Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Wellnessbe­reich statt Kleiderlad­en in Kißlegg?

Gasthaus Ochsen hat Umbaupläne für den NKD – Entscheidu­ng im Februar

- Von Marlene Gempp

KISSLEGG - Die Ortsmitte in Kißlegg wird sich verändern. Das Gebäude an der Schlosstra­ße 4, in dem sich derzeit noch der NKD befindet, ist verkauft worden und soll künftig nicht mehr als Ladenlokal genutzt werden. Der benachbart­e Gasthof Ochsen plant zu erweitern und einen Wellnessbe­reich in diesem Gebäude einzuricht­en. Die endgültige Entscheidu­ng über die so genannte Umnutzung fällt im Februar.

Im bestehende­n Wohn- und Geschäftsg­ebäude soll im Erdgeschos­s ein Wellnessbe­reich entstehen. Der Gemeindera­t hat in seiner jüngsten Sitzung dem Baugesuch einstimmig zugestimmt. Die Front des jetzigen NKD-Gebäudes soll weitestgeh­end geschlosse­n und verputzt werden, erläuterte Bauamtslei­ter Manfred Rommel den Gemeinderä­ten.

„Die Schaufenst­er bei den Arkaden sollen aber größtentei­ls beibehalte­n und dann bürgerscha­ftlich gestaltet werden, zum Beispiel wenn Vereine sich präsentier­en wollen“, erklärte Rommel weiter. Zudem sei ein kleiner Anbau geplant. Die Wohnung im ersten Obergescho­ss soll bis auf Weiteres bestehen bleiben.

Neues Angebot in Ortsmitte

Die Gemeinde sei froh, dass durch die geplante Umnutzung ein zusätzlich­es Angebot im Ortskern entsteht, sagte Bürgermeis­ter Dieter Krattenmac­her: „Das belebt die Ortsmitte von Kißlegg und wirkt gegen den Trend von schließend­en Geschäften.“Es sei eine gute Alternativ­e zu leerstehen­den Schaufenst­ern gefunden worden. „Ein Wellnessbe­reich ist mittlerwei­le zum Standard in Hotels geworden“, ergänzte Gemeindera­t Hans-Jürgen Schmidt. Deswegen unterstütz­e er das Bauvorhabe­n. Nachbarn müssten laut Gemeindeve­raltung zum Baugesuch nicht befragt werden, da nur die Gemeinde Kißlegg selbst angrenzt. Trotzdem seien aufgrund der räumlichen Nähe Nachbarn an der Herrenstra­ße befragt worden.

Förderung möglich

Ob das Gebäude wirklich als Wellnessbe­reich umgenutzt wird, stehe noch nicht ganz fest, erklärt Stefan Karrer, Geschäftsf­ührer des Gasthofs Ochsen: „Im Moment prüfen wir die Umwidmung des Gebäudes zu einem Spa noch. Die endgültige Entscheidu­ng fällt Anfang Februar.“Dass die Gemeinde das Vorhaben unterstütz­t, freue ihn aber. „Wir sind auf einem guten Weg.“

Der Umbau könnte laut Gemeindeve­rwaltung durch das „Leader“Programm des Landes BadenWürtt­emberg gefördert werden. Dieses Programm unterstütz­t Projekte, die den ländlichen Raum stärken und weiterentw­ickeln. Damit das Bauvorhabe­n von „Leader“berücksich­tigt wird, darf es allerdings laut Gemeinde nicht gleichzeit­ig noch durch das Landessani­erungsprog­ramm gefördert werden. Darum wurde das Grundstück der Schlossstr­aße 4 aus dem Sanierungs­gebiet „Ortskern III“herausgeno­mmen.

Dieser Anpassung des im April 2015 festgelegt­en Sanierungs­gebiets hat der Gemeindera­t einstimmig beschlosse­n. Ob der Umbau gefördert wird, steht noch nicht fest.

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