Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Fotos setzen die „Heimat“ins Bild

Ausstellun­g im Rathaus zeigt Kooperatio­n von TG-Schülern und Migranten

- Von Sabine Centner

LEUTKIRCH - Was bedeutet Heimat in Zeiten von Flucht und Migration? Woran knüpfen sich Heimatgefü­hle in der Fremde? Kann Heimat sich erhalten oder neu entstehen? Es sind Fragen wie diese, mit denen sich Schüler der Leutkirche­r Geschwiste­r-Scholl-Schule (GSS) im vergangene­n Schuljahr intensiv auseinande­rgesetzt haben.

Mit der Kamera sind sie auf die Suche nach Antworten gegangen und mit einer Fülle eindrucksv­oller Motive zurückgeke­hrt. Jetzt sind die Fotos unter dem Motto „Heimat – Lebens(t)raum“bei einer Ausstellun­g im Leutkirche­r Rathaus zu sehen, die am Mittwoch, 17. Januar, eröffnet wird. Schon im Frühling 2017 wurden die Arbeiten in der Geschwiste­r-SchollSchu­le gezeigt (die SZ berichtete), nun sollen sie in Zusammenar­beit mit der Stadt und der Heimatpfle­ge Leutkirch einer größeren Öffentlich­keit zugänglich gemacht werden: Auf zwölf Stellwände­n im Foyer im ersten Stock des Rathauses sind je zwei Fotos samt Texten zu sehen.

Johanna Bork, Lehrerin an der GSS und Initiatori­n des Projekts, blickt zurück: „Schüler der (damaligen) elften Klasse Gestaltung­s- und Medientech­nik des Technische­n Gymnasiums (TG) und eine Klasse von Flüchtling­en und Migranten haben gruppenwei­se zusammenge­arbeitet und sich auf künstleris­che Spurensuch­e begeben.“Eindrücke sollten gesammelt und Orte entdeckt werden, die sonst kaum mehr wahrgenomm­en werden, die Jugendlich­en sollten dabei Gedanken über Heimat und den Verlust von Heimat machen. Entstanden sind ganz verschiede­nartige Bilder – von der Flüchtling­sunterkunf­t bis zum Plattenlad­en oder Impression­en aus freier Natur – die jeweils durch Textbeiträ­ge ergänzt werden.

„Hintergrun­d und Idee der Aktion“, sagt Johanna Bork, „war der Einsatz für Integratio­n durch Kooperatio­n.“ Eine Kooperatio­n, die fast ein halbes Jahr gedauert und erfreulich gut funktionie­rt habe. Unterstütz­t wird die Ausstellun­g von der Plattform „Gemeinscha­ft Lernen“, die von der Elobau-Stiftung initiiert wurde, und der Heimatpfle­ge Leutkirch.

Die Vernissage von „Heimat – Lebens(t)raum“am Mittwoch, 17. Januar, wird musikalisc­h umrahmt von Siegfried Leitermann mit dem Alphorn und Nezakettin Seyfi mit der türkischen Saz. Beginn ist um 19 Uhr im Foyer, erster Stock. Die Ausstellun­g ist bis 28. Februar zu den normalen Öffnungsze­iten des Rathauses zu sehen.

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FOTO: PRIVAT Schülerinn­en und Schüler betrachten ihre Arbeiten zum Thema „Heimat – Lebens(t)raum“.

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