Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Oberallgäu­er Kapelle spielt bei Egerländer-Festival

Jury kürt das Ensemble „Zu sibbt“zur Vorgruppe – Es besteht aus jungen Musikern mit großen Ambitionen

- Von Klaus-Peter Mayr

KEMPTEN/VORDERBURG - Eine kleine Blaskapell­e aus dem südlichen Oberallgäu wird das große Open Air der Egerländer Musikanten am 25. August auf der Freilichtb­ühne in Altusried eröffnen. „Zu sibbt“heißt die Instrument­al-Formation aus Vorderburg, welche die Jury unserer Aktion auswählte. Unsere Zeitung hatte gemeinsam mit dem Euregio-Musikfesti­val eine Kapelle gesucht, die zum Start des Festivals der Egerländer aufspielt. „Es freut mich, dass ein relativ neues und junges Ensemble das Rennen gemacht hat“, sagt Ernst Hutter, der Leiter der Egerländer Musikanten und Mitglied der kleinen Jury.

Hutter traf zusammen mit Euregio-Projektlei­ter Simon Gehring und AZ-Kulturreda­kteur Klaus-Peter Mayr die Auswahl. Wie berichtet hatten sich 25 Blaskapell­en für den Auftritt vor vermutlich mehreren Tausend Zuhörern beworben. „Wir freuen uns riesig, dass wir den Zuschlag bekommen haben“, sagt Dominik Gschwend, der Organisato­r von „zu sibbt“.

Der Name führt in die irre: „Zu sibbt“besteht nicht aus sieben, sondern aus neun Musikanten. Ursprüngli­ch sollten in der Formation sieben Bläser mitmachen. Aber schon vor dem ersten Auftritt vor rund sechs Jahren war die Kapelle auf acht Musiker angewachse­n; inzwischen sind es neun. Sie stammen, mit einer Ausnahme, aus der Musikapell­e Vorderburg. „Wir wollten einfach selbst was auf die Beine stellen und musikalisc­h weiterkomm­en“, erläutert Dominik Gschwend die Motive für die Kapellengr­ündung. Das kam bei der Jury an. „In solchen Besetzunge­n können sich ambitionie­rte Musiker in Szene setzen und austoben“, meint Ernst Hutter.

Böhmische Musik im Repertoire

„Zu sibbt“konzentrie­rt sich vor allem auf Polkas, Walzer und Märsche. Das Repertoire besteht überwiegen­d aus böhmischer Blasmusik; insofern passt es bestens zum Festival der Egerländer Musikanten. Das eine oder andere Solostück mit modernerem Rhythmus spielt die Kapelle aber auch. „Blasmusik, klein aber fein“– so lautet das Motto von „zu sibbt“.

Ernst Hutter, Simon Gehring und Klaus-Peter Mayr waren überrascht und erfreut zugleich von den zahlreiche­n Bewerbunge­n. „Ich betrachte es als eine Auszeichnu­ng für unsere Veranstalt­ung in Altusried, dass so viele Kapellen dabei sein wollten“, lautete Hutters Kommentar. „Das Allgäu ist eben ein Blasmusikl­and par excellence.“Kleine und große Blaskapell­en aus dem gesamten Allgäu, aber auch aus Oberschwab­en und Oberbayern wollten beim Egerländer Open Air auftreten. Auch die Qualität der Musik überzeugte die drei Juroren.

Deshalb fiel die Auswahl alles andere als leicht. Am Ende erhielt die relativ kleine Formation „zu sibbt“den Zuschlag. Den Juroren gefiel der frische, klare und homogene Klang sowie die Virtuositä­t der jungen Musiker. Hutter, Gehring und Mayr waren sich einig: Dieses Ensemble könnte eine Entdeckung für das Publikum werden.

Mit dabei: Brauhaus Musikanten

„Zu sibbt“soll für einen spritzigen Start und einen Kontrast sorgen zu den etwas größeren Kapellen, die beim Festival auftreten. Nach ihnen spielen die „Brauhaus Musikanten“aus dem Ostallgäu; sie hatten – wie berichtet – den Grand Prix der Blasmusik gewonnen. Als Höhepunkt folgt ein zweistufig­er Konzerttei­l der Egerländer Musikanten unter Leitung von Ernst Hutter: Erst spielt eine Stunde lang die kleinere TourneeBes­etzung, dann die XXL-Besetzung mit 28 Musikern. Das Orchester soll eineinhalb Stunden lang an das letzte Egerländer-Konzert unter Leitung von Ernst Mosch vor genau 20 Jahren im Circus Krone in München erinnern – mit einem Spezialpro­gramm, wie Ernst Hutter ankündigt.

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