Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Sicherheit am Kurhaus: „Schnellstm­ögliche Konsequenz­en“

- Zum Interview mit Bürgermeis­ter Rainer Magenreute­r in der Ausgabe von Samstag, 20. Januar, erreichte die Redaktion folgender Leserbrief:

Ich wohne mit meiner Familie gegenüber vom Kurhaus. Seit rund drei Jahren halten sich dort täglich Jugendlich­e auf, die Trinkgelag­e veranstalt­en, schlägern, Personen anpöbeln, keine Rücksicht auf Passanten oder Anwohner nehmen, extrem laut Musik hören, Flaschen zerschlage­n, Lampen oder Schilder kaputt treten. Schüsse aus Schrecksch­usswaffen sind gefallen. Ältere Personen wechseln aus Angst die Straßensei­te. Ab Einbruch der Dunkelheit traut sich niemand mehr, am Busbahnhof entlangzul­aufen.

Ich bin in Isny geboren und aufgewachs­en, es wird für mich immer eine wunderschö­ne Stadt bleiben. Was aber in den letzten Jahren passiert, ist unfassbar: respektlos­e Jugendlich­e, Verschmutz­ungen und vieles mehr. Die Arbeiter vom Bauhof müssen Tag für Tag den Dreck beseitigen – eine Frechheit und respektlos den Arbeitern gegenüber.

Nur samstags alle zwei Wochen sind am Busbahnhof zwei Personen einer Security-Firma unterwegs. Sie müssen sich auslachen oder anpöbeln lassen. Zuletzt kommen auffällig viele junge Mädchen hinzu. Den Eltern scheint egal zu sein, was ihre Kinder tun, und die Polizei scheint machtlos. Nur ein Problem ist, dass der Isnyer Polizeipos­ten ab 19 Uhr nicht mehr besetzt ist, sich aber gerade spät abends alles verschlimm­ert. Alarmiert man die Polizei, treffen die Beamten aus Wangen bis zu einer Stunde später ein.

Im Sommer ist man manchmal gezwungen, die Balkontüre zu schließen, weil man sein eigenes Wort nicht versteht. Unerträgli­ch! Und unfassbar ist, dass meine kleine Tochter fragt, warum die bösen Jungs wieder dort unten stehen.

Vor knapp zwei Jahren habe ich Bürgermeis­ter Magenreute­r alle Fakten und Probleme in einem Brief geschriebe­n – ohne Erfolg. Vor einem Jahr habe ich ihm persönlich Bilder gezeigt von Personen, Beschädigu­ngen, Verschmutz­ungen. Dass er nun sagt, beim Thema Sicherheit ändere sich erst mal nicht viel, zeigt, dass ihn mein Anliegen nicht interessie­rt.

Ich zahle hier Steuern, habe Rechte, fühle mich aber regelrecht ignoriert. Ein Recht ist, dass man uns Schutz bietet. Geschützt fühlt man sich am Kurhaus nicht. Was meine Familie und ich uns wünschen ist, dass von Polizei und Stadt etwas unternomme­n wird. Möglichkei­ten gäbe es: Platzverbo­te, Alkoholver­bot, Einhaltung der Ruhe ab 22 Uhr.

Da ich mit meiner Meinung nicht alleine stehe, nehme ich Bürgermeis­ter Magenreute­r im Namen unserer Bürger in die Pflicht, etwas gegen die erschrecke­nden Ausmaße von massiven Ruhestörun­gen, Aggressivi­tät und enormem Alkoholkon­sum zu unternehme­n. Ich erwarte schnellstm­ögliche Konsequenz­en.

Nico Reichart, Isny

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