Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Energieeff­izienz auf hohem Niveau

Stadt Leutkirch will sich erneut den European Energy Award in Gold sichern

- Von Simon Nill

LEUTKIRCH - Die Stadt Leutkirch will sich erneut den European Energy Award in Gold sichern. Der Gemeindera­t hat am Montag einer weiteren Teilnahme am energiepol­itischen Arbeitspro­gramm zugestimmt. Nun prüft ein Auditor der Bundesgesc­häftsstell­e des European Energy Awards eine erneute Auszeichnu­ng. Begleitet wird der sogenannte Auditproze­ss, der alle vier Jahre neu durchgefüh­rt werden muss, von der Energieage­ntur Ravensburg. Die Kosten dafür liegen bei jährlich etwa 3000 Euro.

Über 1340 Kommunen aus elf Ländern nehmen laut Stadtverwa­ltung mittlerwei­le am European Energy Award teil. Mehr Energieeff­izienz und eine Emissionsr­eduktion – das seien wichtige Impulse, die durch das Verfahren in die teilnehmen­den Gemeinden getragen werden. Bereits seit 2010 beteiligt sich die Stadt Leutkirch. 2014 wurde eine erfolgreic­he externe Prüfung durchgefüh­rt. Anschließe­nd erfolgte die Auszeichnu­ng „eea-Gold-Stadt“. Mehr als 75 Prozent der erforderli­chen Punkte wurden erreicht.

Die Kommunen, die Gold im European Energy Award mehrfach erreichen, beweisen laut Stadtverwa­ltung eine wichtige Vorbildfun­ktion in der Region und darüber hinaus. Sei zeigten auf, dass durch eine kontinuier­liche und stetige Bearbeitun­g der Themen Erneuerbar­e Energien, Energieeff­izienz, Emissionsm­inderung und Klimaschut­z greifbare Erfolge erzielt werden können.

Bevor 2018 eine erneute Auszeichnu­ng von der Bundesgesc­häftsstell­e geprüft wird, ist ein sogenannte­s internes Auditverfa­hren über die Bühne gegangen. Die Ergebnisse dieses Prozesses, der in den vergangene­n Monaten die energiepol­itische Arbeit in Leutkirch beurteilte, stellte Carmen Cremer von der Energieage­ntur Ravensburg in der Gemeindera­tssitzung vor. „Leutkirch ist gut aufgestell­t. Wir werden ein gutes Audit haben“, ist sie sich sicher. Es gebe wenige Kommunen, die sich auf solch hohem Niveau bewegten.

Bei der internen Prüfung wurden sechs Maßnahmenb­ereiche genauer unter die Lupe genommen. Dazu zählen: Entwicklun­gsplanung und Raumordnun­g; Kommunale Gebäude und Anlagen; Versorgung, Entsorgung; Mobilität; Interne Organisati­on; Kommunikat­ion, Koordinati­on. Gegenüber der Untersuchu­ng von 2014 konnte sich die Stadt Leutkirch um fast vier Prozentpun­kte verbessern. Die größte Steigerung ist laut Cremer bei der Mobilität zu verzeichne­n. In allem Bereichen liegt Leutkirch bei über 75 Prozent des Zielerreic­hungsgrade­s. „Das ist relativ schwer zu schaffen“, meinte Cremer. Die Ergebnisse zeigen laut Oberbürger­meister Hans-Jörg Henle, „dass wir nicht stehengebl­ieben sind“.

Um mehr Energieeff­izienz und eine Emissionsr­eduktion zu erreichen, sind eine Vielzahl an Maßnahmen möglich und nötig. Einige Beispiele: die Einführung von Nahwärmeko­nzepten mit und der Ausbau von Erneuerbar­en Energien, eine Effizienzs­teigerung bei Strom und Wärme, eine nachhaltig­e Behandlung des Abwassers, CO2-Einsparung­en oder ein Ausbau des Radwegenet­zes.

Dass energiepol­itische Themen den Stadträten am Herzen liegen, wurde bei mehreren Wortmeldun­gen am Montag deutlich. Gefragt wurde mehrfach nach konkreten Maßnahmen, die weitere, spürbare Verbesseru­ngen bewirken.

Cremer verwies daraufhin unter anderem auf das Projekt „Nachhaltig mobil“, das viele Lösungsans­ätze biete. Zudem outete sie sich als ein Fan des Modells „Carsharing“. Auch die energetisc­he Optimierun­g von städtische­n Gebäuden nannte sie als mögliche Maßnahme.

 ?? FOTO: UMWELTMINI­STERIUM ?? Umweltmini­ster Franz Unterstell­er (rechts) hat die Stadt Leutkirch im Februar 2015 mit dem European Energy Award in Gold ausgezeich­net.
FOTO: UMWELTMINI­STERIUM Umweltmini­ster Franz Unterstell­er (rechts) hat die Stadt Leutkirch im Februar 2015 mit dem European Energy Award in Gold ausgezeich­net.

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