Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Energieeffizienz auf hohem Niveau
Stadt Leutkirch will sich erneut den European Energy Award in Gold sichern
LEUTKIRCH - Die Stadt Leutkirch will sich erneut den European Energy Award in Gold sichern. Der Gemeinderat hat am Montag einer weiteren Teilnahme am energiepolitischen Arbeitsprogramm zugestimmt. Nun prüft ein Auditor der Bundesgeschäftsstelle des European Energy Awards eine erneute Auszeichnung. Begleitet wird der sogenannte Auditprozess, der alle vier Jahre neu durchgeführt werden muss, von der Energieagentur Ravensburg. Die Kosten dafür liegen bei jährlich etwa 3000 Euro.
Über 1340 Kommunen aus elf Ländern nehmen laut Stadtverwaltung mittlerweile am European Energy Award teil. Mehr Energieeffizienz und eine Emissionsreduktion – das seien wichtige Impulse, die durch das Verfahren in die teilnehmenden Gemeinden getragen werden. Bereits seit 2010 beteiligt sich die Stadt Leutkirch. 2014 wurde eine erfolgreiche externe Prüfung durchgeführt. Anschließend erfolgte die Auszeichnung „eea-Gold-Stadt“. Mehr als 75 Prozent der erforderlichen Punkte wurden erreicht.
Die Kommunen, die Gold im European Energy Award mehrfach erreichen, beweisen laut Stadtverwaltung eine wichtige Vorbildfunktion in der Region und darüber hinaus. Sei zeigten auf, dass durch eine kontinuierliche und stetige Bearbeitung der Themen Erneuerbare Energien, Energieeffizienz, Emissionsminderung und Klimaschutz greifbare Erfolge erzielt werden können.
Bevor 2018 eine erneute Auszeichnung von der Bundesgeschäftsstelle geprüft wird, ist ein sogenanntes internes Auditverfahren über die Bühne gegangen. Die Ergebnisse dieses Prozesses, der in den vergangenen Monaten die energiepolitische Arbeit in Leutkirch beurteilte, stellte Carmen Cremer von der Energieagentur Ravensburg in der Gemeinderatssitzung vor. „Leutkirch ist gut aufgestellt. Wir werden ein gutes Audit haben“, ist sie sich sicher. Es gebe wenige Kommunen, die sich auf solch hohem Niveau bewegten.
Bei der internen Prüfung wurden sechs Maßnahmenbereiche genauer unter die Lupe genommen. Dazu zählen: Entwicklungsplanung und Raumordnung; Kommunale Gebäude und Anlagen; Versorgung, Entsorgung; Mobilität; Interne Organisation; Kommunikation, Koordination. Gegenüber der Untersuchung von 2014 konnte sich die Stadt Leutkirch um fast vier Prozentpunkte verbessern. Die größte Steigerung ist laut Cremer bei der Mobilität zu verzeichnen. In allem Bereichen liegt Leutkirch bei über 75 Prozent des Zielerreichungsgrades. „Das ist relativ schwer zu schaffen“, meinte Cremer. Die Ergebnisse zeigen laut Oberbürgermeister Hans-Jörg Henle, „dass wir nicht stehengeblieben sind“.
Um mehr Energieeffizienz und eine Emissionsreduktion zu erreichen, sind eine Vielzahl an Maßnahmen möglich und nötig. Einige Beispiele: die Einführung von Nahwärmekonzepten mit und der Ausbau von Erneuerbaren Energien, eine Effizienzsteigerung bei Strom und Wärme, eine nachhaltige Behandlung des Abwassers, CO2-Einsparungen oder ein Ausbau des Radwegenetzes.
Dass energiepolitische Themen den Stadträten am Herzen liegen, wurde bei mehreren Wortmeldungen am Montag deutlich. Gefragt wurde mehrfach nach konkreten Maßnahmen, die weitere, spürbare Verbesserungen bewirken.
Cremer verwies daraufhin unter anderem auf das Projekt „Nachhaltig mobil“, das viele Lösungsansätze biete. Zudem outete sie sich als ein Fan des Modells „Carsharing“. Auch die energetische Optimierung von städtischen Gebäuden nannte sie als mögliche Maßnahme.