Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Sicherheit am Kurhaus: „Schnellstmögliche Konsequenzen“
Ich wohne mit meiner Familie gegenüber vom Kurhaus. Seit rund drei Jahren halten sich dort täglich Jugendliche auf, die Trinkgelage veranstalten, schlägern, Personen anpöbeln, keine Rücksicht auf Passanten oder Anwohner nehmen, extrem laut Musik hören, Flaschen zerschlagen, Lampen oder Schilder kaputt treten. Schüsse aus Schreckschusswaffen sind gefallen. Ältere Personen wechseln aus Angst die Straßenseite. Ab Einbruch der Dunkelheit traut sich niemand mehr, am Busbahnhof entlangzulaufen.
Ich bin in Isny geboren und aufgewachsen, es wird für mich immer eine wunderschöne Stadt bleiben. Was aber in den letzten Jahren passiert, ist unfassbar: respektlose Jugendliche, Verschmutzungen und vieles mehr. Die Arbeiter vom Bauhof müssen Tag für Tag den Dreck beseitigen – eine Frechheit und respektlos den Arbeitern gegenüber.
Nur samstags alle zwei Wochen sind am Busbahnhof zwei Personen einer Security-Firma unterwegs. Sie müssen sich auslachen oder anpöbeln lassen. Zuletzt kommen auffällig viele junge Mädchen hinzu. Den Eltern scheint egal zu sein, was ihre Kinder tun, und die Polizei scheint machtlos. Nur ein Problem ist, dass der Isnyer Polizeiposten ab 19 Uhr nicht mehr besetzt ist, sich aber gerade spät abends alles verschlimmert. Alarmiert man die Polizei, treffen die Beamten aus Wangen bis zu einer Stunde später ein.
Im Sommer ist man manchmal gezwungen, die Balkontüre zu schließen, weil man sein eigenes Wort nicht versteht. Unerträglich! Und unfassbar ist, dass meine kleine Tochter fragt, warum die bösen Jungs wieder dort unten stehen.
Vor knapp zwei Jahren habe ich Bürgermeister Magenreuter alle Fakten und Probleme in einem Brief geschrieben – ohne Erfolg. Vor einem Jahr habe ich ihm persönlich Bilder gezeigt von Personen, Beschädigungen, Verschmutzungen. Dass er nun sagt, beim Thema Sicherheit ändere sich erst mal nicht viel, zeigt, dass ihn mein Anliegen nicht interessiert.
Ich zahle hier Steuern, habe Rechte, fühle mich aber regelrecht ignoriert. Ein Recht ist, dass man uns Schutz bietet. Geschützt fühlt man sich am Kurhaus nicht. Was meine Familie und ich uns wünschen ist, dass von Polizei und Stadt etwas unternommen wird. Möglichkeiten gäbe es: Platzverbote, Alkoholverbot, Einhaltung der Ruhe ab 22 Uhr.
Da ich mit meiner Meinung nicht alleine stehe, nehme ich Bürgermeister Magenreuter im Namen unserer Bürger in die Pflicht, etwas gegen die erschreckenden Ausmaße von massiven Ruhestörungen, Aggressivität und enormem Alkoholkonsum zu unternehmen. Ich erwarte schnellstmögliche Konsequenzen.
Nico Reichart, Isny
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