konnten wir dann aber guten Gewissens im Karbacher Tierheim unterbringen, da wir dessen Mitträger sind.“
Wie viele Katzen konnte der Leutkircher Tierschutzverein im vergangenen Jahr vermitteln?
Letztes Jahr konnten wir für insgesamt 59 Katzen einen neuen Besitzer finden. Dennoch sind 2017 zwei bestimmte Katzen ihrem Spitznamen „Dauergäste“gerecht geworden.
Wie viele Samtpfoten warten aktuell in der Tierauffangsstation darauf, dass sie vermittelt werden?
Zurzeit haben wir 14 Katzen, die dringend ein neues Zuhause suchen. Deswegen heißen wir Interessenten auch immer willkommen.
Welchen Rat haben Sie an Tierbesitzer, um eine Tierschwemme zu verhindern?
Oberste Pflicht für Katzenhalter ist prinzipiell, dass das Tier regelmäßig tiermedizinisch versorgt wird. Zu einer solchen Versorgung zählen Impfungen mit Entwurmungen. Um das Problem der Tierschwemme gar nicht erst zu bekommen, sollten Katzenhalter außerdem darauf achten, dass ihr Tier, auch wenn es ein reines Haustier ist, entweder kastriert oder sterilisiert ist. Natürlich ist das bei Katzen mit Freigang unerlässlich. Das ist sehr wichtig, weil die Population nur so eingedämmt werden kann. Loswerden will ich an dieser Stelle auch, dass Menschen, die eine Katze haben, sich darum bemühen sollten, dass diese tätowiert oder gechipt wird. Denn allein auf diese Weise können Fundtiere ihren Besitzern leichter zurückgegeben werden.
Gibt es da Engpässe bei ehrenamtlichen Helfern?
Selbstverständlich kommen Engpässe immer wieder vor, bedingt durch Urlaub oder Krankheit. Generell sind ehrenamtliche Helfer willkommen, weil viele helfende Hände für uns alle mehr Freizeit bedeuten, obwohl wir dieser Tätigkeit täglich mit ganz viel Freude begegnen. Wer mit anpacken möchte, zum Beispiel die Katzen verpflegen oder die Tierauffangsstation selbst reinigen will, kann sich bei uns gerne melden.
Was wünschen Sie sich 2018?
Als Tierschützer wünsche ich mir, dass wir im neuen Jahr so wenig wie möglich gerufen und gefordert werden. Es wäre einfach schön, wenn die Menschen Tieren jeder Art und Rasse den gebührenden Respekt entgegenbringen würden.