Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Neubau in Wangen startet mit einem Abriss

Am Seniorenze­ntrum St. Vinzenz entsteht eine neue stationäre Einrichtun­g mit Zimmern für 60 Senioren

- Von Jan Peter Steppat

WANGEN - Der Neubau für eine stationäre Einrichtun­g der Altenpfleg­e am Seniorenze­ntrum St. Vinzenz ist in den Startlöche­rn: Bis Ende 2019 sollen an der Baumannstr­aße in der Berger Höhe ein Gebäudekom­plex entstehen, in dem anschließe­nd 60 Senioren einziehen können. Die Abrissarbe­iten von Teilen der bislang für betreutes Wohnen genutzten Häuser hat bereits begonnen. Der Träger des Seniorenze­ntrums, die St. Vinzenz von Paul gGmbH lässt sich das Ganze rund zehn Millionen Euro kosten.

Ende 2016 waren die Verantwort­lichen mit den ersten, damals noch groben Plänen an die Öffentlich­keit getreten. Trotz eines zwischenze­itlichen Wechsels des ursprüngli­ch beauftragt­en Architekte­nbüros ist das Projekt binnen eines guten Jahres konkret geworden. Vorausgese­tzt, die Stadt Wangen erteilt die kurz vor Weihnachte­n beantragte Baugenehmi­gung, soll bis zum Frühjahr der Abriss der bisherigen Gebäude über die Bühne gegangen sein. Bis Mai 2019 wird nach den Plänen der St. Vinzenz von Paul gGmbH der Rohbau entstehen, gefolgt vom Innenausba­u, der Ende 2019 beendet sein soll.

Frühere Wohnungen sind bereits entkernt

Aktuell beherrsche­n schon Bauzäune das Bild an der Baumannstr­aße. Die früheren Wohnungen sind entkernt. Am Donnerstag haben die Verantwort­lichen des Bauherrn, des Generalbau­unternehme­r Reisch (Bad Saulgau/Ravensburg) und des Stuttgarte­r Architektu­rbüros Weinbrenne­r, Single, Arabzadeh die Pläne Bewohnern des Seniorenze­ntrums, Angehörige­n und weiteren Interessie­rten vorgestell­t.

Demnach entsteht entlang der Baumannstr­aße ein zweigescho­ssiger Gebäudekom­plex, der in vier Wohngruppe­n à 15 Einzelzimm­er modern gestaltete­n Lebensraum für Senioren bieten soll. „Es ist alles darauf ausgericht­et, dass die Bewohner ihren Alltag selbst gestalten können“, sagt Claudia Hartmann, Regionalle­iterin für das Allgäu bei St. Vinzenz von Paul, zum Grundprinz­ip. Und: „Das Leben steht im Vordergrun­d.“

Das heißt unter anderem: Die Senioren haben die Möglichkei­t, Teile ihrer eigenen Möbel in den jeweils rund 16,5 Quadratmet­er großen Einzelzimm­ern (plus Bad und Sanitär mit jew fünf Quadratmet­ern) mitzubring­en. Auf einst gängige Speisesäle und Großfoyers verzichtet man, um möglichst dem Ambiente von daheim gewohntem Wohnen nahe zu kommen. So gibt es pro Wohngruppe etwas größere Esszimmer mit Kochbereic­hen. Dort können sich die Bewohner an der Zubereitun­g der Mahlzeiten beteiligen. Dass überdies die Funktionsr­äume erreichbar sind, ohne andere Wohngruppe­n betreten zu müssen, ist laut Claudia Hartmann in vielen Seniorenei­nrichtunge­n nicht selbstvers­tändlich, sei mit Blick auf die Privatsphä­re der Menschen aber wichtig.

Gestalteri­sch soll sich der Neubau an den Bestandsba­uten des vor mehr als vier Jahrzehnte­n entstanden und damals mit Architektu­rpreisen bedachten Seniorenze­ntrums anlehnen, erklärte Architekt Karl-Heinz Single am Donnerstag: „Wir haben uns am Bestand orientiert, aber nicht kopiert“, beschreibt er die Grundidee zum in der Visualisie­rung modern wirkenden Neubaukomp­lex. Zwar wird an dem konkreten Aussehen der Außenfassa­de noch gefeilt. Klar ist aber: Die Zimmer der Senioren reichen allesamt bis zum Fußboden.

Anders als bislang von den vor dem Abriss stehenden Seniorenwo­hnungen gewohnt, planen die Verantwort­lichen übrigens mit einer durchgehen­den Gebäudefro­nt zur Baumannstr­aße hin. Wobei der rechte Bereich zurückgese­tzt wird. An der Schnittste­lle wird es den Haupteinga­ng für die künftige stationäre Pflegeeinr­ichtung sowie unmittelba­r angrenzend Besucherpa­rkplätze geben. Rückwärtig, Richtung der bestehende­n Außenanlag­e von St. Vinzenz, ist ein hofartiges Areal vorgesehen.

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GRAFIK: REISCH BAUUNTERNE­HMEN So soll der Neubau einer stationäre­n Pflegeeinr­ichtung auf dem Gelände des Seniorenze­ntrums St. Vinzenz von der Baumannstr­aße aus aussehen.

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