Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Vorteil für Variante „K 3“
Kompromiss in der Berufsschuldiskussion rückt näher
LEUTKIRCH (sz) - Nach der grundsätzlichen Einigung der Oberbürgermeister Hans-Jörg Henle (Leutkirch) und Michael Lang (Wangen) auf einen Kompromiss bei der Suche nach einem zukunftsfähigen Modell für die Berufsschulstandorte im Landkreis hat sich auch Landrat Harald Sievers (wie bereits berichtet) hinter diesen Vorschlag gestellt. Am Donnerstag wird der Kreistag endgültig beraten, am Dienstag stand noch eine Sitzung des Fachausschusses an.
„Wichtig ist, dass wir jetzt auch im Interesse der Schulen Klarheit schaffen“, sagte Hans-Jörg Henle am Dienstag. Die nun favorisierte Variante „K 3“sieht vor, dass die Berufsfachschulen Metall und Elektrotechnik sowie das erste Lehrjahr der Metallberufe am Beruflichen Schulzentrum Wangen solange fortgeführt wird, wie die dafür notwendigen Schülerzahlen Doppelstrukturen in Leutkirch und Wangen rechtfertigen. Falls die Voraussetzungen dafür entfallen, erfolgt demnach eine Bündelung der Ausbildung an der Geschwister-Scholl-Schule in Leutkirch. Das alles soll die Kreisverwaltung zügig in die regionale Schulentwicklung einbringen. Ziel müsse sein, schon mit dem Start des Schuljahres 2018/19 mit der Umsetzung zu beginnen.
Als Begründung für diesen Vorschlag, hinter den sich mittlerweile auch die CDU-Fraktion des Kreistages gestellt hat, wird unter anderem genannt, insbesondere zur Gewinnung von genügend Fachkräften in der metallverarbeitenden Industrie und dem Elektrohandwerk sei es wichtig, bestehende Einrichtungen in einem vertretbaren Rahmen weiter zu nutzen. Voraussetzung sei aber auch, dass in die bestehenden Werkstätten in Wangen für die Ausbildung der Metallberufe sowie die Berufsfachschule Elektrotechnik in den nächsten Jahren keine großen Investitionen getätigt werden müssten. Weiterhin können damit die am Standort Wangen etablierten Übergangssysteme weitgehend unverändert fortgesetzt werden. So werde ein wohnortnaher Einstieg in eine Ausbildung ermöglicht.
Sollten die Schülerzahlen gegenüber dem aktuellen Stand weiter zurückgehen, sei es aber schlüssig, eine Bündelung der Ausbildung am Standort Leutkirch vorzunehmen.
Mit dem vollständigen Erhalt des Technischen Gymnasiums am Beruflichen Schulzentrum Wangen werde dem von der Verwaltung vorgetragenen Qualitätsmerkmal der Zweizügigkeit mehr als in der alten Variante „K 2“entsprochen.