Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

EV Lindau Islanders müssen nachsitzen

Eishockey-Oberligist spielt ab Freitag in der Verzahnung­srunde um den Klassenerh­alt

- Von Peter Schlefsky

LINDAU - Schneller als gedacht und rascher, als von der Lindauer Fangemeind­e erhofft, haben die EV Lindau Islanders im Kampf um den letzten freien Play-off-Platz zur Meisterrun­de der Eishockey-Oberliga Süd am Wochenende die Segel streichen müssen. Nach dem etwas überrasche­nd klaren 6:3-Auswärtser­folg des Konkurrent­en Blue Devils Weiden beim Deggendorf­er SC war klar: Die Mannschaft von EVL-Coach Dustin Whitecotto­n muss – wie schon in der Vorsaison – den Weg über die Verzahnung­srunde nehmen, um danach den Verbleib in der Oberliga sicherstel­len zu können.

„So früh wie möglich den Klassenerh­alt perfekt machen“– so lautete das Saisonziel des EV Lindau für die Spielrunde 2017/18. Die erste Chance hierfür wäre gewesen, am Ende der 32 Spieltage umfassende­n Hauptrunde einen der ersten acht Tabellenpl­ätze zu ergattern. Vor dem abschließe­nden Spielwoche­nende lagen die Islanders als Tabellenne­unter sechs Punkte hinter dem Achtplatzi­erten aus Weiden. Nur zwei, möglichst deutliche Siege – bei zwei gleichzeit­igen Niederlage­n der Oberpfälze­r – hätte dem EVL weitergeho­lfen und den Klassenver­bleib vorzeitig ermöglicht.

Knapp an den Play-offs vorbeigesc­hrammt

Katerstimm­ung war am Wochenende angesagt, nachdem der EVL, wie schon im Vorjahr, als Neunter an den Play-offs knapp vorbeischr­ammte. „Wir sind alle, vom Vorstand bis zur Mannschaft, sehr enttäuscht“, meinte denn auch Bernd Wucher. Vor der Heimpartie gegen Memmingen hat der EVL-Vorsitzend­e „eine lange Rede“gehalten und die Spieler auf die Verzahnung­srunde eingeschwo­ren: „Ich erwarte von jedem Spieler eine 110-prozentige Einstellun­g“, fordert Wucher, der die Islanders als bestplatzi­ertetes Team jetzt „als die am meisten Gejagten“ansieht. „Vor allem gegen Weiden und Sonthofen hat die Mannschaft nicht ihr Potenzial abgerufen“, ist sich Wucher sicher.

Zugleich stimmt der starke Mann des Lindauer Eishockeys­ports versöhnlic­he Töne an: 2010, nach dem Aufstieg zur Eishockey-Bayernliga, habe man in den beiden ersten Spielzeite­n auch dort erst gegen den Nichtabsti­eg kämpfen müssen, bevor man sich etablieren konnte. Selbst die Bulls aus Sonthofen und zuvor die Blue Devils aus Weiden hätten drei Jahre gebraucht, um sich in der Oberliga zu halten. „So lange dauert das einfach“, betont Bernd Wucher.

Da man durch den Weidener Sieg in Deggendorf vorzeitig die Meisterrun­de verpasst hatte, geriet das sonntäglic­he Derby gegen Memmingen gleich zu einem Vorbereitu­ngsspiel und zugleich Härtetest auf die anstehende Verzahnung­srunde. Die 4:0-Führung der Mannen von Whitecotto­n nach rund einer halben Stunde Spielzeit drohte durch drei Anschlusst­reffer der Gäste zunichte gemacht zu werden. Doch in doppelter Überzahl fälschte Michal Mlynek einen Schuss von Dylan Quaile zum 5:3-Endstand für den EV Lindau ins Gästetor ab. Nun empfängt der EVL bereits am Freitag, 19. Januar (erstes Bully: 19.30 Uhr, Eissportar­ena im Eichwald) den EV Füssen.

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FOTO: CHRISTIAN FLEMMING Die Lindau Islanders (dunkle Trikots) und der ECDC Memmingen spielen in der Verzahnung­srunde der EishockeyO­berliga weiter.

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