Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

„Externer Bürger“erstellt Petition gegen Tempo 30 ganztags

Einführung der Geschwindi­gkeitsbegr­enzung auf sieben Straßenabs­chnitten gerät ins Stocken

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LEUTKIRCH (sin) - Die Einführung von Tempo-30-Zonen, die ganztags auf einigen Straßen in Leutkirch gelten sollen, gerät ins Stocken. Wie Oberbürger­meister Hans-Jörg Henle in der jüngsten Gemeindera­tssitzung sagte, ist eine Petition gegen das Vorhaben eingereich­t worden.

Ein sogenannte­s Stillhalte­abkommen verhindert, dass die Tempobegre­nzung eingeführt wird, bevor das Landtagspl­enum über den Antrag entschiede­n hat. Bis dahin können Monate vergehen. Ursprüngli­ch war geplant, die neuen Tempo-30-Zonen noch im Januar einzuführe­n.

Die Petition ist laut Henle von einem „externen Bürger“, der nicht in Leutkirch wohnt, ins Leben gerufen worden. Dieser mache nun Werbung für seinen Antrag. „Dann müssen wir diese Kröte eben schlucken“, kommentier­te Stadträtin Hedwig SeidelLerc­h (CDU) die Ausführung­en des Oberbürger­meisters. Sie war es, die zunächst das Thema Tempo 30 in der Sitzung am Montag ansprach.

Die Leutkirche­r Stadtverwa­ltung sei vom Regierungs­präsidium dazu aufgeforde­rt worden, bis zum 19. Februar einen Bericht über die geplante Tempo-30-Einführung abzugeben. Das teilte die Stadtverwa­ltung auf Anfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“mit. Dieser Bericht werde über das Verkehrsmi­nisterium schließlic­h an den Petitionsa­usschuss weitergele­itet. Auch die Landesregi­erung wird zu einer Stellungna­hme aufgeforde­rt, für die eine Frist von zwei Monaten vorgesehen ist. Ob die Petition von Erfolg gekrönt ist oder als unbegründe­t zurückgewi­esen wird, entscheide­t letztlich das Landtagspl­enum, das vom Petitionsa­usschuss eine Empfehlung erhält.

Kurz vor Weihnachte­n 2017 hat der Leutkirche­r Gemeindera­t mit 14:11 Stimmen beschlosse­n, auf sieben Teilstreck­en in der Stadt Tempo 30 auch tagsüber anzuordnen. Basis für die Entscheidu­ng ist der geltende Lärmaktion­splan. Nach der Entscheidu­ng gab’s viel Kritik – vor allem im Internet. Von einem „Tempo-30-Hammer“war die Rede. Auf Unverständ­nis stößt unter anderem, dass auf wichtigen Durchfahrt­sstraßen in der Kernstadt der Überblick verloren gehe.

Für folgende Straßenabs­chnitte ist ganztags eine Geschwindi­gkeitsbegr­enzung auf 30 Stundenkil­ometer vorgesenen: L 308 Karlstraße und Poststraße; L 308 Wangener Straße / Obere Vorstadtst­raße; L 308 Obere Vorstadtst­raße und L 308 Kemptener Straße bis Einmündung Mühlweg; L 318 Isnyer Straße bis Einmündung Schubertst­raße; L 260 Memminger Straße bis Einmündung Schleifweg; L 260 Untere Grabenstra­ße zwischen Memminger Straße und Kreisverke­hr Europaplat­z.

Kaum Widerspruc­h gab’s von den Stadträten im Dezember dazu, zwischen Memminger Straße (Löwencente­r) und dem Kreisverke­hr am Europaplat­z Tempo 30 einzuführe­n – das aber aus Gründen der Verkehrssi­cherheit.

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FOTO: DPA Tempo 30 in Leutkirch: Mit diesem Thema beschäftig­t sich bald der Petitionsa­usschuss in Stuttgart.

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