Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
EV Lindau Islanders müssen nachsitzen
Eishockey-Oberligist spielt ab Freitag in der Verzahnungsrunde um den Klassenerhalt
LINDAU - Schneller als gedacht und rascher, als von der Lindauer Fangemeinde erhofft, haben die EV Lindau Islanders im Kampf um den letzten freien Play-off-Platz zur Meisterrunde der Eishockey-Oberliga Süd am Wochenende die Segel streichen müssen. Nach dem etwas überraschend klaren 6:3-Auswärtserfolg des Konkurrenten Blue Devils Weiden beim Deggendorfer SC war klar: Die Mannschaft von EVL-Coach Dustin Whitecotton muss – wie schon in der Vorsaison – den Weg über die Verzahnungsrunde nehmen, um danach den Verbleib in der Oberliga sicherstellen zu können.
„So früh wie möglich den Klassenerhalt perfekt machen“– so lautete das Saisonziel des EV Lindau für die Spielrunde 2017/18. Die erste Chance hierfür wäre gewesen, am Ende der 32 Spieltage umfassenden Hauptrunde einen der ersten acht Tabellenplätze zu ergattern. Vor dem abschließenden Spielwochenende lagen die Islanders als Tabellenneunter sechs Punkte hinter dem Achtplatzierten aus Weiden. Nur zwei, möglichst deutliche Siege – bei zwei gleichzeitigen Niederlagen der Oberpfälzer – hätte dem EVL weitergeholfen und den Klassenverbleib vorzeitig ermöglicht.
Knapp an den Play-offs vorbeigeschrammt
Katerstimmung war am Wochenende angesagt, nachdem der EVL, wie schon im Vorjahr, als Neunter an den Play-offs knapp vorbeischrammte. „Wir sind alle, vom Vorstand bis zur Mannschaft, sehr enttäuscht“, meinte denn auch Bernd Wucher. Vor der Heimpartie gegen Memmingen hat der EVL-Vorsitzende „eine lange Rede“gehalten und die Spieler auf die Verzahnungsrunde eingeschworen: „Ich erwarte von jedem Spieler eine 110-prozentige Einstellung“, fordert Wucher, der die Islanders als bestplatziertetes Team jetzt „als die am meisten Gejagten“ansieht. „Vor allem gegen Weiden und Sonthofen hat die Mannschaft nicht ihr Potenzial abgerufen“, ist sich Wucher sicher.
Zugleich stimmt der starke Mann des Lindauer Eishockeysports versöhnliche Töne an: 2010, nach dem Aufstieg zur Eishockey-Bayernliga, habe man in den beiden ersten Spielzeiten auch dort erst gegen den Nichtabstieg kämpfen müssen, bevor man sich etablieren konnte. Selbst die Bulls aus Sonthofen und zuvor die Blue Devils aus Weiden hätten drei Jahre gebraucht, um sich in der Oberliga zu halten. „So lange dauert das einfach“, betont Bernd Wucher.
Da man durch den Weidener Sieg in Deggendorf vorzeitig die Meisterrunde verpasst hatte, geriet das sonntägliche Derby gegen Memmingen gleich zu einem Vorbereitungsspiel und zugleich Härtetest auf die anstehende Verzahnungsrunde. Die 4:0-Führung der Mannen von Whitecotton nach rund einer halben Stunde Spielzeit drohte durch drei Anschlusstreffer der Gäste zunichte gemacht zu werden. Doch in doppelter Überzahl fälschte Michal Mlynek einen Schuss von Dylan Quaile zum 5:3-Endstand für den EV Lindau ins Gästetor ab. Nun empfängt der EVL bereits am Freitag, 19. Januar (erstes Bully: 19.30 Uhr, Eissportarena im Eichwald) den EV Füssen.