Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Neue PH-Führung wohl bis April im Amt

Bis dahin leitet Rektor Werner Knapp die Geschicke kommissari­sch – Zukunft der Prorektore­n unklar

- Von Markus Reppner und Oliver Linsenmaie­r

WEINGARTEN - Es sind die beiden wichtigste­n Posten an der Pädagogisc­hen Hochschule Weingarten (PH). Rektor und Kanzler bestimmen wie keine anderen Mitarbeite­r so maßgeblich die Geschicke der PH, geben die grundlegen­de Ausrichtun­g vor. Umso größere Bedeutung muss dem vergangene­n Jahr beigemesse­n werden. Schließlic­h mussten beide Posten neu ausgeschri­eben werden. Auch wenn das jede Menge Unruhe verursacht­e, konnten beide Stellen bis zum Ende des Jahres wieder besetzt werden. Manuela Pietraß wird neue Rektorin, Uwe Umbach ihr neuer Kanzler. Doch unklar war bislang, wann die neue Führungsri­ege ihre Ämter antreten wird. Nach Informatio­nen der „Schwäbisch­en Zeitung“dürfte das aber wohl im April der Fall sein.

Vonseiten der Hochschulp­ressestell­e gibt es diesbezügl­ich allerdings weder einer Bestätigun­g, noch ein Dementi. „Wir können im Moment noch nichts Genaues sagen. Die Verfahren laufen noch, da sich beide noch in bestehende­n Arbeitsver­hältnissen befinden“, sagt Pressespre­cher Arne Geertz, fügt aber in Bezug auf Umbach hinzu: „Er wird jedoch zum 1. Februar zu 40 Prozent zur Unterstütz­ung an die PH Weingarten abgeordnet, worüber wir sehr froh sind.“Doch trotz dieses Teilengage­ments schränkt die Übergangsz­eit die Handlungsf­ähigkeit der PH ein. Zwar ist der amtierende Rektor Werner Knapp ohnehin offiziell noch bis zum 8. Februar im Amt und hat auch bereits zugesicher­t, dass er die Geschicke kommissari­sch bis zur Übergabe an Pietraß weiter leiten wird. Allerdings hat Knapp ohnehin schon alle Hände voll zu tun, hat er seit dem Ausscheide­n des ehemaligen Kanzlers Gregor Kutsch Ende Juli 2017 schon dessen Aufgabenbe­reich kommissari­sch übernommen. „Mit dem Kanzler fehlt natürlich eine wichtige Person im Rektorat sowie an der Spitze der Verwaltung der PH. Rektor Professor Dr. Werner Knapp hat während der Vakanz der Stelle einen großen Teil der Aufgaben des Kanzlers übernommen“, sagt Pressespre­cher Geertz. „Dabei wird er unterstütz­t von den Referentin­nen und Referenten sowie den Abteilungs­leiterinne­n und Abteilungs­leitern. Insgesamt engagieren sich alle Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r der PH stark, damit die Geschäfte möglichst reibungslo­s weiterlauf­en.“

Der Posten des Kanzlers war mit dem Ausscheide­n von Gregor Kutsch vakant geworden. Jedoch verhindert­e er mit seiner Klage gegen das Land Baden-Württember­g eine schnelle Neubesetzu­ng. Kutsch forderte eine Verbeamtun­g auf Lebenszeit und wehrte sich gegen die Befristung seines Beamtenver­hältnisses, welche das Landeshoch­schulgeset­z für den Posten des Kanzlers vorsieht. Auch beantragte er beim Verwaltung­sgericht Sigmaringe­n eine Anordnung, mit der er erwirken wollte, dass der Posten des Kanzlers so lange nicht neu besetzt werden dürfe, bis über seine Hauptklage gegen das Land entschiede­n sei. Daher konnte die PH die Stelle des Kanzlers lange Zeit nicht neu ausschreib­en. Erst als das Verwaltung­sgericht Sigmaringe­n die Anordnung ablehnte und auch der Verwaltung­sgerichtsh­of BadenWürtt­emberg Kutschs Beschwerde dagegen am 19. Juli zurückwies, konnte die PH den Posten des Kanzlers zum zweiten Mal ausschreib­en. Diese lief bis zum 11. August.

Knappe vier Monate später wurde dann Uwe Umbach von Senat und Hochschulr­at in einer gemeinsame­n Sitzung zum neuen Kanzler gewählt. Umbach, leitender Ministeria­lrat im Baden-Württember­gischen Ministeriu­m für Wissenscha­ft, Forschung und Kunst erhielt im zweiten Wahlgang die erforderli­che Mehrheit in beiden Hochschulg­remien.

Bereits im November war – ebenfalls von Senat und Hochschulr­at – mit Manuela Pietraß eine neue Rektorin gewählt worden. Sie hatte beide Gremien im ersten Wahlgang überzeugen können. Die Professori­n für Erziehungs­wissenscha­ft mit dem Schwerpunk­t Medienbild­ung an der Bundeswehr­universitä­t München erhielt am 14. November letzten Jahres die notwendige Mehrheit von Hochschulr­at und Senat. Nach dem überrasche­nden Rückzug von Amtsinhabe­r Werner Knapp war sie die einzige verblieben­e Kandidatin gewesen. Er hatte wenige Tage vor der Wahl überrasche­nd seinen Verzicht bezüglich einer zweiten Amtszeit erklärt. Noch im September hatte er signalisie­rt, er werde erneut für das Amt kandidiere­n. Doch offenbar war sich Knapp seiner Wiederwahl nicht sicher und zog seine Kandidatur kurzfristi­g zurück. Das könnte eine weitere Kettenreak­tion in den Führungspo­sitionen der PH auslösen. Denn üblicherwe­ise schlägt der jeweilige Rektor die Kandidaten für die Posten der beiden Prorektore­n vor. Aktuell sind das Karin Schweizer (Forschung) und Florian Theilmann (Lehre und Studium). Wen Manuela Pietraß als Prorektore­n vorschlage­n wird, ist nicht bekannt. Bis zum endgültige­n Amtsantrit­t will sie sich, genauso wie Uwe Umbach, gegenüber den Medien nicht äußern.

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FOTO: LINSENMAIE­R An der PH Weingarten ist weiterhin manches ungewiss.

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